2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Michael Trettenbach konzentriert sich künftig wieder auf seine Aufgaben als Abteilungsleiter und Spieler.
Michael Trettenbach konzentriert sich künftig wieder auf seine Aufgaben als Abteilungsleiter und Spieler. – Foto: privat

Abteilungsleiter macht Platz für Trainer

Michael Trettenbach war Interimscoach beim TSV Brunn. Jetzt kommt Karl Döring.

Von 2004 bis 2017 gehörte der TSV Brunn bis auf eine Saison durchgängig der Fußball-Kreisliga 2 an. Dann war der Abstieg nicht mehr zu vermeiden. In den beiden letzten Spielrunden standen in der Endtabelle jeweils 32 Zähler zu Buche, wodurch in der Kreisklasse 3 jeweils der direkte Liga-Verbleib gesichert werden konnte. Vor der aktuellen Saison wurde mit Sven Pensl ein neuer Trainer geholt, von dem man sich in beiderseitigem Einvernehmen nach nur fünf Punkten aus den ersten elf Partien frühzeitig wieder getrennt hat. Dann kam Abteilungsleiter Michael Trettenbach ins Spiel.

„Damals übernahm ich interimsmäßig das Traineramt“, so Trettenbach, der in sieben Partien immerhin neun Punkte mit seinem Heimatverein hat sammeln können. Trotzdem ist der TSV Brunn mit 14 Zählern noch immer das Schlusslicht der Liga. Die Corona-Pause haben die Verantwortlichen des TSV, allen voran der Abteilungsleiter genutzt, um einen neuen Trainer zu finden. Und das hat auch geklappt. „Wir konnten Karl Döring für uns gewinnen. Er ist ein sehr erfahrener Coach, der viele Jahre bei der JFG Brunnenlöwen 08, dort wird unser Nachwuchs gemeinsam mit dem der TSG Laaber, dem SC Endorf und dem TSV Deuerling ausgebildet, gute Arbeit geleistet hat.“

Der 50-jährige Döring freut sich auf die neue Herausforderung, darf beim TSV auch seine beiden Söhne Andreas und Tobias coachen. Die beiden rückten nämlich in der Pause gemeinsam mit Jonas Eberl, Lukas Gos und Isa Kagirov aus dem Jugendbereich nach. Michael Trettenbach ist froh darüber, seinen eigenen Nachfolger gefunden zu haben. „Ich kann mich nun wieder voll und ganz auf die Aufgaben als Abteilungsleiter und Spieler konzentrieren“, erklärt der 35-Jährige, der nach wie vor mit Feuereifer dem Ball nachjagt. „Seinem“ TSV Brunn ist er über die Jahre hinweg treu geblieben. „Das ist halt mein Verein, in guten wie in schlechten Zeiten. Ich habe sowohl die Höhen miterleben dürfen als auch die Tiefen miterleben müssen.“

Vom neuen Trainer ist Trettenbach überzeugt: „Wir haben eine schwere Aufgabe vor uns, haben den Klassenerhalt aber noch lange nicht abgeschrieben. Karl ist dafür der richtige Mann!“ Die Mannschaft schätzt der Spartenführer um einiges stärker ein als vor der Winterpause. „Wir haben fünf motivierte und zuverlässige Jugendspieler dazubekommen, zudem kehren unsere Leistungsträger Alexander Böhm und Wolfgang Söllner nach langwierigen Verletzungen zurück.“

Insgesamt sieht Michael Trettenbach zuversichtlich in die Zukunft: „Die Talsohle ist durchschritten. Nachdem lange Zeit kaum jemand aus dem Jugendbereich nachgerückt ist, kommen nächste Saison erneut vier Nachwuchstalente nach! Dann sind wir qualitativ und quantitativ noch etwas besser aufgestellt.“ In den letzten Jahren wurde der Kader nämlich immer ausgedünnter. Spieler, die aufgehört haben, konnten nicht durch Talente ersetzt werden.

„So war es nicht verwunderlich, dass wir oft gegen den Abstieg gespielt haben. Als kleiner Dorfverein sind wir auf die Jugendarbeit angewiesen, Geld für externe Neuzugänge haben wir nicht“, so Trettenbach, der die Kameradschaft und den Zusammenhalt beim TSV sehr schätzt. So wurde in den letzten Jahren eine Beregnungsanlage installiert und ein Anbau für das Sportheim gestemmt. In Kürze wolle man nach einigen Laufeinheiten endlich wieder mit dem Fußballtraining auf dem Platz beginnen und sich auf die anstehende Restrückrunde, die im Normalfall Anfang September beginnt, bestmöglich vorbereiten.

Nun hoffen alle darauf, dass es sportlich wieder aufwärtsgehen wird. „Wir werden alles in die Waagschale werfen, wollen wieder mehr Spaß am Fußballspielen haben. Sollten wir aber absteigen, geht die Welt auch nicht unter. Dann spielen wir halt in der A-Klasse.“

Trettenbach selbst ist Mitte 30. „Langsam denkt man trotz aller Freude an seinem Hobby natürlich auch ans Aufhören.“ Langweilig werde ihm aber sicherlich nicht, denn schließlich habe man gemeinsam mit der TSG Laaber auch eine AH-Mannschaft. Und dort kann er mit seinem Bruder Chris (32) zusammenspielen. In der Kreisklasse sind die beiden Brüder Gegner. Chris spielt seit jeher für die TSG Laaber, ist dort Kapitän und Führungsspieler. Michael hingegen hält dem TSV Brunn die Treue.

Aufrufe: 04.7.2020, 09:00 Uhr
Markus SchmautzAutor