2024-06-14T14:12:32.331Z

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Alles auf Anfang

Thies Kambach und Janis Theermann basteln ab dem 1. Juli am neuen TuS Dornberg

"Gemeinsam mit einem guten Freund wie Janis, der viel Kompetenz mitbringt und menschlich mit mir auf einer Wellenlänge liegt, die erste Trainerstation anzugehen - etwas Besseres hätte ich mir kaum vorstellen oder wünschen können", sagt Thies Kambach. Das Dornberger Modell sei zudem "nahezu perfekt", fährt der Stürmer fort, der - vor allem seit der jüngsten Niederlage gegen Nottuln - von der Bezirksliga als der in 14 Monaten für den TuS angesagten Spielklasse ausgeht: "Für diese Liga planen wir, die Landesliga wäre wie ein Klecks Sahne auf dem Kuchen."

Für einen Außenstehenden wirken die Überlegungen, die der Dornberger Vorstand in der Zukunft umsetzen will, erst einmal ungewöhnlich: Eine ganze Saison verzichtet der Verein auf ein Team, das im gehobenen Amateurbereich kickt, und ist im Ligabetrieb wahrscheinlich nur durch eine Kreisliga-C-Truppe vertreten - es sei denn, die zweite Mannschaft schafft noch den Klassenerhalt in der B-Liga. "Wir haben hin und her diskutiert. Aber um einen echten Schnitt hinzubekommen, ist es nicht anders möglich", erklärt Hans-Werner Freese, der mit dem TuS Dornberg "ganz bei Null" anfangen will.


Als wichtigste Neuerung nennt Freese, "dass wir weg von dem Image wollen, dass sich bei uns alles nur ums Geld dreht". So werden die Spieler nach dem Neustart keine Festgehälter mehr bekommen: "Damit haben wir in der Vergangenheit zu viele Enttäuschungen erlebt, das macht uns keinen Spaß mehr." Vielmehr wolle sich der TuS in Zukunft an dem eher "kameradschaftlichen Ansatz" von Nachbarvereinen wie dem TuS Jöllenbeck oder dem VfL Theesen orientieren. "Da fließt natürlich auch Geld, aber nach einem Prämiensystem, das auch für uns attraktiv ist."


Kambach und Theermann bekommen vom Verein ein Jahr Zeit, eine neue Mannschaft zusammenzustellen. "Wir werden mit Beginn des nächsten Spieljahres anfangen, Spieler auszugucken, und sie - immer in Rücksprache mit Hans-Werner Freese - auch schon konkret ansprechen", erklärt Kambach, der in der Rekrutierung von etwa 20 Kickern bis zum 30. Juni 2016 kein Problem sieht: "Janis und ich kennen viele Leute. Außerdem scheint das Konzept, mit zwei Typen neu anzufangen, die eine gewisses Renommee mitbringen, in der Szene ganz gut anzukommen. Wir sind jedenfalls in den paar Tagen, die die Idee jetzt raus ist, schon mehrfach angesprochen worden." Freese geht davon aus, "dass wir bis Weihnachten schon die Hälfte des neuen Kaders zusammen haben". Und nennt mit Joschka Leier schon den ersten fest stehenden Namen: "Joschka steht bei unserer zweiten Mannschaft im Tor, wird für ein Jahr ausgeliehen und ist dann unsere neue Nummer eins."

Für Kambach und Theermann ist klar, dass es unter ihrer Regie keine Vetternwirtschaft geben wird. "Da spielen nicht irgendwelche alte Kumpels ,just for fun? zusammen. Wir wollen mit unserem Konzept auch junge Leute ansprechen, ambitioniert und erfolgsorientiert spielen und für Nachhaltigkeit sorgen", erläutert Kambach. Dafür sei es nötig, auch im Umfeld des TuS für Aufbruchstimmung zu sorgen. "In Dornberg machen seit Jahren ganz wenige Menschen einen zeitaufwendigen Job. Wir wollen mehr Leute ins Boot holen und auch die Jugendarbeit forcieren", beschreibt er einen weiteren Schwerpunkt der künftigen Arbeit am Mühlenbrink.

Ein Jahr lang steht für die beiden designierten Dornberger Trainer aber noch der VfL Theesen im Mittelpunkt. "Wir werden uns da noch einmal voll reinhängen", sagt Kambach, der ein Karriereende in der Westfalenliga für "eine runde Sache" hält. Mit dann 34 Jahren fiele ihm das Aufhören leicht, glaubt er, Einsätze im neuen TuS-Team schließt er kategorisch aus. Ihrem aktuellen Trainer Andreas Brandwein haben Kambach und Theermann eins versprochen: Sie werden nicht im Kader des VfL Theesen auf die Suche für das Dornberg-Projekt gehen.

Eine Saison nur Kreisliga C

Der TuS Dornberg wird seine erste Mannschaft zu Beginn der Saison 2015/16 sofort vom Spielbetrieb abmelden und gilt dann automatisch als erster Absteiger dieser Klasse. Gelingt noch der Klassenerhalt in der Westfalenliga, würden die "Besten im Westen" am Ende der nächsten Serie in die Landesliga zurückgestuft. Steigen sie in vier Wochen in die Landesliga ab, würden sie den Neustart am 1. Juli 2016 in der Bezirksliga beginnen. In der nächsten Spielzeit taucht der Name "TuS Dornberg" lediglich unterklassig auf - wahrscheinlich in der Kreisliga C.


Unterdessen wurde bekannt, dass Sergej Rempel und Vittorio Lombardi zum Landesligisten SV Avenwedde wechseln werden.

Aufrufe: 022.5.2015, 21:03 Uhr
Hans-Joachim Kaspers Autor