Auch aufgrund eines Punkteabzugs liegt Hilal-Maroc Bergheim aktuell "nur" auf dem vierten Platz der dritten Staffel der Bezirksliga Mittelrhein. Damit der ambitionierte Verein vielleicht doch noch entscheidend in das Aufstiegsrennen eingreifen kann, gab es jetzt noch einmal reichlich Bewegung auf dem Transfermarkt. Durchaus bemerkenswert: Hilal-Maroc verpflichtete ausschließlich Spieler, die im ersten Teil der Saison noch in der Mittelrheinliga aktiv waren. Vom BC Viktoria Glesch-Paffendorf kommen gleich fünf Neue nach Bergheim.
Dass Bezirksligist Hilal-Maroc Bergheim im Wintertransferfenster gleich sechs Spieler holen kann, die zuvor in der Mittelrheinliga - also zwei Spielklassen höher - aktiv waren, ist natürlich außergewöhnlich. Dabei profitiert Bergheim enorm vom Leid eines anderen Vereins. Zur Winterpause löste sich die erste Mannschaft von BC Viktoria Glesch-Paffendorf vollständig auf, wie es von nun an weitergeht wurde bislang noch nicht offiziell kommuniziert. Nutznießer dieser unglücklichen Lage ist nun unter anderem Hilal-Maroc. Mit Sherif Krasniqi, Mehmet Apaydin, Gavin Kamp, Ziyad Abdellaoui und Burak Hendem schließen sich der Mannschaft von Trainer Josef Pfeiffer fünf ehemalige Glescher an. Krasniqi, Kamp und Hendem sollen dabei die Offensive, Apaydin und Abdellaoui die Defensive verstärken. Die fünf Neuen spielten in der aktuellen Mittelrheinligasaison zumindest keine unwichtige Rolle für den BCV, auf mindestens neun Einsätze kommt jeder von ihnen. Das legt nahe, dass sich die Bergheimer auf einige Neuzugänge freuen dürfen, die in der Lage sind, sofort weiterzuhelfen.
Der sechste Spieler, der aus der Mittelrheinliga zu Hilal-Maroc wechselt, ist Abwehrspieler Patrick Njangue. Für die SpVg Porz kam Njangue in dieser Spielzeit bislang elf Mal zum Einsatz. Vor allem zu Beginn der Saison war "Patrice", wie der 30-Jährige genannt wird, ein fester Bestandteil der Porzer Defensive. Seit Mitte Oktober verringerte sich seine Spielzeit aber zunehmend.
Dass die Neuzugänge allesamt das Potenzial mitbringen, um Hilal-Maroc mindestens ein Level besser zu machen, ist unbestritten. Für den anstehenden zweiten Teil der Saison wird vor allem wichtig sein, die direkten Duelle mit den Aufstiegskonkurrenten erfolgreicher zu gestalten als zuvor. Hilal-Marocs einzige beiden Niederlagen gab es gegen den Horremer SV 1919 (2. Platz) und den SV Grün-Weiß Brauweiler 1961 (3. Platz). Bei dieser Aufgabe ist reichlich Mittelrheinliga-Erfahrung mit Sicherheit hilfreich. Und vielleicht reicht es ja dann doch noch zum ganz großen Wurf. Auf den derzeitigen Tabellenführer, den TuS Chlodwig Zülpich 1896, hat Bergheim - bei einem Spiel weniger - acht Punkte Rückstand.