2024-05-24T11:28:31.627Z

Halle
Der entscheidende Moment im Finale: 48 Sekunden vor der Schlusssirene versenkt Felix Angerer (Nummer 9) einen Freistoß unhaltbar für den Saaser Schlussmann John Ready zum goldenen Tor.F: Kolb
Der entscheidende Moment im Finale: 48 Sekunden vor der Schlusssirene versenkt Felix Angerer (Nummer 9) einen Freistoß unhaltbar für den Saaser Schlussmann John Ready zum goldenen Tor.F: Kolb

Altstädter Aus im Halbfinale

FSV bezwingt den Titelverteidiger SpVgg und setzt sich dann selbst die Stadtmeister-Krone auf

Nichts wurde es aus dem Titel-Hattrick für die SpVgg Bayreuth bei den 28. Stadtmeisterschaften: Sensationell schied der Regionalligist bereits im Halbfinale aus dem Wettbewerb aus, scheiterte am Bezirksligisten FSV Bayreuth mit 0:2. Der wiederum setzte sich dann im Endspiel mit einem 1:0 (0:0) gegen den Klassenkameraden BSC Saas selbst die Krone auf.

Letztlich war es ein nicht einmal unverdienter Triumph für das Team von Neu-Trainer Ingo Walther, das in den entscheidenden Momenten hellwach war. Im Vorschlussrundenduell mit den Altstädtern überraschte das Team von der Prellmühle den haushohen Favoriten gleich mit einem frühen Treffer von Hannes Küfner, der SpVgg-Torwart Erik Arkenberg keine Chance ließ (2.), und als Lorenz Röthlingshöfer kurz vor dem Seitenwechsel das 2:0 nachlegte, deutete viel auf eine Überraschung hin. Die nahm dann immer mehr Gestalt an, als sich die Altstädter nacheinander zwei Zeitstrafen gegen Michael Eckert und den besten Turnier-Torschützen Kristian Böhnlein (6 Treffer) einfingen. Vier Minuten in Unterzahl konnte die Mannschaft von Trainer Christoph Starke nicht mehr kompensieren und war am Ende mit den zwei Gegentoren noch gut bedient.

Das finale Treffen mit dem Liga-Kollegen BSC Saas, der wie im Vorjahr den Einzug ins Endspiel geschafft hatte und damals den Altstädtern 0:3 unterlegen war, verlief lange Zeit ausgeglichen, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Echte Torszenen waren bis auf eine Glanzparade von FSV-Schlussmann Markus Spindler gegen seinen ehemaligen Mitspieler Florian Maßberger Mangelware (7.). Als sich alles schon auf eine Verlängerung eingestellt hatte, bekam die Mannschaft von der Prellmühle einen Freistoß zugesprochen, den Felix Angerer 48 Sekunden vor Schluss im rechten oberen Winkel unhaltbar für BSC-Schlussmann John Ready versenkte. Schon auf dem grünen Rasen hatte das Punktspiel 1:0 für den FSV geendet.

Ein Großteil der Sympathien gehörte dem Turnier-Neuling: Die „Soup-A-Stars“, ein Team von Flüchtlingen, das der Verein Bunt statt Braun ins Rennen geschickt hatte und von Hannes Wackerbarth gecoacht wurde, warteten mit dem einen oder anderen Kabinettstückchen auf, vor allem Torwart Dihan Hanza sorgte mit diversen Einlagen für beste Stimmung auf den mit 1800 Zuschauern sehr gut gefüllten Rängen. Am Ende blieb zwar nur der letzte Platz in der Gruppe C, doch der warme Applaus des Publikums vermittelte ein echtes Zugehörigkeitsgefühl zur Bayreuther Fußballfamilie. Und Alsamad Muassin darf sich an seine Fahne heften, das erste und einzige Tor der „Soup-A-Stars“ erzielt zu haben, als er den Kanzer Schlussmann Sebastian Fleischmann zum 3:1-Endstand überwand.
Das bestplatzierte Team nach den „großen Drei“ SpVgg, FSV und BSC Saas kam aus der Kreisklasse: Der FC Eintracht Bayreuth arbeitete sich nach einem Auftakt-1:3 gegen den späteren Turniersieger FSV bis ins Halbfinale vor. Und gegen die Saaser hielt die Mannschaft von Trainer Arthur Kolb lange gut mit, hatte im ersten Durchgang sogar die leicht besseren Gelegenheiten. Doch BSC-Torwart Ready war auf dem Posten. Zwei kleine Unachtsamkeiten bestraften die Lerchenbühler dann umgehend per Doppelschlag durch Florian Guthmann und Leon Grüner (7., 8.).

Größter Applaus für Kunstradfahrerinnen
Für die beste Stimmung während des Turniers sorgten bei der Traditionsveranstaltung kurioserweise nicht die Fußballer, sondern die drei Kunstradfahrerinnen des RMC Eckersdorf, die vor dem Finale eine Kostprobe ihres großen Könnens zeigten. Die derzeit Siebte der Junioren-Weltrangliste, Corinna Wirth, sowie Kathrin Hilgert und Celine Kellner forderten das Publikum während ihres gut zehnminütigen Vortrags immer wieder zu Beifallsbezeigungen heraus.

Turniersplitter:

Frühstarter: Das schnellste Turniertor erzielte Arthur Odenbach vom ASV Laineck. Beim 2:0 des Kreisklassisten gegen TFC Bayreuth ließ es der Mittelfeldmotor bereits nach fünf Sekunden unhaltbar für Torwart Michael McGregor im Kasten klingeln.

Zeitstrafen: Mussten die Schiedsrichter Alexander Pott (FC Eintracht), Oliver Barnert (SC Kreuz) und Stefan Linß (TSV St. Johannis) nur fünf aussprechen.

Neunmeter: Gab es in der regulären Spielzeit ebenfalls nur einen – und der wurde gehalten. Sebastian Fleischmann rettete „seinem“ TSV St. Johannis gegen Dogan Akbulut 28 Sekunden vor Schluss das 2:1 gegen den Sportring. Der hatte im weiteren Verlauf noch einmal Pech am Punkt: Denn im entscheidenden Neunmeterschießen im Viertelfinale gegen den FSV vergab Viktor Braun, während Guido Menzel den Bezirksligisten eine Runde weiter schoss.

Hattrick: Den schaffte nur einer. Kristian Böhnlein von der SpVgg sorgte gleich im ersten Spiel gegen den Kreisklassisten SC Kreuz für drei Treffer am Stück.

Rechenkunststück: Zur Ermittlung der besten Dritten waren die Rechenkünstler gefragt. Da Gruppe A aus fünf Teams bestand, wurden – um Chancengleichheit zu wahren – die Resultate gegen den Tabellenletzten (SC Kreuz Bayreuth) aus der Wertung genommen. Danach waren drei Teams punktgleich (jeweils 3 Zähler), so dass der direkte Vergleich den Ausschlag gab. Rang zwei ging dann an die SG PosT-SV/USC Bayreuth vor dem ASV Oberpreuschwitz und dem TSV Donndorf. Da die beiden Letzteren aber das schlechtere Torverhältnis gegenüber dem ASV Laineck aufwiesen, kamen die Lainecker als zweitbester Dritter weiter. Als bester Dritter zog der Sportring ins Viertelfinale ein.

Eigentore: Gab es nur ein einziges. Und das unterlief Guido Menzel vom FSV Bayreuth, als der spätere Turniersieger am TFC Bayreuth sensationell 0:3 scheiterte. Freilich blieb die Niederlage ohne Folgen, war der FSV doch bereits für die K.O.-Runde qualifiziert.

Das komplette Turnier in der Übersicht gibt's hier.

...und hier die Bilder aus den Viertelfinalspielen:




Aufrufe: 03.1.2016, 18:44 Uhr
Herbert Steininger / NKAutor