2024-06-04T08:56:08.599Z

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Adrian Ernst   | Foto: sek
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Adrian Ernst: "Da bin ich mit der Euphorie abgehoben"

Mit einem tollen Lauf hat sich der FV Ettenheim über die Relegation den Aufstieg in die Bezirksliga gesichert

Kapitän und Innenverteidiger Adrian Ernst blickt auf den unverhofften Aufstieg des Kreisliga-A-Süd-Meisters FV Ettenheim zurück - und wagt einen Ausblick auf die kommende Spielzeit in der Bezirksliga.
Wohin?
Als Aufsteiger von der Kreisliga A Süd via Relegation in die Bezirksliga.

Warum?
Unser Ziel war eigentlich nicht abzusteigen sowie uns als Mannschaft und individuell zu verbessern. Im Laufe der Saison kamen wir aber so weit, dass wir auf jeder Position einen zweiten Mann hatten. Dazu kam, dass wir einfach den guten Lauf hatten und zehn Mal nicht verloren haben. Irgendwann kam dann die Einstellung: "Jedes Spiel ist ein Endspiel" dazu. Aber natürlich hatten wir auch viel Glück, wir hatten fast keine Ausfälle. Das hat man bei Oberschopfheim gesehen, wenn der richtige Mann ausfällt, kann es eng werden. Aber das Beste war eigentlich die Überraschung, dass wir drei Jungs aus der A-Jugend holen, die dann zu Leistungsträgern werden. Das stärkte uns den Rücken richtig nachhaltig. Alles zusammen war das schon ein geniales Paket, das zum Aufstieg führte.

Historischer Moment für den Enkel?
Für mich war das der Moment, als wir mit dem 8:2 im ersten Relegationsspiel nach Auenheim gefahren sind - ich hatte das noch gar nicht richtig realisiert. Als der Herrmann Wotschel den Ball zum 6:2 aus 20 Metern in den Winkel gehauen hat, da wusste ich: "Jetzt sind wir durch!" Da bin ich mit der Euphorie abgehoben. Wenn man das Glück hat, so ein Tor zu machen und auch noch so einen Lauf hat ... Das war der Moment, und der Mut von einem 18-Jährigen, aus so einer Entfernung abzuziehen und ihn dann noch so zu versenken. Unfassbar.

Moment der Mannschaftsfeier?
Von der Party her war es schon gut, aber ich hatte Prüfungen und bin um Mitternacht gegangen. Aber man hat schon gesehen, dass alles gepasst hat: Wir saßen zusammen und haben Pizza gegessen und es war super entspannt. Es hat sich angefühlt wie eine Familie. Einwurf von Co-Trainer Réne Schröter: Am Sonntag haben wir uns einen Traktor genommen und sind durchs Dorf gefahren.

Spieler des Jahres?
Auf einen kann man das schwer begrenzen. Generell die Jungs aus der A-Jugend. Jan-Luca Schindler mit seinen vielen Toren und Vorlagen, obwohl er nur 17 Spiele gemacht hat. Das ist Klasse so jemand in der Hinterhand zu haben, der volle Leistung bringt, wenn du ihn einsetzt. Aber auch Thomas Lorenz. Der hatte mit 25 Treffern, ohne die Tore in der Relegation, natürlich auch einen tollen Lauf. Die Flanken vom Schindler und die Kopfballverwertung von Lorenz - das war schon Klasse.

Wo steht der Klub in einem Jahr?
Hoffentlich noch in der Bezirksliga. Wir wollen auch dieses Jahr jedes Spiel als Endspiel sehen. Wir kennen aber diesmal nicht jeden Spieler, wie in der Kreisliga. Also werden wir jeden Zweikampf gewinnen wollen, egal wer da kommt. Man kann sich jetzt weniger gut auf die Mannschaften einstellen.

Warum sollten Zuschauer kein Spiel verpassen?
Weil es immer interessanter wird, uns zuzuschauen. In der letzten Hälfte der vergangenen Saison wurden es immer mehr Zuschauer. Wir boten immer besseren Fußball. In der Bezirksligasaison werden wir beim Derby gegen Rust bestimmt vor einer guten Kulisse kicken. Die Menschen müssen kommen, weil wir guten Fußball spielen und alles rauskämpfen werden, was drin ist. Das wird sehenswert sein.

Adrian Ernst (22), studiert Wirtschaftsingenieurwesen im sechsten Semester an der FH in Karlsruhe, ist Innenverteidiger und in der zweiten Saison Kapitän beim FV Ettenheim. Das erste Mal, 2013, war der Aufstieg aus der Kreisliga B. Nebenher hilft er in der Küche des FV Ettenheim. "Er ist der Kräftigste hier, er knackt mir die KNAX Gläser, die ich nicht aufbekomme", lobt die Wirtin.
Aufrufe: 04.8.2015, 00:00 Uhr
Aufgezeichnet von Sebastian Köhli (BZ)Autor