2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal

4:1 im Hochwald: Salmrohr steht in der dritten Pokalrunde

Rheinlandpokal: Oberligist legt mit starker erster Hälfte den Grundstein fürs Weiterkommen. Gastgeber TuS Schillingen hätte aber früh in Führung gehen müssen. VIDEOINTERVIEWS.

Eine Halbzeit lang agierte der FSV Salmrohr in seinem Rheinlandpokal-Zweitrundenspiel beim zwei Klassen tiefer angesiedelten TuS Schillingen souverän, kam aber dann doch etwas ins Schwitzen. Unterm Strich stand vor 220 zahlenden Zuschauern ein klares 4:1 – bei einem Bezirksligisten, der sich gegenüber dem jüngsten 1:6 in der Meisterschaft beim SV Zeltingen-Rachtig deutlich zu steigern wusste.

Mit dem klaren Aufwärtstrend zeigte sich Sascha Freytag denn auch zufrieden. Doch der TuS-Trainer wusste, dass vielleicht noch mehr als das Lob für eine gute Leistung am Mittwochabend drin war: „Wir haben die riesengroße Chance zum 1:0. Vor dem 1:3 pfeift der Schiri ein Salmrohrer Handspiel nicht und gegen Ende haben wir noch einmal eine dicke Möglichkeit. Dann wären es noch mal zehn heiße Minuten geworden. Ich kann meiner Truppe aber keinen Vorwurf machen.“

Der Liveticker mit Statistik zum Nachlesen:

https://www.fupa.net/match/tus-schillingen-m1-fsv-salmrohr-m1-210908

Der Reihe nach: Salmrohr gelang es, auf dem für ihn ungewohnten Hartplatz, das Tempo hochzuhalten und schnörkellos zum Abschluss zu kommen. Dabei fehlten dem FSV gleich zehn Akteure verletzt oder erkrankt. Kurzfristig hatte auch noch Innenverteidiger Jan Umlauf wegen Magen-Darm-Grippe passen müssen. Für ihn rückte Daniel Bartsch in die Defensive.

FSV-Trainer Lars Schäfer:

Schillingen setzte auf schnelles Umschaltspiel. Das wäre in der neunten Minute fast vom Erfolg gekrönt gewesen. Nach einem Konter und Zuspiel von Tobias Anell setzte Leon Götten den Ball aber aus kurzer Distanz neben den Kasten des diesmal wie vorher von Trainer Lars Schäfer festgelegt von Tim Kieren gehüteten Salmrohrer Tores.

Das 0:1 fiel in der 18. Minute per Elfmeter, den Gustav Schulz sicher verwandelte. David Krickel hatte zuvor bei einem Schuss von Hendrik Thul die Arme hochgerissen und das Spielgerät berührt. In der Folge hatte der dominant agierende Gast das Geschehen fest im Griff. Das 2:0 zur Pause – Nico Toppmöller hatte nach Flanke des agilen Anton Moroz getroffen – war die logische Konsequenz aus der Überlegenheit (37.).

Schillingens Trainer Sascha Freytag:

Bereits wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Arndt Collmann – er war für die angeschlagene Naemi Breier eingesprungen – fiel beinahe das 0:3, nachdem Hendrik Thul den Ball nach einem Schlenzer von Julian Bidon am langen Pfosten lauernd nicht verwertet bekam.

Die Klasse von TuS-Torjäger Tobias Anell wurde wenig später deutlich. Zunächst scheiterte er noch mit einem gefühlvollen Lupfer über den aus seinem Kasten eilenden Kieren an der Latte, ehe er den Nachschuss versenkte (50.). Der Sekundenzeiger hatte noch nicht mal eine ganze Umdrehung geschafft, da nahm Bidon ein Zuspiel von Schulz im Strafraum auf und traf zum 1:3. „Meine Hand war dran. So ehrlich bin ich“, sagte der Offensivmann – und schob nach: „Aber Handspiel ist, wenn der Schiedsrichter pfeift …“ Und der sah offenbar keine aktive Bewegung der Hand zum Ball.

Doppeltorschütze Julian Bidon, FSV Salmrohr:

Der Oberligist wirkte über weite Strecken des zweiten Durchgangs nicht mehr so sortiert wie in Hälfte eins. „Die Abstände zwischen unseren Mannschaftsteilen wurden größer“, wusste Bidon, der mit seinen Teamkollegen in der 80. Minute noch einen bangen Moment zu überstehen hatte: Hier rettete Kieren reaktionsstark aus kurzer Distanz gegen Jonas Meier. Bidon machte auf der Gegenseite dann den Deckel drauf, indem er eine gelungene Kombination über Nico Toppmöller und Hendrik Thul zum 4:1 für den FSV abschloss (86.).

„Gegen eine Oberligamannschaft haben wir uns gut geschlagen. Wir haben super gefightet“, durfte der immer wieder prächtig parierende Schillinger Schlussmann Marius Becker festhalten.

TuS-Torwart Marius Becker:

Und auch Salmrohrs Coach Schäfer konnte ein positives Fazit ziehen: „Unsere erste Halbzeit war deutlich besser als die zweite. Unterm Strich stand nur das Weiterkommen. Der Sieg gibt uns nach dem 2:1 in Bingen weiteren Auftrieb für die Oberliga.“

Sollte es am Sonntag, ab 15 Uhr, im Salmtalstadion auch gegen die Sportfreunde Eisbachtal mit einem Erfolgserlebnis klappen, „könnte es eine ganz geile Woche werden“, frohlockt Doppeltorschütze Bidon.

Aufrufe: 09.9.2021, 02:33 Uhr
Andreas ArensAutor