2024-05-29T12:18:09.228Z

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Als Jochen Walter trotz verpassten Aufstiegs stolz war

DENKWÜRDIGE SPIELE +++ Vor einem Jahr scheitert Weisenau in der Aufstiegsrelegation +++ Hinspielniederlage in letzter Sekunde

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Rheinhessen. Auch wenn der Ball auf den Sportplätzen in Rheinhessen aufgrund der Corona-Pandemie ruht, müsst ihr doch nicht völlig auf Spielberichte verzichten. Jeden Freitag wirft die FuPa-Redaktion einen Blick in die Geschichtsbücher und stellt besonders spektakuläre Partien aus den vergangenen Jahren vor. Heute im Blickpunkt: Das Duell zwischen dem SV 1925 Ruchheim und der SVW Mainz in der Landesliga-Aufstiegsrelegation vom 29. Mai 2019.

"Mit die schönste Erfahrung, die ich als Trainer machen durfte" - wer Jochen Walter von der Sportvereinigung Weisenau über die Relegation der letzten Saison reden hört, würde kaum glauben, dass sein Verein am Ende der unterlegene war. Wobei die SVW auch nicht wirklich unterlegen war, aber am Ende doch mit leeren Händen da stand und den Aufstieg verpasste. Schon im Hinspiel der Relegation musste sich die Elf denkbar knapp und unglücklich geschlagen geben, bis in die Nachspielzeit hinein hielt das Team ein 2:2, ehe Ruchheim nach einem Zweikampf im Mittelfeld einen letzten Angriff startete. Für Walter lag in der Situation zwar ein nicht geahndetes Foulspiel vor, aber als Ausrede will der 46-Jährige das nicht gelten lassen: "Der Spielzug von Ruchheim war toll, wie die das ausgespielt haben, war klasse."

Unnötige Niederlage
Nach der umstrittenen Balleroberung hatte die Heimmannschaft schnell umgeschaltet, den Ball lang in den Rücken der Abwehr gespielt und anschließend flach und hart nach innen gegeben, wo schon Patrick Hauptmann wartete, um zum Siegtor einzunetzen. Der Gegentreffer war umso ärgerlicher, da die Weisenauer ihrerseits erst kurz vorher die Chance verpasst hatten, selbst in Führung zu gehen: "Wir hätten das Unentschieden verdient", fasst Walter die Partie zusammen. Wenngleich Ruchheim am Ende mehr Chancen auf dem Konto hatte und gerade in der Anfangsphase dominierte, liegt der SVW-Trainer mit seiner Einschätzung nicht falsch. Nach dem frühen Rückstand kämpften sich die Gäste in die Partie und gingen schließlich kurz vor der Pause sogar in Führung. Erst ein unnötiger Elfmeter sorgte für den Ausgleich und läutete die letzte halbe Stunde ein, in der beide Mannschaften ihre Chancen haben sollten, aber nur die Heimelf in buchstäblich letzter Sekunde noch einmal treffen sollte.

Entscheidungsspiel muss her
Folglich ging es für die Sportvereinigung mit einer Niederlage in das Heimspiel, das vier Tage später stieg. Und von dieser Partie schwärmt der Weisenauer Coach bis heute: "Ich bin stolz so eine Mannschaft zu trainieren, wie die auf den Punkt umsetzt, was der Trainer vorgibt." Am Ende stand folgerichtig ein Heimsieg zu Buche, der bedeutete, dass nun eine dritte Partie auf neutralem Platz in Alzey herhalten musste, um den Aufsteiger zu ermitteln. Also trafen sich die beiden Teams innerhalb einer Woche zum dritten Mal, im entscheidenden Spiel war die Sache dann aber schnell klar und die Ruchheimer ließen der SVW beim 4:1 keine Chance. "Es hat wehgetan, die Mannschaft so leiden zu sehen", erinnert sich Walter an die Laune nach der dritten Partie, erkennt aber auch an, dass der Ruchheimer Aufstieg letzten Endes verdient gewesen sei. Zwar seien die Weisenauer in Ruchheim nicht die schlechtere Mannschaft gewesen und im zweiten Spiel sogar die bessere, aber im Entscheidungsspiel habe sich der Gegner dann hochverdient durchgesetzt. Während die Pfälzer also den Aufstieg feierten, blieb für Walter und sein Team eine tolle Erfahrung, "auch wenn es eine negative war."

Schiedsrichter: Jung (Winnweiler).

Zuschauer: 450.

Tore: 1:0 Janosch Diemer (13.), 1:1 Thomas Mirkes (30.), 1:2 Anes Hadzic (44.), 2:2 David Gerner (62./FE), 3:2 Patrick Hauptmann (90.+2).

Aufrufe: 029.5.2020, 12:00 Uhr
Peter MertesAutor