2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Rüdiger Henkel

6:1 und 11:0! Kantersiege für Detmold und Lemgo

In den sieben Partien des heutigen Spieltags gab es sechsmal einen Sieger. Detmold und Lemgo zeigten sich dabei in Torlaune. Nur ein Duell endete unentschieden.

Der Post TSV Detmold bleibt auch nach acht Partien als einzige Mannschaft ungeschlagen. Gegen das Schlusslicht Augustdorf hatte der Tabellenführer keine Mühe. Die hatte auch Lemgo beim TSC Steinheim nicht. Zweistellig gewann der TBV in der Emmerstadt. Enger waren die Partien in Dringenberg und Höxter.

Der Tabellenführer wurde seiner Favoritenrolle gerecht und fuhr gegen das Schlusslicht einen Kantersieg ein. Bereits zur Pause war die Partie durch Treffer von Michael Ring (4.), Fynn Luca Vollmer (23.) und nochmals Ring (38.) entschieden. Zwar gelang Joel Weber in der 62. Minute der zwischenzeitliche Anschlusstreffer, aber Felix Buba (73.), Robin Jöstingmeier (81.) und Alexander Felker (90.) sorgten am Ende für klare Verhältnisse. „Super Sieg! Die Jungs haben sehr, sehr gut gespielt. Wir waren über die 90. Minuten die überlegene Mannschaft. Wir haben die Zweikämpfe angenommen, waren spielerisch sehr, sehr gut und vor dem Tor eiskalt – ein rundum gelungener Auftritt. In der ersten Halbzeit haben nur wir gespielt. In der zweiten Hälfte hat Augustdorf in den ersten zehn Minuten ein bisschen besser agiert und in dieser Zeit auch das 3:1 erzielt. Danach haben wir uns aber wieder stabilisiert und völlig verdient auch in der Höhe gewonnen. Ich bin total zufrieden. Wir sind gerade im Flow und so muss es auch die nächsten Spiele weitergehen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch die nächsten Partien positiv bestreiten werden“, war TSV-Obmann Michael Grundmann voll des Lobes für sein Team.

Böse Klatsche für den TSC. Gegen den TBV kassierte die Mannschaft von Trainer Rytis Narusevicius eine zweistellige Niederlage. Zum vierten Mal in Folge kassierte Steinheim mindestens fünf Gegentreffer in einem Spiel. Mit bereits 35 Gegentoren stellt der TSC die Schießbude der Liga. Für Lemgo erzielten Selim Blagajcevic (12.), Manuel Süllwold (19.), Arno Warketin (37.), Leon Kienast (57., 61., 68. und 73.), Oliver Hett (78. und 81.), Patrick Kötter (84.) und Thomas Specht (88.) die Treffer. Während es für Lemgo der vierte Sieg in Folge war, musste Steinheim die vierte Pleite in Serie hinnehmen. „Unsere Leistung war eine Katastrophe! In der ersten Halbzeit machen wir viele individuelle Fehler, in der zweiten Halbzeit sind wir dann komplett eingebrochen. Da haben wir uns gar nicht mehr gewehrt und Lemgo hat sich in einen Rausch gespielt. Da war jeder Schuss ein Treffer. So weh es tut, aber die Niederlage ist letztendlich sogar in der Höhe verdient“, so ein geknickter Rytis Narusevicius, der zugab, noch nie in seiner fußballerischen Laufbahn so hoch verloren zu haben.

Sechster Sieg für den SVD. Aber danach sah es lange Zeit nicht aus. Die Gäste gingen durch Treffer von Ole Schieffer (21.) und Marco Petkau (42.) mit einer 2:0-Führung in die Pause. In Halbzeit zwei drehte Dringenberg allerdings die Partie. Cedric Falke (55.) und Christian Nölle (59.) egalisierten mit einem Doppelschlag die Begegnung, Alexander Hengst besorgte in der 82. Minuten den Siegtreffer. SVD-Coach Sven Schmitt sprach nach dem Spiel von einem Kraftakt für sein Team: „Es war ein hartumkämpfter, aber auch verdienter Sieg für uns. Wir kommen gut ins Spiel rein, haben zwei gute Möglichkeiten durch Viktor Schmitt in Führung zu gehen. Stattdessen bekommen wir nach einem Fehler das 0:1 und kurz vor der Pause auch noch das 0:2. Wir hätten vor dem Halbzeitpfiff nach zwei Standards noch verkürzen können, gingen dann aber mit Rückstand in die Unterbrechung. In der zweiten Hälfte sind wir volles Risiko gegangen und belohnen uns dafür mit dem Siegtreffer in der 82. Minute.“

Gäste-Trainer Dennis Wieder sah ein gerechtes Ergebnis: „Am Ende haben wir verdient verloren. Dringenberg war die bessere Mannschaft. Wir hatten heute fußballerisch gar keinen guten Tag. Wir hatten am Anfang Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Nach unseren zwei Toren waren wir deutlich besser in der Partie und griffiger in den Zweikämpfen. Nichtsdestotrotz war es ein absolut schweres Spiel auf einem unfassbar tiefen Platz, der in keinem guten Zustand war. Aber das war nicht der ausschlaggebende Punkt. Dringenberg war einfach in allen Belangen – Zweikämpfe führen, Laufbereitschaft, Griffigkeit – ein bisschen gieriger und williger als wir. In der zweiten Halbzeit hat der SVD uns enorm unter Druck gesetzt und uns zweitweise mit vier oder fünf Leuten hoch angelaufen. Wir waren nicht mehr in der Lage, Lösungen zu finden. Wir hatten zwanzig richtig schlechte Minuten, in denen wir uns gar nicht mehr befreien konnten. Unser Keeper Andre Swoboda hat uns heute im Spiel gehalten und sogar einen Elfmeter pariert. Wir haben unsere Leistung nicht abrufen könne, um für einen Punkt in Frage zu kommen – obwohl er auf dem Silbertablett vor uns lag. Der berufsbedingte Ausfall von Chris Petkau in der Defensive tat sehr weh. Aber so ist das halt. Jetzt geht der Blick nach vorne.“

Der SVH ist in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Nach zwei Partien ohne Sieg bezwang die Mannschaft von Trainer Uwe Beck den RSV Barntrup knapp mit 1:0, vergab allerdings eine Reihe an guten Tormöglichkeiten. Zweimal rettete der Pfosten für die Gäste, bei denen Keeper Pyka eine sehr starke Leistung zeigte. Nico Treppschick sorgte zwei Minuten nach der Pause letztendlich für das goldene Tor. Den Sieg musste Höxter allerdings teuer bezahlen. André Schmitt musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. „Ich möchte André die besten Genesungswünsche aussprechen und hoffe, dass nichts Schlimmes passiert ist. Ich falle mit dem Rücken auf seinen Fuß, weil wir uns gegenseitig halten. Natürlich kann man da Foul pfeifen, das habe ich auch so kommuniziert. Alle andere liegt beim Schiedsrichter. Aber für mich ist das auch Nebensache. Viel wichtiger ist, dass André schnell wieder auf die Beine kommt“, schildert Daniel Barbarito die Szene in der 15. Minute. Trotz der Niederlage war Barntrup-Trainer Kariem Moussa mit der Leistung seiner Mannschaft nicht gänzlich unzufrieden: „Bis zur 70. Minute war es ein enges Spiel. Mit dem letzten Aufgebot sind wir heute angereist und mussten die Ausfälle von Kevin Elsner, Philipp Sölter, Tobias Normann und Jan Hoffmann kompensieren. Dank gilt dem Ex-Coach Daniel Barbarito, welcher uns heute ausgeholfen hat und in die Startaufstellung gerückt ist. Beide Mannschaften haben sich weitestgehend neutralisiert. Kurz nach der Halbzeit geraten wir nach einem unnötigen Ballverlust in Rückstand. Wir öffnen dann etwas, ohne allerdings zwingend gefährlich zu werden. Höxter lässt natürlich mehrere Möglichkeiten zur Vorentscheidung aus. Am Ende verlieren wir knapp, wenn auch verdient. Uns fehlten gerade im Spiel nach vorn heute die Mittel, um unsere Ausfälle zu kompensieren.“

„Das Erfolgserlebnis haben wir einfach wieder gebraucht. Der Sieg ist hochverdient, weil wir die bessere und aktivere Mannschaft waren. Kariem Moussa hat Barntrup spielerisch weiterentwickelt und das war in Ansätzen auch zu sehen. Ich bin mit unserer Leistung und Spielanlage zufrieden. Nutzen wir unsere Chancen besser, geht das Spiel drei oder vier zu Null aus. André Schmidt hat sich leider am Knöchel verletzt. Ich wünsche ihm alles Gute für die nächsten Wochen“, hofft SVH-Trainer Beck auf eine möglichst kurze Ausfallzeit seines Torjägers.

Am letzten Spieltag feierten beide Mannschaften ihren jeweils ersten Saisonsieg. Beide Teams wollten heute nachlegen. Das gelang allerdings nur den lippischen Gästen, die durch das Tor des Tages von Jan-Justin Johannhörster in der 63. Spielminute die drei Punkte aus dem Thermo-Glas Stadion entführten. In einer heißumkämpften Schlussphase mussten beide Teams noch einen Platzverweis hinnehmen. Erst bekam Brakels Marcel Ostermann vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit glatt Rot, dann handelte sich Oerlinghausens Enes Ceylan in der Nachspielzeit noch die Ampel-Karte ein. Gäste-Coach Miron Tadic sagte zum Spiel: „Ich glaube unter dem Strich war es ein verdienter Sieg für uns. In der ersten Halbzeit waren wir klar überlegen, haben aber leider im Abschluss ein, zwei schlechte Bälle gespielt bzw. den letzten Pass nicht hinbekommen. Da waren wir vor dem Tor nicht so konsequent, wie man sich das als Trainer eigentlich wünscht. Brakel hatte zwei Kontersituationen, war aber nicht sonderlich gefährlich. Die zweite Halbzeit war sehr, sehr hektisch. Wir kommen gut raus und haben eine Großchance durch Daniel Nadig, die der Keeper allerdings vereitelt. Dann erzielen wir in der 53. Minute nach einer Standartsituation ein Kopfballtor zum 1:0. Der Schiedsrichter lässt den Treffer zählen, aber die Brakeler protestieren, dass es Handspiel war. Daraufhin war das Spiel ca. fünf Minuten unterbrochen und letztendlich nimmt er den Treffer zurück. Ab diesem Zeitpunkt war das Spiel sehr hektisch. Jede Aktion wurde bemängelt und diskutiert, es war von beiden Seiten kein gutes Spiel mehr. In der 63. erzielt Johannhörster mit einem direkt verwandelten Freistoß das 1:0 – ein sehr sehenswerter Treffer aus 25 Meter über die Mauer in den Knick. Wir versäumen im Anschluss das zweite Tor, hatten mehrere Kontersituationen, wo wir das 2:0 machen müssen. Brakel schmiss dann in der Schlussphase alles nach vorne und hatte in den letzten zehn Minuten noch zwei Riesenchancen, wo sie den Ausgleich machen können. Der Sieg geht in Ordnung, aber man kann es viel ruhiger gestalten.“

An diesem Spieltag gab es ein einziges Unentschieden. Im Duell der beiden Tabellennachbarn wurden sich die Punkte geteilt. Robin Schlieker brachte die Gäste in der 31. Minute mit 1:0 in Führung, Florian Herbold sorgte kurz nach Wiederanpfiff für den Ausgleich (47.). Dadurch bleiben beide Teams kurz vor der Abstiegszone hängen. TuS-Keeper Felix Wessel sah die Partie wie folgt: „Bis zu unserem 1:0 hatte Borgentreich mehr vom Spiel, wurde aber nur durch zwei Distanzschüsse gefährlich. Direkt nach dem Wechsel bekommen wir das 1:1 aus deutlicher Abseitsposition. Im Anschluss hatten wir bei einem Pfostenschuss Glück. Ab dann war es ein offenes Spiel, in dem wir nicht konsequent zu Ende gespielt haben.“

VfR-Sportchef Thomas Schulte sagte zur Partie: „In der Anfangsphase sind wir nicht gut ins Spiel gekommen. Beide Mannschaften haben sich über weite Strecken neutralisiert. Durch einen Abwehrfehler sind wir dann in Rückstand geraten. In der Halbzeit brachte Trainer Jörg Mackenbach neben Marius Robrecht auch den hochgemeldeten Youngster Florian Herbold. Dieser besorgte nach schöner Kombination den Ausgleich. Es war sein erster Treffer für die 1. Mannschaft. In der Folge konnten wir die eine oder andere Torchancen herausspielen. Die beste Möglichkeit hatte Stürmer Jonas Güthoff, dessen Linksschuss an den Pfosten klatschte. Unter dem Strich ein gerechtes Remis.“

Deutlicher Heimsieg für die Gastgeber. Das sah zur Halbzeit noch nicht so aus. Alle drei Treffer für Lipperreihe fielen im zweiten Durchgang, für jedes Tor zeigte sich Furkan Kücük verantwortlich. In der 48. Minute traf der Stürmer erstmals, in Minute 79 und in Minute 87 ließ er zwei weitere Treffer folgen. Dank des lupenreinen Hattricks fuhr der TuS den dritten Sieg in Folge ein. Seit sieben Partien ist die Mannschaft von Trainer Frank Fulland mittlerweile ungeschlagen. Jerxen-Orbke dagegen kassierte die zweite aufeinanderfolgende Niederlage. Dementsprechend bedient war Gäste-Coach Marco Schlobinski: „Wir verlieren zu Recht mit 0:3. Lipperreihe war uns vom Tempo und von der Bereitschaft heute überlegen. Wir haben zu lange gebraucht, um ein bisschen Ball-Lauf reinzubekommen. In der ersten Halbzeit machen wir es Defensiv noch ganz gut, stehen gut und sind kompakt. In der zweiten Hälfte hatten wir aber keinen richtigen Zugriff und fangen uns dementsprechend die Tore. Das war unter dem Strich zu wenig, um auswärts etwas mitzunehmen.“

Aufrufe: 017.10.2021, 19:24 Uhr
André WinkelhagenAutor