2024-06-14T06:55:53.576Z

Interview
Der Leidtragende: BCF-Torhüter Alex Heep (Mi.) musste in dieser Saison bereits 58 Mal hinter sich greifen. Dennoch ist der 25-Jährige davon überzeugt, dass der Bayernligist den Klassenerhalt schaffen kann. FOTO: OLIVER RABUSER
Der Leidtragende: BCF-Torhüter Alex Heep (Mi.) musste in dieser Saison bereits 58 Mal hinter sich greifen. Dennoch ist der 25-Jährige davon überzeugt, dass der Bayernligist den Klassenerhalt schaffen kann. FOTO: OLIVER RABUSER

Alex Heep: „Der Trainer muss härter durchgreifen“

Der BCF-Torhüter im Interview

BCF-Torhüter Alex Heep über Trainingsleistungen, viele Gegentore, die Qualität im Team und sein Sportstudium

Wolfratshausen – Mit 58 Gegentoren stellt der BCF Wolfratshausen derzeit die schlechteste Abwehr der Bayernliga Süd. Leidtragender ist nicht zuletzt Tormann Alex Heep, der die Bälle im Akkord aus dem Netz holen muss. BCF-Reporter Oliver Rabuser unterhielt sich mit dem 25-jährigen Schlussmann, der zuvor unter anderem für den TSV Eching, SV Heimstetten, Jahn Regensburg II und Türkgücü München spielte, über die aktuelle Situation bei den Farcheter Fußballern.

Herr Heep, mal ganz ehrlich: Wie fühlt man sich als Schießbude der Liga?

Ich kann mir Besseres vorstellen, ganz klar. Ich habe mir die Tabellen anderer Ligen angeschaut: Keine andere Mannschaft im hochklassigen Amateurbereich bekommt so viele Gegentore. Andere Keeper fangen sich vielleicht über zwei Jahre diese Anzahl an Toren. Wir schießen zwar vorne immer unsere Tore, aber wir bekommen hinten viel zu viele rein.

Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Es war vom ersten Spieltag an so, dass immer wieder ein oder zwei Spieler individuelle Fehler reingehauen haben. Ich glaube, wir unterstützen uns gegenseitig zu wenig. Das betrifft vor allem die Defensivarbeit unserer Offensivspieler. Wir müssen cleverer agieren.

Wie lässt sich das verbessern oder ändern?

Am Personal liegt es nicht. Die Qualität in der Mannschaft ist meiner Meinung nach vorhanden, was man auch immer wieder sehen kann. Es liegt teilweise an der Trainingsleistung und -beteiligung der Spieler. Wir müssen uns da mehr in die Pflicht nehmen. In der jetzigen Situation sollte diesbezüglich härter durchgegriffen werden. Auch vom Trainer, wie ich finde.

Am Samstag kam der BCF – gerade einmal eine Woche nach dem tollen Erfolg in Ismaning – beim 1:5 gegen Dachau komplett unter die Räder. Wie kann so etwas passieren?

Das ist schwer zu erklären. Wir hatten uns viel vorgenommen und waren vom Trainer gut eingestellt worden. Das frühe, vermeidbare Gegentor hat uns aus der Bahn geworfen. Bis zur Halbzeit waren wir gar nicht so schlecht. Aber für unsere Vorstellung in der zweiten Halbzeit möchte ich mich bei unseren Fans noch einmal entschuldigen.

Woraus schöpfen Sie Hoffnung, dass sich im Laufe der Saison doch noch alles zum Guten wendet?

Weil die Qualität im Team vorhanden ist. Wir müssen unbedingt Konstanz rein bekommen. Noch sind die Abstände hinten in der Tabelle relativ eng. Mit drei Siegen am Stück kann man sich herausarbeiten.

Aber die schafft der BCF im Normalfall nicht ...

Ja, das ist unser Problem.

Fühlen Sie sich – losgelöst von der sportlichen Situation – wohl in ihrem ersten Jahr beim BCF?

Ich habe jetzt einige Vereine hinter mir, und ich finde es richtig gut hier. Marco Stier macht ein gutes Training. Mir gefällt’s gut.

Beruflich läuft´s besser als sportlich: Sie haben Ihr Studium der Sportwissenschaften abgeschlossen, Glückwunsch. Wie geht es weiter?

Ich habe vor einem Jahr eine Fußballschule gegründet. Ich trainiere die Torhüter-Talente in Heimstetten und Großhadern. Beim BCF übe ich vor meinem Training mit der C- und D-Jugend. Nebenbei arbeite ich noch Teilzeit in einer Leasing-Firma. Ich arbeite allgemein gerne mit Kindern. Die Überlegung geht dahin, noch Lizenzen in Athletik und Life-Kinetik zu erwerben, um mich breiter aufzustellen. In diesem Bereich sehe ich meine berufliche Zukunft.

Aufrufe: 021.11.2017, 09:52 Uhr
Oliver Rabuser - Isar-Loisach-BoteAutor