2024-04-25T14:35:39.956Z

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Alexander Schmidt im Jahr 2013, damals Trainer des TSV 1860, mit Löwen-Investor Hasan Ismaik.
Alexander Schmidt im Jahr 2013, damals Trainer des TSV 1860, mit Löwen-Investor Hasan Ismaik. – Foto: Imago Images /Sven Simon

Alex Schmidt rechnet mit Ismaik ab: „Limousine, Privatjet, Zigarre – das ist doch nicht Sechzig“

Trennung als einziger Ausweg

Ex-Löwen-Coach Alexander Schmidt hat sich in Rage geredet. 1860-Investor Hasan Ismaik kommt dabei nicht besonders gut weg.

München - Eigentlich wollte Alex Schmidt auf die Partie am Freitagabend zwischen seinen beiden Ex-Klubs schauen. 2021 stieg der 55-Jährige mit Dynamo Dresden auf, von 2007 bis 2013 war er zunächst im Jugendbereich, später bei den Profis als Trainer in der Verantwortung. Damals schon an Bord: Löwen-Investor Hasan Ismaik.

„Dieser Mann fährt mit einer Luxus-Limousine vor, fliegt mit seinem Privatjet durch die Gegend und hat seine dicke Zigarre in der Hand. Das ist doch nicht Sechzig München!“

Alexander Schmidt über Hasan Ismaik.

Der Jordanier hat beim heutigen U18-Trainer von Austria Klagenfurt offenbar keinen besonders guten Eindruck hinterlassen. Obwohl sein Engagement beim TSV 1860 München mehr als zehn Jahre zurückliegt, verfolgt der gebürtige Augsburger das Treiben an der Grünwalder Straße 114 genau. Den Streit auf der Führungsebene kreidet er hauptsächlich Ismaik an.

„Du kannst nicht agieren, wirst hingehalten, weil alles verzögert und auf den letzten Drücker entschieden wird“, redet sich Schmidt im Interview mit der AZ in Rage. „In meinen Augen ist es sehr schwierig bis unmöglich, mit Ismaik zusammenzuarbeiten.“ Auch das Auftreten bei den überschaubaren Besuchen des Jordaniers passt seiner Meinung nach nicht zu den Blauen: „Dieser Mann fährt mit einer Luxus-Limousine vor, fliegt mit seinem Privatjet durch die Gegend und hat seine dicke Zigarre in der Hand. Das ist doch nicht Sechzig München!“

„Er sagt immer wieder, dass ihm 1860 am Herzen liegt. Das ist ja lächerlich.“

Alexander Schmidt kauft Ismaik seine Liebe zu den Löwe nicht ab.

Schmidt zeigt außerdem Verständnis, dass die e.V-Seite auf Konfrontationskurs gegangen ist und in jüngster Vergangenheit mit der 50+1-Regel diverse Personalien und Entscheidungen durchgedrückt hat. Ismaiks Bedingungen für den Verkauf seiner Anteile, sobald das Präsidium die Nadelstichpolitik einräumt und dafür entschuldigt, nimmt der Ex-Coach nicht ernst: „Da lache ich ja. In welcher Welt lebt der denn“, fragt Schmidt. „Ist Respekt eine Einbahnstraße? Warum sind manche Leute im e.V. denn zu Hardlinern geworden? Ismaik ist es doch, der sie nicht respektiert – und dass sie ihm was zu sagen haben.“

Auch die Zukunft der Löwen sieht nach seiner Meinung nicht rosig aus. „Er sagt immer wieder, dass ihm 1860 am Herzen liegt. Das ist ja lächerlich. Wenn es so wäre, dann würde er doch Geld in die Hand nehmen“, sagt Schmidt, für den nur bei einer Trennung Besserung in Sicht ist: „Sechzig bräuchte einfach ein paar Großinvestoren, ein Münchner Unternehmen wie BMW, die ihm seine Anteile abkaufen. Dann wärst du endlich erlöst von einem Investor wie Ismaik.“ (jb)

Aufrufe: 08.3.2024, 11:03 Uhr
Jörg BullingerAutor