2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nachdenklich präsentiert sich derzeit Alemannen-Coach Elvir Melunovic. Erst recht nach dem 3:7 gegen die TuS Mechtersheim.
Nachdenklich präsentiert sich derzeit Alemannen-Coach Elvir Melunovic. Erst recht nach dem 3:7 gegen die TuS Mechtersheim. – Foto: Edgar Daudistel (Archiv)

Alemannia Waldalgesheim verliert Zehn-Tore-Spektakel

Defensivschwacher Oberligist unterliegt beim TuS Mechtersheim nach 2:0-Führung mit 3:7

Mechtersheim/Waldalgesheim. Zur Halbzeit deutete nichts auf das hin, was nach der Pause kommen sollte. Nach einem Dreierpack von Pierre Merkel hatte Alemannia Waldalgesheim in der Fußball-Oberliga 3:2 beim TuS Mechtersheim geführt. Nach einer indiskutablen Leistung und vielen Fehlern im zweiten Abschnitt stand am Ende eine deftige 3:7-Klatsche. Um die Hoffnungen auf den Klassenerhalt weiter aufrecht zu erhalten, müssen an der Waldstraße nach Ende der Hinrunde jetzt ganz dicke Bretter gebohrt werden.

Nach dem 3:3-Ausgleich ist der Stecker raus

Die Alemannia startete stark. Merkel (17., 26.) traf zur 2:0-Führung, konterte quasi mit dem Pausenpfiff den vorübergehenden Ausgleich der Hausherren zum psychologisch günstigen Zeitpunkt. „Für ihn hab ich mich riesig gefreut“, bekannte Trainer Elvir Melunovic. Dann kam der Wiederbeginn. „Nach dem 3:3 war der Stecker raus, war keine Energie mehr zu spüren.“ Mert Özkaya hatte in der 53. Minute für die Pfälzer getroffen und damit etwas bewirkt, was auch für den erfahrenen Alemannia-Trainer völliges Neuland war. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, bekundete der Coach. Gerade die Leistungsträger waren nur noch Schatten ihrer selbst. „Wir hatten keine Energie mehr, haben keine Laufbereitschaft mehr gezeigt, kein Zweikampfverhalten, haben den Gegner immer wieder eingeladen.“

Melunovic versuchte, Ursachenforschung betreiben. Einen Grund zu finden, warum gerade in Mechtersheim wieder die längst überwundenen Probleme der Partien zu Saisonbeginn wieder auftraten. Sowohl beim 0:6 bei RW Koblenz als auch beim 0:5 bei Wormatia Worms waren sämtliche Gegentreffer im zweiten Durchgang gefallen. Seither wurde die Offensive deutlich verbessert, auch defensiv war bedeutend mehr Sicherheit zu verspüren. Bis Mechtersheim. Der 52-Jährige war enttäuscht. „Wir haben in drei Spielen riesige Möglichkeiten gehabt, hätten in Bitburg, in Baumholder und in Mechtersheim jeweils einen großen Schritt nach vorne machen können. Es wurden aber jedesmal zwei Schritte zurück.“ Statt durchaus möglicher neun Zähler, die die Grün-Weißen voll auf Kurs gebracht hätten, stehen sie nun am Tabellenende.

Woran also lag es, dass die Akkus plötzlich leer waren? „Vielleicht liegt es an der Gesamtbelastung“, so der Trainer. Die vielen englischen Wochen mit 21 Pflichtspielen seit dem 28. Juli haben ihre Spuren hinterlassen, dazu die Gesamtsituation mit dem späten Klassenerhalt und der damit verbundenen späten Zusammenstellung des Kaders. Alles zerrte an den Nerven, verbrauchte Kräfte. Was hilft? „Aufstehen, Training am Montag und die Vorbereitung auf Mittwoch. Dann muss die Alemannia im Verbandspokal schon wieder ran, steht um 14 Uhr die Viertelfinalpartie bei Wormatia Worms an.

Alemannia: Juric – Ganz, Braun, Haas, Dennis – Günes (65. Agovic), Abdiovski – Gürel, Johnson (65. Long), Gräff – Merkel (82. Calange)

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Aufrufe: 029.10.2023, 20:15 Uhr
Jochen WernerAutor