2024-06-14T06:55:53.576Z

Ligabericht
Im dichten Abwehrgestrüpp (rechts Roman Schramm) bleiben die VfB-Offensivspieler, im Bild Kapitän Gino Parson, immer wieder hängen. 	Foto: Schepp Foto:
Im dichten Abwehrgestrüpp (rechts Roman Schramm) bleiben die VfB-Offensivspieler, im Bild Kapitän Gino Parson, immer wieder hängen. Foto: Schepp Foto:

Ahmet Marankoz sorgt für große Erleichterung

VERBANDSLIGA Torjäger erlöst VfB 1900 drei Minuten vor Schluss +++ Braunfels verteidigt geschickt

GIESSEN. Ahmet Marankoz hatte sich 85 Minuten lang das eine oder andere Mal richtig geärgert. Hatte geflucht, weil ihm einfach kein Torerfolg gelungen war. Das alles war dann in Spielminute 86 vergessen. Der 26-Jährige schraubte sich nach einer Flanke von Erkan Hasan in die Höhe und köpfte seinen VfB 1900 Gießen zum 1:0-Sieg über den FSV Braunfels. Damit endete auch die Mini-Krise der Elf von Trainer Stefan Hassler, die aus den drei Partien zuvor lediglich zwei Zähler geholt und unter anderem die bittere 3:4-Niederlage im Derby gegen den SC Teutonia Watzenborn-Steinberg hatte hinnehmen müssen.

Dass der dreifache Punktgewinn verdient war, daran gab es am Samstagnachmittag keinen Zweifel. Überzeugen konnte der VfB allerdings nur bedingt. Es fehlte ein gutes Stück, um den Anspruch zu untermauern, ein Top-Kandidat auf den Meistertitel zu sein. Zu oft lag das Mittelfeld brach, wurden halbhohe 30-Meter-Pässe auf Marankoz gespielt, der sich damit schwer tat. Der geordnete Spielaufbau fiel vor allem deshalb schwer, weil zu wenig Bewegung vorhanden war.

Diese Spielweise kam den Gästen natürlich entgegen. Die Braunfelser agierten von der ersten Sekunde an betont defensiv und fuhren ihre selten, zaghaften und in der Regel frühzeitig unterbundenen Angriffsbemühungen zumeist mit lediglich vier Akteuren, für den Rest einschließlich der beiden Sechser war nahe der Mittelinie Schluss.

In der Anfangsviertelstunde entwickelte sich das Geschehen äußerst zäh. Beide Seiten fanden kaum Anspielstationen, weil vieles statisch wirkte. Die erste Duftmarke der 1900er hatte es dann aber in sich, denn Gino Parson setzte das Spielgerät aus 18 Metern an den Pfosten (16.). Wiederum Parson erwischte im Anschluss an die Flanke von Jens Rasiejewski einen Kopfball nicht richtig (27.), während Hendrik Dechert aus der Ferne Keeper Daniel Erbse mit einem Flatterschuss prüfte (31.).

VfB 1900 Gießen - FSV Braunfels 1:0

Nicht einzugreifen brauchte Erbse bei zwei brandgefährlichen Aktionen in der 40. und 44. Minute. Parson bugsierte den Ball aus kurzer Distanz neben den Kasten, ehe Marankoz nach Zuspiel von Ürkan Özen frei vor Erbse auftauchend überhastet verzog.

Im zweiten Abschnitt düpierte Marankoz seinen Gegenspieler Roman Schramm, sein Schlenzer flog jedoch über den Querbalken (51.). Noch enger wurde es für den FSV in der 57. Minute. Erbse bekam den unplatzierten Schuss von Rasiejewski erst richtig zu fassen, nachdem das Leder ans Aluminium geklatscht war. Die beste Phase der Hassler-Mannen schloss 60 Sekunden darauf nach dem Seitenwechsel von Dechert Viktor Riske mit einer sehenswerten Direktabnahme ab.

Es war nicht so, dass sich anschließend etwas an den Feldvorteilen änderte. Die hatte weiterhin der VfB, der es aber nicht verstand, seine Spielzüge variantenreicher vorzutragen. In der 65. Minute hatten die Gäste mit ihrer ersten und einzigen Möglichkeit die Chance, den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Dominik Desch bediente Christopher Hartmann, der nicht lange fackelte und es aus der Drehung probierte. Der bis dato nahezu beschäftigungslosen Dusan Olujic tauchte aber ins rechte Eck ab und verhinderte das 0:1.

Hassler wechselte neben Max Mohr in der Folge Sedat Aktas für Volkan Vural ein, um fortan mit zwei Spitzen zu operieren. Aktas fiel kaum auf, Mohr dagegen verfehlte das Ziel in der 82. Minute knapp um Zentimeter. Dass das Resultat am Ende dennoch stimmen sollte, lag an Hasan, Marankoz und der guten, alten Brechstange. Aus dem Halbfeld heraus visierte der Linksverteidiger den Goalgetter an, der den Bann brach. Ein verdienter und zugleich wahrlich erzwungener Sieg für die 1900er, die spielerisch eindeutig Luft nach oben haben.

*

VfB 1900 Gießen:

Olujic; Rasiejewski, Kaguah, Chabou, Hasan, Vural (68. Aktas), Riske, Özen (76. Kusebauch), Parson, Dechert (73. Mohr), Marankoz.

FSV Braunfels:

Erbse; Desch (67. Seip), Heblik, Schramm, Schmidt, Jung, Fabrizio (88. Seibel), Delzer, Usic, Schaffarz (71. Assmann), Hartmann.

Tor:

1:0 Marankoz (86.). -

Schiedsrichter:

Rother (Bensheim). -

Gelbe Karten:

Riske, Marankoz/Delzer, Fabrizio. -

Zuschauer:

300.

Aufrufe: 07.9.2014, 21:24 Uhr
Thomas SuerAutor