2024-05-14T11:23:26.213Z

Interview der Woche
– Foto: System/ Stock.Adobe

Als Einheit in Richtung Bezirksliga

Nachspielzeit mit Maximilian Beck +++ Trainer des SV Guntersblum ist mit der bisherigen Saison sehr zufrieden +++ Zwei wichtige Nachholspiele in 2022 +++ "Die Mischung machts"

In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Maximilian Beck. Der 33-jährige Trainer von A-Klasse-Tabellenführer SV Guntersblum spricht über eine starke Runde seines Teams, den gescheiterten Protest zur Wertung der Vorsaison und große Hoffnung, dass es mit der Bezirksliga-Rückkehr 2022 endlich klappt.

Max, 35 Punkte aus 14 Spielen sind eine starke Bilanz oder?

Absolut, im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden damit, wo wir stehen. Aber man darf auch nicht vergessen, dass im neuen Jahr noch zwei Spiel ausstehen, die mit entscheidend sein werden. Vor allem das direkte Duell gegen Neuhausen wird großen Einfluss auf die Ausgangssituation in der Aufstiegsrunde haben.

Im Sommer 2019 hast du in Guntersblum übernommen, ein Jahr nach dem Abstieg aus der Bezirksliga. Was hat sich seitdem alles getan?

Zum einen hat sich personell einiges getan, aber auch um die Mannschaft herum. Da haben wir ein starkes Team zusammen. Egal ob Mischa Vollrath und Matthias Bihn als Sportliche Leiter oder mein Trainerteam mit Christoph Hornischer und Jan Obentheuer, alle ziehen an einem Strang und haben die gleiche Vorstellung vom Fußball. Diesem Ziel haben sich auch die Jungs verschrieben. Was die Mannschaft angeht, haben wir viele junge Spieler, aber auch einige Erfahrene. Die Mischung passt einfach und die Truppe ist wirklich eine Einheit geworden. Gerade in der schwierigen Phase hat man das gesehen, weil wir diese gemeinsam überstanden und wieder zu unserer Stärke zurückgefunden haben. So konnten wir auch den ein oder anderen Ausfall kompensieren.

Du hast eure gemeinsame Idee vom Fußball angesprochen. Wie sieht diese aus?

Wir wollen einen offensiven Fußball spielen und das Spiel durch Ballbesitz diktieren. Dementsprechend wollen wir auch unseren Gegner bespielen, woran wir die letzten zweieinhalb Jahre regelmäßig gearbeitet haben. Das hat dazu geführt, dass die meisten Mannschaften uns das Spiel überlassen haben und tief hinten drin stehen. Dadurch sind wir fast immer dazu gezwungen das Spiel zu machen.

Schon in deiner ersten Saison führte euch das auf Platz drei, als bei der Wertung die Quotientenregel entschied. Im vergangenen Jahr wart ihr zwar Tabellenerster, es gab allerdings keine Wertung. Euer Protest dagegen wurde im Juli abgelehnt. Hat sich dadurch nun eine Art „Jetzt erst Recht“-Mentalität gebildet?

Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Motivation dadurch höher ist. Die Jungs arbeiten für ihr Ziel Woche für Woche hart und haben sich den Erfolg einfach verdient. Protest hatten wir seinerzeit eingelegt, weil wir in der Spielordnung eine Möglichkeit gesehen haben, den Weg nach oben trotz Abbruch zu gehen. Dass der Verband und auch das Gericht das abgelehnt haben, ist völlig legitim.

Nun sieht es zumindest so aus, als dass eine Wertung diesmal sehr wahrscheinlich ist. Wieder steht ihr oben. Mit welcher Zielsetzung geht ihr ins neue Jahr?

In erster Linie hoffen wir einfach, dass wie geplant weitergespielt werden kann. Natürlich haben wir darauf wenig Einfluss. Wir müssen es nehmen, wie es kommt und versuchen das Beste daraus zu machen.

Wie stehst du zu dem neuen Play-off-Modus?

Ich bin da sehr zwiegespalten. Eigentlich ist es ja schon interessant, weil es mal was komplett anderes ist. Aber auf der anderen Seite wird die eigene Leistung nicht unbedingt immer richtig widergespiegelt werden. Nehmen wir etwa Horchheim als Beispiel: Gegen die ersten Vier haben sie 13 Punkte geholt, lediglich acht gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte. In der Aufstiegsrunde würden sie also eine gute Rolle spielen, in der Abstiegsrunde wird es dann schon schwerer. Ähnlich ist es beim TuS Monsheim, die sich den Punkt gegen uns hart erarbeitet und verdient haben. Bringen würde ihnen dieser in der Abstiegsrunde aber nichts, weil die klassischen Bonuspunkte eben nicht erhalten bleiben. Das finde ich etwas schade, aber letztlich hat der Verband gute Gründe, dass der Modus so aussieht. Wir nehmen es so, wie es ist und schauen, was im neuen Jahr auf uns zukommt.

Trainiert ihr denn noch weiter?

Nein wir haben Pause. Die letzten beiden Spiele haben wir auch ins neue Jahr verlegen müssen, zum einen wegen der Platzverhältnisse aber auch, weil wir dann Corona bedingt nur noch in einem kleineren Kreis trainieren konnten. Man hat zuletzt schon gemerkt, dass die Fußball freie Zeit und die dann folgenden sechs Monate, die wir jetzt voll durchgepowert haben, schon ziemlich auf Körper und Geist gegangen sind. Jetzt ist entspannen angesagt, damit wir, je nachdem wann es weitergeht, auch wieder frühzeitig trainieren können.

Habt ihr denn noch einen Jahresabschluss geplant?

Leider haben wir bislang nichts mehr hingekriegt. Die ursprünglich geplante große Feier haben wir abgesagt und sind seitdem am überlegen, wann und wie wir nochmal ein kleines Event machen können. Es wäre schön, wenn das noch klappt und wir nicht einfach so auseinander gehen. Aber wie in allen anderen Bereichen auch, ist das nicht so leicht zu planen. Wir hoffen das Beste.

Aufrufe: 016.12.2021, 10:00 Uhr
Martin ImruckAutor