2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Rene Wenzel

2:4! Tabellenführer Höxter kassiert Heimpleite

Nach fünf Siegen zum Start muss sich der SVH erstmals geschlagen geben. Den Patzer des Tabellenführers nutzen die Verfolger aus Dringenberg und Detmold gleich aus und verkürzen den Rückstand auf Platz 1.

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Jerxen-Orbke gelingt am 6. Spieltag die Überraschung. Die Mannschaft von Trainer Marco Schlobinksi feiert einen 4:2-Auswärtssieg beim bis dato verlustpunktfreien SV Höxter. Dadurch rücken die Lipper dem Tabellenführer ganz nah auf die Pelle - genau wie Detmold und Dringenberg, die sich keine Blöße gaben.

Nach fünf Siegen in Folge wurde der Höhenflug des SV Höxter auf heimischen Platz unsanft gestoppt. SV Eintracht Jerxen-Orbke zwang das Beck-Team mit 2:4 in die Knie und nimmt die Punkte mit in den Kreis Lippe. Erstmals in dieser Saison erzielte die hochgelobte SVH-Offensive weniger als drei Treffer in einem Spiel, erstmals kassierte der Tabellenführer mehr als zwei Gegentore. Zwar brachte Jannis Ortmann Höxter früh mit 1:0 in Führung (4. Spielminute), aber Kevin Pietsch (12. und 73.), Felix Klemenz (18.) und Marlon Pott (65.) drehten die Partie zugunsten der Gäste. Ortmanns zweiter Treffer kurz vor Schluss (88.) war nur noch Ergebniskosmetik. Trainer Uwe Beck war die Enttäuschung nach der Partie anzumerken: „Wir haben zu keinem Zeitpunkt ins Spiel gefunden. Bei uns lief heute nichts zusammen. Jerxen hat gut verteidigt und unsere hohe Fehlerquote ausgenutzt. Die Niederlage geht total in Ordnung.“

Frust auf der einen, Freude auf der anderen Seite. Gäste-Coach Marco Schlobinski war über den Auftritt seines Teams voll des Lobes: „Das war heute eine überragende Mannschaftsleistung. Wir wussten, was uns hier erwartet. Höxters Offensive ist eine Wucht mit ganz viel Tempo. Natürlich haben wir die eine oder andere Situation mit ein bisschen Glück überstanden, aber insgesamt muss man unter dem Strich sagen, dass wir hochverdient gewonnen haben. Wir haben das Mittelfeld sehr kompakt gehalten und viele Ballgewinne erzwungen, die wir durchaus zu ein bis zwei Toren mehr hätten ausspielen können. Aber das ist Makulatur. Wir sind sowas von happy, besser geht es nicht. Jetzt werden wir uns das ein oder andere Kaltgetränk gönnen!“ Durch den Sieg verkürzte Jerxen-Orbke den Rückstand auf den SV Höxter, der weiterhin Tabellenführer ist, auf nur noch zwei Punkte – bei einem weniger absolvierten Spiel.

Das Heimteam wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Der Post TSV Detmold, heißer Anwärter auf den Aufstieg und noch ohne Niederlage, gab sich gegen den noch sieglosen TSV Oerlinghausen keine Blöße und fuhr den dritten Sieg in Serie ein. Robert Fiorelli in der 32. Spielminute und Marco Rüskaup kurz vor dem Pausenpfiff sorgten bereits in der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse. Beide Treffer bereitete Robin Jöstingmeier vor. Dawid Stroisz per Eigentor machte in der Nachspielzeit den 3:0-Endstand perfekt. TSV-Obmann Michael Grundmann sagte zur Partie: „Ich denke es ist ein verdienter Sieg. Oerlinghausen hat zwar gut dagegengehalten, aber wir waren heute die bessere Mannschaft. Wir haben in der ersten Halbzeit 15 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Dann haben wir das Ruder aber an uns gerissen und zwei Tore erzielt. Nach der Pause waren wir die ersten 15 Minuten nicht ganz da, aber Oerlinghausen war nach vorne nicht gefährlich. Sie hatten wenig klare Chancen. Wir dagegen hatten vier, fünf Kontersituationen, wo wir viel früher das 3:0 hätten machen müssen.“

Miron Tadic, Trainer des TSV Oerlinghausen, war mit dem Auftritt seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden. „Heute haben wir ein richtig schlechtes Spiel gemacht. Wir kamen in meinen Augen für gar nichts in Frage. Wir haben gut angefangen, haben aber nach 15 Minuten aufgehört. Ich habe keine Ahnung warum. Vielleicht fehlte der Glaube. Detmold war auch nicht gut, macht aber aus fast Nichts drei Tore und gewinnt am Ende aufgrund der Erfahrung verdient mit 3:0. Wir hatten in der 47. Minute eine Riesenchance, um den Anschluss zu erzielen. Vielleicht hätte es dann nochmal spannend werden können. Aber auch diese Situation haben wir relativ kläglich vergeben. Wir waren heute wirklich unter ferner liefen, das muss ich leider so deutlich sagen. Mundabputzen, weitermachen und schauen, das wir es nächste Woche besser machen.“

Wie bereits am vorherigen Spieltag wurde die Partie des SV Dringenberg erneut vorgezogen. Während sich die Burgkicker in der Vorwoche aber mit einem Unentschieden gegen Lügde (1:1) zufriedengeben mussten, gelang dieses Mal am Samstag ein 4:0-Erfolg über den FC Augustdorf. Torlos ging es dabei in die Pause. Im zweiten Spielabschnitt sorgten Patrick Stiewe (2), Christian Nölle und Dennis Kriger dafür, dass Dringenberg den bayerischen Abend mit einem Sieg verbringen durfte. Dadurch rückt der SVD Tabellenführer Höxter bis auf zwei Zähler auf die Pelle. Augustdorf dagegen bleibt weiterhin sieglos und kassierte die vierte Niederlage in Folge. Das Trainerteam Rau/Wiemann zeigte sich mit dem Auftritt dennoch zufrieden – vor allem im Vergleich zur Vorwoche gegen Höxter (1:10): „Nach dem letzten Sonntag haben wir eine Reaktion gezeigt, mit der wir zufrieden sind – auch wenn das Ergebnis etwas anderes wiederspiegelt. In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel gegen einen guten Gastgeber. Nach dem Seitenwechsel wurde Dringenberg stärker, gewinnt letztendlich auch verdient, aber doch deutlich zu hoch. Die grundlegenden Tugenden waren heute wieder zu erkennen und wir werden uns mit so einer Einstellung auch bald belohnen. Herzlichen Glückwunsch an Dringenberg!“

Keine gute Phase für den TSC Steinheim. Nachdem das Narusevicius-Team bereits in der Vorwoche sieben Gegentreffer gegen Jerxen-Orbke (5:7) kassierte, schlug es auch an diesem Sonntag sieben Mal im eigenen Gehäuse ein. Mit 7:1 schoss die SGE Hiddesen-Heidenoldendorf die Emmerstädter ab. Überragender Mann war dabei Julian Jobstmeier, der mit einem lupenreinen Hattrick (12., 18. und 31.) bereits früh die Weichen für sein Team auf Auswärtssieg stellte. Justin Gottfried (33.) sorgten für den 4:0-Halbzeitstand. Im zweiten Durchgang schraubten Marvin Louis Wiebe (48.), Marco Petkau (73.) und Jan Block (84.) das Ergebnis weiter in die Höhe. Den Steinheimer Ehrentreffer besorgte Lukas Plat in der 50. Spielminute.

„In den ersten 35 Minuten haben wir überragend gespielt. Wir hatten viele Torchancen und haben deutlich geführt. Das war alles wirklich gut. Danach hatten wir einen kleinen Schlendrian in unserem Spiel, haben uns vom Gegner ein bisschen einlullen und von der Hektik anstecken lassen. Diese Phase haben wir aber trotzdem relativ souverän bis zur Halbzeit über die Bühne gebracht. Manchmal ist das so, dass man bei einer hohen Führung zwei, drei Gänge herausnimmt. Das war bei uns zu Beginn der zweiten Halbzeit der Fall. Das Gegentor war ein bisschen unnötig. Das nehme ich aber auf meine Kappe, da ich angesagt hatte, den Ball aufgrund einer Verletzung ins Aus zu spielen. Das haben wir nicht hinbekommen und der TSC-Stürmer geht dazwischen. Das kreide ich mir an, da halt der Schiedsrichter das Spiel anhält und nicht wir. Wir müssen die Situation einfach sauber klären. Aber das ist heute nur ein Schönheitsfleck. Danach haben wir wieder gut gespielt und noch einige Tore erzielt. Wir hätten aber deutlich höher gewinnen müssen, haben ein paar Angriffe richtig schlecht ausgespielt und falsche Entscheidungen getroffen. Trotzdem spricht ein 7:1-Sieg natürlich ein deutliche Sprache. Wir sind insgesamt sehr zufrieden“, sagte Dennis Wieder als Teil des Trainer-Duos der Gäste.

Der TBV Lemgo bleibt auf Erfolgskurs. Gegen den FC PEL wurde der dritte Sieg in Serie eingefahren. Dabei konnte die Mannschaft von Trainer Matthias Wölk noch nie die Null halten und kassierte immer einen Gegentreffer. Am heutigen Sonntag schenkte Jonas Riepe (54.) dem TBV ein Tor ein. Arno Warkentin per Doppelpack (31. und 57.), Oliver Hett (43.) und Patrick Kötter (60.) ließen allerdings Lemgo jubeln. Für die Gäste stand schlussendlich die zweite Pleite in Folge, die Coach Matthias Rebmann wie folgt zusammenfasste: „Am Ende ein verdienter Sieg für Lemgo. Wir waren heute zu unkonzentriert in unserer Abwehrarbeit. Das hat nicht nur an unserer Abwehr gelegen, sondern im Zusammenspiel zwischen Mittelfeld und Abwehrreihe. Wir hatten zu große Abstände zu den Gegenspielern, ein große Unkonzentriertheit im Spielaufbau und zu viele Ballverluste. Wir waren auch nicht konsequent genug, um unseren Strafraum sauber zu halten. Exemplarisch war das 0:1. Wir hatten die Möglichkeit den Ball zu klären und legen stattdessen dem Gegner die Führung auf. Beim 0:2 hatten wir im Mittelfeld keinen Zugriff und unser Außenverteidiger, der am Knie verletzt war, kam nicht mehr hinterher. Wir hätten nach dem Rückstand das 1:1 machen können, vertändeln aber freistehend vor dem Tor den Ball. Lemgo hat gut ausgenutzt, dass wir unsere Angriffe nicht zu Ende gespielt haben. Nach Balleroberungen haben sie schnell tief nach vorn gespielt, das hat uns wehgetan. Nach dem Anschluss-Treffer waren wir ganz gut im Spiel, machen aber in der nächsten Aktion den gleichen Fehler wieder und spielen den Ball im Aufbau Lemgo in die Füße. Dadurch fällt das 1:3 und der Deckel war drauf. Fazit: Zu Unkonzentriert und zu blauäugig in der Defensive. Mit einer stabileren Leistung, wie wir sie diese Saison schon gezeigt haben, wäre ein Punkt drin gewesen. Aber heute hatten wir ihn zum Ende hin auch nicht verdient.“

In der vergangenen Woche kündigte VfR-Sportchef Thomas Schulte an, gegen Brakel II erstmals in dieser Saison die Punkte am eigenen Platz behalten zu wollen. Seine Mannschaft erfüllte den Wunsch und schickte die Gäste mit 3:0 auf die Heimreise. Zur Pause hielt die Zweitvertretung der noch sieglosen Spielvereinigung noch das 0:0, im zweiten Abschnitt brachten Robin Fögen (52.) und Marius Robrecht (58.) den VfR per Doppelschlag auf die Siegerstraße. Niklas Mertens (75.) machte endgültig den Sack zu. Schulte war logischerweise mit dem Ergebnis zufrieden und sprach von „einem verdienten Sieg aufgrund der guten 2. Halbzeit“. Der erste Heimsieg war aber ein hartes Stück Arbeit. „In der ersten Halbzeit sind wir schwer ins Spiel gekommen. Beide Mannschaften haben sich weitestgehend neutralisiert. Eine Co-Produktion von den beiden Innenverteidigern Göke und Fögen nach einer Ecke brachte die 1:0-Führung. Manuel Conze, der zuvor bereits die 3. Mannschaft zu einem 1:0-Sieg geführt hatte und eingewechselt wurde, bereitete das 2:0 durch Robrecht und das 3:0 durch Mertens vor. Fast hätte Conze seine Leistung noch mit einem eigenen Treffer gekrönt, aber ein Brakeler Abwehrspieler konnte den Ball in letzter Sekunde noch von der Linie kratzen“, fasst Schulte den Spielverlauf zusammen. Durch den Erfolg klettert Borgentreich auf Platz 10, Brakel II bleibt sieglos und weiterhin auf einem Abstiegsplatz.

Das Duell der beiden lippischen Teams entschieden die Gastgeber mit 2:0 für sich. Damit bleibt das Team von Trainer Frank Fulland im fünften Spiel in Folge ungeschlagen. Lediglich am ersten Spieltag kassierte Lipperreihe eine Niederlage (1:2 beim FC PEL). Joshua Vormbrock in der Nachspielzeit der ersten Hälfte und Timo Fulland nach gut einer Stunde Spielzeit sorgten für den 2:0-Erfolg. Felix Wessel vom TuS WE Lügde gab zum Auftritt seiner Mannschaft nur ein kurzes Statement ab: „Verdienter Sieg für die Gastgeber. Wir haben keinen Zugriff auf das Spiel bekommen und vorne unsere Möglichkeiten, die vorhanden waren, nicht genutzt.“ Lügde befindet sich in einer kleinen Ergebniskrise und blieb auch im vierten Spiel in Folge sieglos. Dadurch rutscht der TuS in der Tabelle auf Rang 11 ab.

Aufrufe: 03.10.2021, 19:54 Uhr
André WinkelhagenAutor