2024-05-24T11:28:31.627Z

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Die Partie zwischen dem FC Fenerbahce Köln und dem RSV Rath-Heumar II wurde abgebrochen.
Die Partie zwischen dem FC Fenerbahce Köln und dem RSV Rath-Heumar II wurde abgebrochen. – Foto: Sascha Köppen

Abbruch in der D-Liga - Drohungen und ein versuchter Faustschlag

Kreisliga D Köln, Staffel 2: Die Begegnung zwischen dem FC Fenerbahce Köln und dem RSV Rath-Heumar II wurde am Sonntag abgebrochen. Das hitzige Spiel fand nach einer Eskalation ein jähes Ende.

Drohungen, ein versuchter Faustschlag und letztendlich das kollektive Verlassen des Platzes - so endete die Partie zwischen dem FC Fenerbahce Köln und dem RSV Rath-Heumar II in der Kölner D-Liga. Die Wertung der Begegnung ist noch nicht entschieden, der RSV erhebt Vorwürfe gegen Fenerbahce.

"Drohungen, die Beine zu brechen"

Das Spiel am Sonntag, das sich sportlich eher in den unteren Tabellenregionen abspielt, war von Beginn an hitzig. "Es gab Beleidigungen und versteckte Tätlichkeiten, wie das Boxen in den Rücken. Dazu offene Drohungen, dass bei der nächsten Berührung die Beine gebrochen werden würden", erzählt ein Vertreter von Rath-Heumar, der nicht namentlich erwähnt werden will. Schon im ersten Durchgang soll der Schiedsrichter Gastgeber Fenerbahce mehrfach ermahnt haben und zur Halbzeitpause sogar klar gesagt haben, dass das Spiel bei der nächsten Aktion abgebrochen werden würde.

Um zur Deeskalation beizutragen wechselte Rath-Heumar die bedrohten Spieler zur Pause aus. Trotzdem blieb die Stimmung aggressiv. Die Schlüsselszene passierte dann etwa 20 Minuten vor Schluss. Nach einem Foulspiel an einem Fenerbahce-Akteur, soll dieser aus der Drehung zum Faustschlag angesetzt haben. Der Gefoulte verfehlte per Faustschlag zwar knapp, trotzdem brach der RSV die Partie daraufhin ab. "Man konnte kein Fußball mehr spielen. Bei jeder Berührung wurde beleidigt und mit Beinbrüchen gedroht", sagte der RSV-Vertreter.

Ömer Icdeniz, einer der Vorsitzenden von Fenerbahce Köln, war zwar selber nicht vor Ort, hat sich allerdings mit den Spielern und Trainern, die vor Ort waren ausgetauscht: "Mir wurde berichtet, dass ein Spieler von Rath-Heumar und einer von uns aneinandergeraten sind. Es gab verbale und körperliche Attacken gegeneinander. Daraufhin sind andere Leute dazwischen gegangen und es ist beruhigt worden."

Nicht der erste Vorfall

Ende September hatte sich schon der TuS Stammheim II über das aggressive Verhalten von Fenerbahce beschwert. "Von Bedrohungen und gefährlichen Fouls war alles dabei und von einem Fußballspiel kann keine Rede sein", schrieb Stammheim am 25. September auf seinem Instagram-Account.

Fortsetzung nicht möglich

Zurück zum Spiel gegen Rath-Heumar II: Sportlich führten die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 - einen sportlichen Sieger nach 90 Minuten hatte das Spiel aber logischerweise nicht. "Natürlich hatte Fenerbahce auch vernünftige Leute dabei, die versuchen wollten das Spiel fortzusetzen. Der Spieler mit dem versuchten Faustschlag war aber uneinsichtig und so wussten wir, dass er das weiter versuchen würde", sagte der Vertreter aus Rath-Heumar, der auch vor dem entscheidenden Vorfall widrige Bedingungen sah: "Auch fußballerisch war das Spiel eine Katastrophe. Wenn man ständig bedroht wird, kann man nicht gut Fußball spielen." Nachdem die Spieler der Gäste den Platz verlassen hatten, blieb es weitestgehend ruhig.

"Sehe nicht ein, wegen eines Idioten als Verein an die Wand genagelt zu werden"

Icdeniz bedauert den Vorfall. "Es ist schade, dass es immer wieder Leute gibt, die meinen, sich sonntags kloppen zu müssen, anstatt Spaß zu haben", sagt der Vorsitzende, der ankündigt, durchgreifen zu wollen: "Wir werden das intern besprechen. Ich sehe nicht ein, wegen eines Idioten, der sich nicht beherrschen kann, an die Wand genagelt zu werden. Das wird Konsequenzen geben. Ich bin 59 Jahre alt, ich werde nicht dulden und schon gar nicht begrüßen, dass so etwas passiert. In der Kreisliga D - was soll dieser Quatsch?"

Fall für das Sportgericht

Der Schiedsrichter hat sich nach dem Spiel bei Rath-Heumar gemeldet und angekündigt die entsprechenden Vorfälle in den Spielbericht zu schreiben. So wird das Ganze nun wohl ein Fall für das Sportgericht. Bei einem möglichen Rückspiel würde der RSV mögliche Schutzmaßnahmen abwägen.

Aufrufe: 016.11.2022, 23:00 Uhr
Niklas BienAutor