2024-04-30T13:48:59.170Z

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Adli Lacheb kann sich einen Verbleib beim SV Straelen durchaus vorstellen.
Adli Lacheb kann sich einen Verbleib beim SV Straelen durchaus vorstellen. – Foto: Ralph Görtz

Adli Lachheb hält Absteiger bei Laune

Der abgeschlagene Tabellenletzte SV Straelen hat längst mit den Planungen für die Oberliga begonnen. Der Co-Trainer ist Profi durch und durch und gibt sein Bestes. Am Samstag kommt der 1. FC Bocholt.

Die Abschiedstour des SV Straelen in der Regionalliga West wird am Samstag um 14 Uhr fortgesetzt, wenn der 1. FC Bocholt seine Visitenkarte an der Römerstraße abgibt. Das prestigeträchtige Nachbarschaftsduell gegen die „Schwatten vom Hünting“ ist mit einem Wiedersehen mit guten Bekannten verbunden.

Marcus John, ehemaliger Trainer und Sportlicher Leiter an der Römerstraße, trägt noch bis zum Saisonende die sportliche Verantwortung bei den Gästen. Dann Fabio Ribeiro, der sechs Jahre das grün-gelbe Trikot überstreifte und als torgefährlicher Mittelfeldabräumer unvergessen ist. Und schließlich Malek Fakhro, der in der Saison 2020/21 in Straelen den Sprung in die Vierte Liga schaffte und sich trotz einer Gelb-Rot-Sperre bestimmt blicken lässt. „Der Ausfall von Malek ist sicher ein herber Verlust für Bocholt“, sagt Straelens Co-Trainer Adli Lachheb und erinnert dabei an die deftige 0:4-Niederlage im Hinspiel, als der „Büffel“ zwei Treffer erzielte. „Wir stellen uns auf einen Gegner ein, der mit einer erfahrenen und körperlich robusten Truppe kommt, die nur schwer zu überraschen und zu überlisten ist.“

Die Ausgangslage ist klar: Die Gäste stecken noch mitten im Abstiegskampf und benötigen jeden Punkt. Der SV Straelen steht abgeschlagen am Tabellenende und hat mit der Verpflichtung des neuen Trainers Sunay Acar, der vor einer Woche seinen Vertrag unterschrieben hat, endgültig mit der Planung für die Oberliga begonnen. Vor seinem ersten Arbeitstag am 1. Juli soll Acar eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, die dort eine gute Rolle spielen kann. Dabei wird er mit Kevin Wolze kooperieren, der als Sportlicher Leiter viel Überzeugungsarbeit leisten muss, um insbesondere den jungen Spielern einen Verbleib an der Römerstraße schmackhaft zu machen. Adli Lachheb, gebürtiger Tunesier mit deutschem Pass, hat in seiner langen und erfolgreichen Karriere als Profifußballer, in der er unter anderem für den MSV Duisburg und Erzgebirge Aue in der Zweiten Liga gespielt hat, viel erlebt. Aber so eine Situation, wie sie sich aktuell in Straelen darstellt, hat er noch nie mitgemacht. „Das tut momentan schon extrem weh“, sagt er. „Einmal bin ich abgestiegen. Das war mit Jahn Regensburg. Aber nicht kampflos. Da haben wir unten mitgemischt, nur am Ende hat es nicht gereicht.“

Lacheb kann sich Straelen-Verbleib vorstellen

Für den Ex-Profi ist es gar nicht so einfach, die Jungs im Training bei Laune zu halten. „Mit den beiden Niederlagen gegen Wattenscheid und Wiedenbrück haben wir die letzte Chance verpasst, den Anschluss herzustellen. Da war die Stimmung ziemlich im Keller. Kevin und ich geben uns große Mühe und versuchen, Konkurrenz zu erzeugen, um so die Motivation hochzuhalten. Ich mache meinen Job und versuche Spieler, die lern- und arbeitswillig sind, besser zu machen.“

Über seine eigene Zukunft hat er sich noch keine konkreten Gedanken gemacht. Aber der Verein hat bereits signalisiert, dass er mit „Mister Zuverlässig“ weitermachen möchte. Sunay Acar hat ebenfalls schon Kontakt zum aktuellen Assistenten aufgenommen. Persönlich möchte er in naher Zukunft die Trainer-A-Lizenz machen. „Dreimal hatte ich mich für den Lehrgang angemeldet, dreimal wurde er wegen Corona abgesagt.“

Zurück zum Spiel gegen Bocholt. Die Gastgeber werden ausgeruhter in die Partie gehen. Während der SV Straelen ein spielfreies Wochenende hatte, musste die Elf aus dem Münsterland gleich zweimal gegen Hochkaräter ran und hinterließ dabei einen glänzenden Eindruck. Am Samstag verlor der FC Bocholt sein Heimspiel gegen Preußen Münster mit 1:2, am Dienstag scheiterte die Mannschaft im Halbfinale um den Niederrheinpokal erst im Elfmeterschießen am Drittligisten Rot-Weiss Essen.

Aufrufe: 031.3.2023, 22:45 Uhr
RP / Heinz SpützAutor