Zwar ärgert sich Stricker über die Tatsache, dass man die Klasse gehalten hätte, wenn Biene in der Oberliga geblieben wäre, trotzdem übt sich der Lohner Coach auch in Selbstkritik. „Wir haben es uns ganz alleine zuzuschreiben. Wir waren absolut landesligatauglich, aber wir haben es vom Kopf her nicht hinbekommen.“
Konnte sich die Mannschaft nach einem verpatzten Saisonstart mit vier Niederlagen noch einmal fangen und sich mit sechs Partien ohne Niederlage ins Mittelfeld absetzen, ließen die Lohner im weiteren Saisonverlauf die Konstanz vermissen. Das Team hatte große Schwierigkeiten, die passende Balance zwischen sicherer Defensive und einer torgefährlichen Offensive zu finden. Am verlässlichsten über die gesamte Saison agierte Torhüter Tim Meiners. „Er war der Kopf der Mannschaft“, lobt Stricker auch die charakterlichen Eigenschaften seines Kapitäns.
In der Defensive fügte sich Youngster Christian Stover an der Seite von Routinier Manuel Wittmoser gut ein. Patrick Foppe überzeugte mit großem Arbeitspensum, während Thomas Müller und Steffen Hilberink – wenn auch selten – spielerische Akzente setzten. Klaus Lammers war mit zehn Treffern erfolgreichster Lohner Torschütze. Dass es die weiteren Offensivkräfte Lucas Pieper und Patrick Humbert lediglich auf vier respektive drei Tore brachten, verdeutlicht die Harmlosigkeit des Lohner Angriffs. So verwundert es nicht, dass Union die Saison mit einem deutlich negativen Torverhältnis (- 15) abschließt, auch wenn sie die Mannschaft nur selten so abschießen ließ wie bei der 1:6-Heimpleite gegen den SC Spelle-Venhaus am letzten Spieltag.
Zu selten lieferten die Lohner überzeugende Leistungen, auch weil Stricker nie in zwei Spielen hintereinander die gleiche Startformation aufbieten konnte. Gerade zu Hause sammelte Union zu wenig Punkte. Nur 17 Punkte holte die Stricker Elf auf eigenem Platz. Dabei ließ das Team beispielsweise beim 1:1-Unentschieden gegen Blau-Weiß Papenburg und bei der 0:1-Niederlage gegen Germania Leer wichtige Zähler liegen.
In der Rückrunde gelang es dem Team von Hardy Stricker nicht noch einmal, den Hebel umzulegen. „Wir haben den Abstieg quasi herbeigeredet“, erklärt der Trainer, der trotz der schlechten Ergebnisse das Vertrauen des Vorstandes hatte. Vielleicht auch deshalb, weil der Klassenerhalt noch lange Zeit in Reichweite war. Mit einer Negativserie von acht sieglosen Spielen in Folge geriet Lohne allerdings immer weiter in Not. Nur drei Siege in der Rückrunde und eine magere Punkteausbeute von nur zwölf Zählern waren unter dem Strich zu wenig, um noch eine dritte Saison in Folge in der Landesliga spielen zu dürfen.