2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Christian Pollinger (Mitte) hat am Sonntag seine ganz persönliche Mondlandung - und netzt acht Mal ein.  Foto: Schmeilzl
Christian Pollinger (Mitte) hat am Sonntag seine ganz persönliche Mondlandung - und netzt acht Mal ein. Foto: Schmeilzl

Acht Tore in einem Spiel: Pollinger hat es geschafft

Der Stürmer des Freien TuS Regensburg ist am Sonntag nicht aufzuhalten +++ Mit MZ-Redakteur Jürgen Scharf spricht er über sein traumhaftes Erlebnis

Verlinkte Inhalte

Acht Treffer in einem Spiel - und das in der Bezirksliga. Dieses Kunststück ist Christian Pollinger vom Freien TuS Regensburg am Sonntag in der Partie gegen die Reserve des ASV Cham geglückt. Mit MZ-Redakteur Jürgen Scharf spricht der 29-Jährige über seinen famosen Auftritt.

Christian Pollinger, viele Fußballer träumen von der magischen Zehn-Tore-Marke. Sie haben am Sonntag gegen den ASV Cham II in der Bezirksliga nur acht Mal getroffen. Wie bitter ist das? Ganz nah dran und doch vorbei...

Christian Pollinger (lacht): Eigentlich war das am Ende ein sehr schönes Spiel heute.

Okay, im Ernst: Haben Sie schon jemals so viele Tore erzielt?

Also im Seniorenbereich auf keinen Fall. Ich könnte mich auch nicht daran erinnern, dass es in der Jugend mal so viele waren. Da müsste ich erst noch einmal genau nachdenken.

Acht Dinger in einem Spiel! Wie fühlt man sich danach?

Da will ich mich zunächst einmal bei meinen Mitspielern bedanken. Es ist ja nicht so, dass man acht Mal alleine durchrennt. Das Team hat mir die Sachen heute super aufgelegt.

Welches der acht Tore war das schönste?

Das Schönste war letztlich auf jeden Fall das Erste, weil wir dadurch auf die Siegerstraße gekommen sind. Wir haben zwar am Ende mit 10:1 gewonnen, das hört sich deutlich an. Gerade zu Beginn des Spiels hatten wir heute aber unsere Probleme, deswegen war das erste Tor sicher das wichtigste und deswegen das schönste.

Wie waren die Tore verteilt? Links, rechts, Kopf?

Also, da muss ich erst mal nachdenken. Es waren alle mit dem Fuß und wenn ich mich richtig erinnere, waren davon zwei mit links und sechs mit rechts. Okay, beidfüßig, das ist nicht so schlecht.

Aber wenn man sich diese Statistik anschaut, dann kommt man zu einer eindeutigen Schlussfolgerung: An Ihrem Kopfballspiel müssen Sie noch arbeiten, oder?

(lacht) Ja, das kann man dann heute in der Tat so sehen.

Waren eigentlich alle Treffer regulär - oder war auch ein Phantomtor wie am vergangenen Freitag in der Bundesliga in Hoffenheim dabei?

Nein, nein, nein. Da bin ich mir absolut sicher, dass wirklich alle in Ordnung waren. Es war auch keines abseitsverdächtig. Von den Chamern gab es auch nach keinem Tor Proteste.

Apropos Chamer: Was hat eigentlich Ihr Gegenspieler nach der Partie zu Ihnen gesagt?

Gar nichts, denn ich hatte irgendwie auch gar keinen direkten. Ich denke, die Chamer haben eher im Raum verteidigt und zudem war ich nominell als hängende Spitze aufgestellt, bin also meistens erst während des Angriffs vorne reingestoßen. Dann hast du noch ein paar Standards, wo du ohnehin wechselnde Gegenspieler hast. Ja, und so kommt das am Ende dann zusammen.

Was haben die Mitspieler gesagt?

Bislang eigentlich nicht so viel. Wenn ich mich richtig erinnere, haben die nur gelacht. Nach jedem Tor kamen die mit einem breiten Grinsen daher und meinten so etwas wie: ,,Was ist denn heut los?"

Wie wird das jetzt gefeiert? Für jedes Tor ein Bier...?

Also, wenn Samstag wäre, dann würden wir da sicher noch drauf anstoßen. Morgen muss ich aber in die Arbeit, deswegen geht jetzt nur noch ein Bier im Vereinsheim. Aber mal schauen, nächste Woche spielen wir ja am Samstag. Wenn wir da wieder gewinnen, dann feiern wir die acht Tore nachträglich.

Wer steht da in der Pflicht? Geben Sie einen aus - oder müssten da nicht eher die Mitspieler was springen lassen?

Nee, nee. Da zahl ich schon was, dann. Acht Tore hast du schließlich nicht alle Tage.

Aufrufe: 021.10.2013, 12:07 Uhr
Jürgen ScharfAutor