2024-05-16T10:25:37.604Z

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Alessandro Di Rosa - TSV Landsberg - Bayernliga
Alessandro Di Rosa - TSV Landsberg - Bayernliga – Foto: Ernstberger

Alessandro Di Rosa: Der Traum vom Profi lebt – gelingt der Sprung beim TSV Landsberg?

Sport-Porträt „Tom trifft“

18 von 21 möglichen Einsätzen, zwei Tore, ganz schnell einen Stammplatz erkämpft – so lautet die bisherige Bilanz von Neuzugang Alessandro Di Rosa im Dress des Fußball-Bayernligisten TSV Landsberg.

Landsberg – 21 Jahre alt ist der gebürtige Münchener und „ein Linksverteidiger mit Offensivdrang“, wie er sich selbst charakterisiert. Jürgen Meissner, der sportliche Leiter des TSV, war es, der Di Rosa (mit großem D wie bei U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo) im Sommer vom FC Augsburg an den Lech holte.

In der Regionalliga-U23 des FCA versauerte der Abwehrspieler auf der Bank: „Der Trainer baute leider nicht auf mich“, blickt er zurück. Dazu kam ein Innenbandriss. Folge: Alessandro kam in seinem ersten Jahr (das war die Corona-Saison) gar nicht zum Einsatz und spielte im zweiten Jahr genau zweimal. „Zwei Spiele in zwei Jahren, das machte keinen Sinn. Ich musste weg“, sagt er. Meissner bekam’s – zum Glück für alle Beteiligten – mit.

Di Rosa teilte in Augsburg das Schicksal mit seinem besten Freund und Tennis-Kumpel, mit Yannick Oberleitner (20), dem Sohn des ehemaligen Unterhachinger Bundesliga-Profis Markus Oberleitner (49). Auch der kam bei den Schwaben nicht weiter und suchte sich im Sommer einen neuen Club. Jetzt spielt er in Österreich, mit Profi­vertrag bei den LASK Juniors, dem Unterbau des Bundesligisten Linzer ASK, in der Regionalliga. Und ist dort gesetzt, trainiert schon bei den Profis mit.

Ein Profi-Vertrag ist auch das Ziel des Neu-Landsbergers mit der Rückennummer 37. „Das ist mein ganz großer Traum, seit ich Fußball spiele“, verrät der Linksfuß mit den zwei Staatsbürgerschaften. Und den fünf Geschwistern. Papa Bernardo ist – na klar, bei dem Nachnamen – Italiener, Mama Birgit kommt aus München. Neben seiner Zwillingsschwester Sarah wuchs Di Rosa mit Carolin (26), Deborah (23), Sabina (20) und Bruder Fabio (16) in Schwabing auf. Da wohnt die Großfamilie heute noch. Nur Carolin ist inzwischen ausgezogen.

Trotz italienischer Vorfahren: Ihre Sprache spricht Alessandro nicht. „Das habe ich in der Schule versäumt, das war dumm von mir“, gibt er heute zu. Fußball war halt wichtiger. Di Rosa begann in Grünwald, stand in der Fördermannschaft der Münchner Fußballschule und wechselte dann für zweieinhalb Jahre (U13 bis U15) zur SpVgg Unterhaching. Anschließend ging’s zum FC Augsburg, wo er in der U17- und U19-Bundesliga spielte. Die Ausbildung beim FCA kommt ihm jetzt zugute: „Er bringt alles mit, was ein Außenverteidiger haben muss. Er ist schnell und hat einen super linken Fuß“, lobt TSV-Spielertrainer Sascha Mölders. Der ehemalige Bundesliga-Profi fügt hinzu: „Man muss ihm aber immer wieder sagen, dass er alles geben muss, denn 70 oder 80 Prozent reichen nicht. Aber wenn er 100 Prozent gibt, kann er sicher noch einige Ligen höher spielen. Er ist jung und bringt sehr viel mit, muss es aber auch in jedem Training abrufen. Das machen wir ihm immer wieder klar.“ Das Urteil von Mölders und seinem Spielertrainer-Kollegen Mike Hutterer: „Ein richtig guter, talentierter Spieler. Wir sind froh, dass er bei uns ist.“

Di Rosa (so lautet übrigens auch sein „Kampfname“ auf dem Spielfeld), der an der sozialen FOS in Freiham sein Fach­abitur absolviert hat, arbeitet zur Zeit bei „Film- und Fernsehen“, hilft bei Auf- und Abbau mit – „wo halt gerade Hilfe gebraucht wird.“ Aber im neuen Jahr muss sich da was ändern: „Ich will unbe­dingt eine Ausbildung abeginnen, damit ich neben dem Fußball was Festes habe.“

Und wie sieht der Linksvertei­diger seine Zukunft im Fußball? „Die Bayernliga kann nicht das Ende sein“, sagt er selbstbewusst. Er weiß natürlich: „Für eine höhere Liga reichen ein paar gute Spiele nicht. Dafür brauche ich eine ganze, gute Saison.“ Alessandro ist sich sicher: „Ich traue mir zu, dass ich den Sprung in den Profi-Fußball noch schaffen kann.“ Der optimale nächste Schritt auf diesem Weg: „Ich hoffe und werde alles dafür tun, dass wir aufsteigen. Denn Regionalliga mit Landsberg wäre super. Ich habe mich noch nie so schnell in einer Mannschaft wohlgefühlt, es war genau die richtige Entscheidung, hierher zu wechseln.“

Was nicht zuletzt auch an Mölders liegt: „Sascha versucht, viel mit den jungen Spielern zu sprechen. Es ist viel Spaß dabei, aber vor allem jede Menge Ernst. Ich finde, Sascha und Mike Hutterer machen ihre Sache wirklich gut.“ An eins musste sich der Youngster aber erst gewöhnen: „Am Anfang war es schon komisch, dass einer erst die Ansprache in der Kabine hält und dann neben einem auf dem Platz steht.“ Doch daran hat sich der Youngster längst gewöhnt...

Aufrufe: 07.12.2022, 09:44 Uhr
Thomas ErnstbergerAutor