2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Sascha Polecki: Der Spielertrainer kritisiert die Verantwortlichen beim TSV Gräfelfing.
Sascha Polecki: Der Spielertrainer kritisiert die Verantwortlichen beim TSV Gräfelfing. – Foto: FuPa

Abstieg ein „ein Produkt vieler Dinge“: Trainer Polecki schießt gegen Gräfelfinger Verantwortliche

„Der Fisch stinkt immer vom Kopf her“

Der Abstieg in die Kreisklasse ist besiegelt. Der TSV Gräfelfing verlor das entscheidende Kellerduell bei Schlusslicht Hertha München mit 1:4.

Gräfelfing – Es war ein gebrauchter Tag für den TSV Gräfelfing, der sich am Sonntag mit einem 1:4 beim FC Hertha München aus der Kreisliga verabschiedete. Die Münchner retteten sich durch den Sieg in die Relegation.

„Wir sind aber nicht wegen dieses einen Spiels abgestiegen“, konstatierte TSV-Spielertrainer Sascha Polecki, dessen Abschied bereits vorher beschlossene Sache gewesen war. Stattdessen sei es „ein Produkt vieler Dinge“. Es folgte eine Abrechnung vor allem mit der Abteilungsspitze. „Die Mannschaft hat den Wunsch geäußert, verdiente Spieler wie Andreas Gries würdig zu verabschieden. Auch ich als Trainer hätte mich über eine kleine Aufmerksamkeit gefreut, doch das wurde abgelehnt“, berichtete Polecki, immerhin seit dem Jahr 2016 für den TSV aktiv.

Polecki bemängelt Vereinsheim und Umkleiden sowie Rückgrat der Verantwortlichen

„Der Fisch stinkt immer vom Kopf her“, legte er nach. So sei es auch ein Unding, dass am Sonntag keiner der Verantwortlichen zur Unterstützung in die Bezirkssportanlage am Surheimer Weg gefahren sei. „Auch dass wir seit vielen Monaten kein Vereinsheim und keine vernünftigen Umkleiden hatten, war nicht gut für den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft“, prangerte Polecki an.

TSV-Spielertrainer Polecki: „Schiri war der Bedeutung des Spiels nicht ganz gewachsen“

Dennoch hätte es noch zum Klassenerhalt reichen können, wenn die Wölfe nicht das Spiel gegen das Schlusslicht in den Sand gesetzt hätten. Bereits früh schlenzte Mislav Rados einen Freistoß über die Mauer zur Hertha-Führung. „Danach war es ein sehr umkämpftes Spiel auf dem engen Kunstrasen“, so Polecki. Er haderte mit der Schiedsrichter-Ansetzung. „Das war ein ganz junger Schiri, der der Bedeutung des Spiels nicht ganz gewachsen war. Aber kein Vorwurf an ihn, da hätte der Verband einen erfahreneren Unparteiischen schicken sollen.“

Missverständnis im Spielaufbau: „Das war der Genickbruch“

Die zahlreichen Hertha-Anhänger hätten es dem Schiri nicht leicht gemacht. „Er hat gegenüber mir in der Halbzeit auch zugegeben, dass die 50:50-Entscheidungen alle zu Gunsten von Hertha ausgefallen sind“, berichtete Polecki. Nach der Pause keimte kurz Hoffnung auf, als der Freistoß von Marvin Sommer, eventuell noch leicht verlängert von Felix Domesle, im Tor landete (48.). Ein Remis hätte dem TSV gereicht, da der Tabellenvorletzte Oberföhring in Pasing 1:3 verlor. Doch ein schlimmes Missverständnis im Spielaufbau ermöglichte Hertha die erneute Führung. „Das war der Genickbruch“, sagte Polecki, der als Keeper noch zwei weitere Gegentreffer hinnehmen musste.

FC Hertha München – TSV Gräfelfing 4:1 (1:0)

TSV Gräfelfing: Polecki; Droubi, Edelmann, Münch, Busl, Vogel, Domesle, Preusse, Czychon, Popic, Sommer; Huber, Addae, Zürn, Kreuzer Tore: 1:0 M. Rados (6.), 1:1 Domesle (48.), 2:1 (64.), 3:1 M. Rados (85.), 4:1 G. Rados (90.+2) Zeitstrafe: Droubi (36., Gräfelfing/Foulspiel)

Aufrufe: 030.5.2023, 15:08 Uhr
Tobias HuberAutor