2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines
– Foto: IMAGO / Werner Scholz

Abschiedsstimmung beim SC Spelle-Venhaus

Am Freitag wird es ein Abend voller Emotionen beim letzten Punktspiel des SC Spelle-Venhaus in der Regionalliga Nord gegen den Hamburger SV II um 19:30 Uhr im Getränke Hoffmann Stadion geben. Nach einer Saison kehrt der Aufsteiger zurück in die Oberliga. Nach dem Schlusspfiff werden sieben Spieler und zwei Trainer verabschiedet.

Bereits bei der internen Verabschiedung der Mannschaft wurden die Gefühle deutlich - nicht nur bei den langjährigen Spielern des SCSV. Kapitän Torben Stegemann fand warme und treffende Worte. Nach der Partie gegen den HSV II wird es vor den heimischen Zuschauern vermutlich noch emotionaler werden. Dazu gibt es auch Freibier.

Hanjo Vocks, ein Jahr Co-Trainer und sechs Jahre Chef-Trainer, erwartet einen „sehr emotionalen Abend. Das merke ich seit zwei Wochen.“ In Jeddeloh fand das letzte Auswärtsspiel statt, Mittwoch das letzte Training, „Freitag das letzte Spiel, danach nichts mehr.“ Der 44-Jährige, der großen Anteil am Erreichen des größten Erfolgs der Vereinsgeschichte hat, konnte es sich noch gar nicht vorstellen.

„Das ist sehr emotional für mich, weil der SCSV ein fantastischer Verein ist, weil er eine tolle Truppe hat. Man sieht, welcher Charakter in ihr steckt, wie wir die letzten Spiele angegangen sind, wie wir immer bis zum Ende gefightet haben, und wie wir uns wirklich erhobenen Hauptes aus der Liga verabschieden können.“, sagt Vocks über seine Zeit beim Verein. Jonas Gottwald verlässt das Trainerteam aus beruflichen Gründen. Der Torwarttrainer ist seit 2019 für den SCSV tätig.

Auch Philipp Elfert kann sich die Zeit nach dem SC Spelle-Venhaus, die ihn fußballerisch zurück zum SV Holthausen Biene führt, kaum vorstellen. Er spielt neun Jahre für die Schwarz-Weißen, hat 245 Pflichtspiele bestritten. Der 30-Jährige, der als einziger Speller in allen 33 Regionalligapartien dabei war, zählt neben Torben Stegemann und Jan-Hubert Elpermann zum Kapitäns-Trio.

Genau wie Marcel Ruschmeier (96 Pflichtspiele), der nach langer Verletzungspause in Jeddeloh erstmals wieder in der Startelf stand. Der 28-jährige Innenverteidiger, der 2018 vom VfL Osnabrück zum SCSV gewechselt ist, verabschiedet sich Richtung TuS Bersenbrück, der noch Chancen auf den Regionalligaaufstieg hat. Jonas Tepper, der 24 seiner 65 Pflichtspiele in der Regionalliga bestritten hat, ist 2021 von der U19 des VfL Osnabrück gekommen. Der 22-Jährige schließt sich dem westfälischen Oberligisten 1. FC Gievenbeck an.

Torjäger Jip Kemna (8 Treffer) kehrt nach zwölf Monaten in seine niederländische Heimat zurück. Er spielt künftig bei HHC Hardenberg in der dritten Liga. Ben Wittenbernds (NLZ Emsland) verlässt den Verein nach einer Saison mit 15 Regionalliga-Einsätzen. Sergen Yüksekdag hat sich in der Winterpause verabschiedet.

Wegen einer Erkrankung wird ausgerechnet Eigengewächs Adrian Lenz fehlen. Der vielseitige Fußballer verpasst sein 110. Pflichtspiel im Herrenbereich für den SCSV. „Das ist bitter. Es wäre sein letztes Spiel für Spelle gewesen“, sagt Vocks. Nächste Saison läuft Lenz für den SV Meppen in der Regionalliga auf. Der 23-Jährige, der auch bei Twente Enschede und beim VfL Osnabrück ausgebildet wurde, kehrte 2017 zurück zu seinem Stammverein.

Zuschauen müssen gegen den HSV II der ebenfalls erkrankte Janik Jesgarzewski und Jannik Landwehr (Zerrung). Sie können aber in der nächsten Serie weitere Spiele für den SCSV bestreiten. Zum Saisonfinale haben sich die zuletzt fehlenden Torben Stegemann (Gelb-Sperre) sowie Leon Dosquet und Jonas Tepper (beide erkrankt) zurückgemeldet. Bis auf Lenz könnten also alle Spieler, die den Verein in Sommer verlassen, Freitag zum Einsatz kommen.

„Wir wollen die beste Mannschaft auf den Platz bringen“, blickt Vocks auf das letzte Speller Regionalliga-Duell. Nach 24 sieglosen Partien möchten sich die Emsländer aus der vierten Liga verabschieden, wie sie gekommen sind: mit einem Sieg (3:2 gegen Mitauf- und -absteiger Eimsbüttel). „Vielleicht geht was.“

Die Hamburger U21 hat nur eins der letzten acht Spiele gewonnen, zuletzt drei Niederlagen in Folge kassiert. Dennoch weiß Vocks: „Das ist eine sehr spielstarke Truppe, die auch technisch und athletisch starken Fußball spielt.“ Torjäger Tom Sanne hat 19 der 59 Hamburger Treffer erzielt. Mindestens zwei Spieler haben schon in der 2. Liga für den HSV gekickt: Abwehrspieler Nicolas Oliveira und Mittelfeldakteur Omar Megeed. Im Tor steht Steven Mensah, der schon einige Länderspiele für die A-Nationalmannschaft von Togo bestritten hat. Abschiednehmen heißt es auch für Trainer Pit Reimers. Der 40-Jährige verlässt den HSV nach 17 Jahren.

Aufrufe: 016.5.2024, 12:36 Uhr
Red/SC Spelle-VenhausAutor