2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mit nur noch 14 Feldspielern auf dem Platz endete das Spiel zwischen dem FC Vorbach und der SpVgg SV Weiden II (in Blau, hier eine Szene aus dem Hinspiel).
Mit nur noch 14 Feldspielern auf dem Platz endete das Spiel zwischen dem FC Vorbach und der SpVgg SV Weiden II (in Blau, hier eine Szene aus dem Hinspiel). – Foto: Dagmar Nachtigall

6 Hinausstellungen in der Bezirksliga: »Der größte Witz«

Im Nachgang des Heimspiels des FC Vorbach gegen die SpVgg SV Weiden II äußern sich die beiden Trainer

Die U23 der SpVgg SV Weiden hat ihre Auswärtsaufgabe beim im höchsten Maße abstiegsbedrohten Tabellenletzten FC Vorbach am Sonntagnachmittag erfolgreich erledigt. Treffer von Tizian Mittereder und Stefan Pühler – zwei Rekonvaleszenten des Weidener Landesliga-Teams – sowie ein Eigentor führten den Endstand von 0:3 herbei. Das war letztlich erwartbar, und dennoch sorgte diese Partie in der oberpfälzer Bezirksliga Nord für Gesprächsstoff. Denn: Fünf Platzverweise wurden verteilt, zwei an die Heimmannschaft, drei an die Gäste. Inklusive einer Zeitstrafe gab es sechs Hinausstellungen. Die beteiligten Trainer haben das Wort.

In einer Sache waren sich Vorbachs Spielertrainer Michael Kaufmann und Weidens Übungsleiter Christopher Klaszka – er musste sich wegen Personalmangels selbst einwechseln – nach dem Spiel einig: Trotz der vielen Individualstrafen sei es kein besonders unfaires Spiel gewesen. Vielmehr habe das Schiedsrichtergespann an diesem Tag eine klare Linie vermissen lassen.

Das ging schon in der allerersten Spielminute los, als die SpVgg SV Weiden II einen Elfmeter zugesprochen bekam, aus dem die frühe Gästeführung resultierte. Sehr zum Unverständnis von Kaumann: „Das war so ziemlich der größte Witz, den ich in 35 Jahren Fußball gesehen habe. Der Verteidiger ging mit hohem Risiko in den Ball, spielte aber nur den Ball“, sprach Vorbachs Übungsleiter von einer „unterirdischen Fehlentscheidung: Da fehlen mir die Worte“. Diese Szene habe natürlich nicht gerade dazu beigetragen, dass das Spiel fortan ruhig verlaufen sei.



Aber, und das möchte Kaufmann auch ganz klar festhalten: „Es war keine Überhärte im Spiel. Die Platzverweise sind sicher nicht dem geschuldet, dass es 90 Minuten ruppiger Fußball war.“ Im Gegenteil, seine Mannschaft habe eine sehr starke erste Hälfte gespielt und hätte zur Pause mindestens 3:1 führen müssen. Da hätte man – mal wieder – die Tore nicht gemacht. Kaufmann vermisste generell die klare Linie bei den Entscheidungen der Unparteiischen: „Mal hat es gleich Gelb gegeben, mal gar nichts. Die Spieler wussten nicht, wie sie in die Zweikämpfe gehen durften.“ Die einzige glattrote Karte der Partie an FC-Akteur Daniel Radke (60.) sei aber vertretbar gewesen, nach einer klassischen Notbremse. In der Schlussphase schlossen sich dann vier Gelb-Rote Kartons und eine Zeitstrafe an. Beim Abpfiff standen neben den beiden Torleuten nur noch 14 Feldspieler auf dem Rasen.

In ein ähnliches Horn wie sein Vorredner blies Gästetrainer Christopher Klaszka. „Schlussendlich war der Schiedsrichter nicht unbedingt Herr der Lage, pfiff kleinlich und verteilte fragwürdige Gelbe Karte. Aufgrund dessen kamen dann die Gelb-Roten Karten zustande“, stellte er fest. Hitzig sei das Spiel in Vorbach schon gewesen, ja, aber nie unfair. Und bei allen Ampelkarten hätte es stets eine einzige Gelbe auch getan.

Festzuhalten ist also: Die vielen Platzverweise skizzieren das Bild eines (über)-hart geführten Bezirksligaspiels, das es letztendlich aber gar nicht war.

Fußball gespielt wurde natürlich auch noch. Aufgrund der zweiten Halbzeit verdienten sich die Wasserwerkler ihren zehnten Saisonsieg – mit dem sie den Klassenerhalt so gut wie fix machen und den FC Vorbach noch näher an die Kreisliga schießen. Von einem „hochverdienten Sieg“ sprach Klaszka und zeigte sich vor allem mit Blick auf die schwierige Personalsituation zufrieden. Sein Gegenüber Kaufmann meinte: „Letzten Endes war der Gegner kaltschnäuziger.“ Am kommenden Samstag erwartet Weiden II den SV Hahnbach und Vorbach tritt beim 1.FC Schlicht an.

Aufrufe: 08.4.2024, 10:28 Uhr
Florian WürtheleAutor