Als Hachings Startelf-Debütant Stark geht, nimmt die Blamage in Mannheim ihren Lauf

Unterhaching – Die Luft scheint bei der SpVgg Unterhaching endgültig raus zu sein. Das 1:6 (1:0) bei Waldhof Mannheim war nicht nur Hachings dritte Niederlage in Serie, sondern bot auch eine katastrophale Vorstellung in der zweiten Hälfte. Die noch vor einigen Wochen beste Abwehr der Liga ließ sich nach der Pause regelrecht vorführen.

„Das war ein Verteidigungsverhalten, wie es unseren Ansprüchen nicht genügt oder den Werten unseres Vereins nicht würdig ist.“

Markus Schwabl

„Wir müssen uns bei allen Mitgereisten entschuldigen für diese zweite Halbzeit“, so das vernichtende Urteil des Vizekapitäns und spielenden Hachinger Sportdirektors Markus Schwabl. „Das hat nichts mit dem zu tun, was wir sein und wie wir spielen wollen. Das war ein Verteidigungsverhalten, wie es unseren Ansprüchen nicht genügt oder den Werten unseres Vereins nicht würdig ist.“

Dabei hatte es im ersten Durchgang noch ganz gut ausgesehen für die SpVgg. Zwar musste Torwart Rene Vollath vor dem anrennenden Terrence Boyd zweimal beherzt eingreifen. Doch zumindest gab es hier einige gute Angriffe der Gäste, die über Aaron Keller (24.), Schwabl (29.) und Simon Skarlatidis (37.) gefährlich wurden. Die Führung zum 1:0 kurz vor dem Pausenpfiff durch Keller nach schöner Vorarbeit von Maurice Krattenmacher fiel deshalb keinesfalls unverdient (45.+2).

Mit Coric und Kaulfers feiern zwei weitere Haching-Talente ihr Debüt

Das Unglück nahm seinen Lauf, als Yannick Stark bei seinem starken Startelfdebüt nach einer Kopfverletzung vom Platz musste (50.). Der für den Ex-Löwen eingewechselte Viktor Zentrich eröffnete mit einem haarsträubenden Ballverlust das 1:1 durch Samuel Abifade, dem unglücklicherweise auch noch ein nicht geahndetes Foulspiel an Schwabl vorausging (51.). Nachdem Krattenmacher, Ben Westermeier und Raphael Schifferl drei gute Chancen auf eine erneute Führung hatten liegen lassen, brachen bei der Mannschaft von Marc Unterberger dann alle Dämme.

Beim 1:2 durch Martin Kobylanski (60.) und beim 1:3 durch Bentley Baxter Bahn (65.) liefen die Hachinger nebenher. Nach den drei weiteren Gegentreffern durch Boyd (71.), Kelvin Arase (74.) und Pascal Sohm (85.) tröstete nur wenig darüber hinweg, dass in der blamablen zweiten Halbzeit mit Damian Coric (18) und Nick Kaulfers (16) zwei weitere Hachinger Talente ihre Profidebüts feierten. „Das darf nicht lange in den Köpfen bleiben, am Mittwoch geht es weiter“, sagte Unterberger mit Blick auf das Nachholspiel in Saarbrücken. (ROBERT M. FRANK)