1:3 - Herrsching verliert Derby in Gilching

Im Gilchinger Fußballplatz „ist der Wurm drin“, sagte Trainer Wolfgang Krebs und deutete auf die vielen Erdhäufchen die nicht nur den Platzwart an der Talhofstraße zur Verzweiflung bringen. Im Derby gegen den TSV Herrsching drohte der Wurmbefall gestern sogar auf den Spielfluss des Tabellenführers überzugreifen. Die Zuschauer rieben sich ungläubig die Augen: Denn der Aufsteiger vom Ammersee dominierte die Anfangsphase und hatte mehrere Chancen, in Führung zu gehen. Die größte vergab Sascha Englisch alleinstehend vor dem Tor kläglich (7.). Die Krebs-Elf war sichtlich überrascht von dem forschen Auftreten der Gäste, die mit ihrem letzten Aufgebot angereist waren.

So musste ein Standard für die bis dahin schmeichelhafte Führung der Gastgeber herhalten: Christoph Ullmann schlenzte einen Freistoß aus 18 Metern um die Herrschinger Mauer und ließ sich feiern (19.). Auch dem 2:0 nur zwei Minuten später ging ein Freistoß voraus. Herrschings Keeper Michael Bär wehrte die Flanke zwar noch ab, aber Thomas Beier hielt aus der zweiten Reihe drauf und versenkte die Kugel sehenswert (21.). Jetzt war der TSV in seinem Element. Die Gilchinger umkurvten nicht nur die Erdhäufchen souverän, sondern auch den Gegner. Tim Schnöller und Luigi Martorana schoben sich gekonnt die Bälle zu. Es fehlte nur eins: das Tor zur Vorentscheidung. Andreas Staude semmelte den Ball über den Kasten (35.). Eine Flanke von Benedikt Minge fand zwar den Kopf von Tim Schnöller, der scheiterte aber am Herrschinger Torwart Bär (40.). Im Gegenzug hätte sich die mangelhafte Chancenauswertung beinahe gerächt: Herrschings Bajram Rexhepi war nach vorne gestürmt und verfehlte den Kasten von Roland Schröder nur haarscharf.

Nach der Pause drohte das Spiel ein echter Langweiler zu werden, bis Gilching kräftig durchwechselte: Für Tim Schnöller und Benedikt Minge kamen die Youngster Nick Schnöller und Alper Diker, die für mehr Tempo sorgte. Schnöller war es dann auch, der zum 3:0 abstaubte (70.). Immerhin der Ehrentreffer war Herrsching noch vergönnt. Sascha Englisch versenkte einen Foulelfmeter souverän (83.) – sein Teamkollege Maximilian Welte hatte zuvor im Strafraum einen Schlag von Gilchings Markus Lubenow abbekommen. „Die ersten 15 Minuten waren ein bisschen holprig“, räumte Wolfgang Krebs schlussendlich ein. Umso erfreuter war er darüber, dass die beiden Standards reingegangen sind. Sein Gegenüber Rudi Fuchs, dem acht Spieler fehlten, sah „zwei unglückliche Tore“. Herrsching habe „gut mitgehalten, man muss zufrieden sein“, so Fuchs.