2024-05-23T12:47:39.813Z

Allgemeines
Jonas Schittenhelm, der Trainer der jungen 1860er, und Heino Porth von den Rheinhessenlöwen tauschten Geschenke und Erinnerungen aus.
Jonas Schittenhelm, der Trainer der jungen 1860er, und Heino Porth von den Rheinhessenlöwen tauschten Geschenke und Erinnerungen aus. – Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

1860-Zwischenstopp in Weinheim

Nachwuchs von 1860 München tankt bei den Rheinhessenlöwen Kraft fürs Spiel in Mainz

Alzey-Weinheim. Dass die A-Junioren vom TSV 1860 München in Mainz beim Spitzenreiter der Bundesliga Süd/Südwest einen Punkt holten, war eine der faustdicken Überraschungen des zurückliegenden Spieltags. Ein bisschen hatte sie auch damit zu tun, dass die Bayern am Samstagabend in Alzey-Weinheim Station machten. Oder genauer gesagt: Beim Gasthaus Porth, das seit Jahrzehnten die Heimat der „Löwenfreunde Rheinhessen“ ist.

Die gute Küche beflügelt

Eingeladen hatte sie der örtliche Fanklub der 60er. „Entsprechend einer alten Tradition“, erzählt Ursula Porth stellvertretend für ihren Mann Heino, der seit 59 Jahren Anhänger der 60er ist. Er lebt die Liebe zu dem Verein, der nach seinem Hoch im Europapokalfinale der Pokalsieger 1965 mittlerweile in der dritten Liga daheim ist. So wie die Schar weiterer Rheinhessen, die außerdem zum herzlichen Empfang des Löwen-Nachwuchs‘ beitrug.

Der wurde zunächst „sportlergerecht“ verköstigt, wie Ursula Porth sagt: „Kohlenhydratreich und nicht zu spät. Die Jungs mussten am nächsten Morgen ja bei den 05er spielen“, so die 72-Jährige ganz versiert. Die gute Küche beflügelte offenbar. Genauso wie die Schlachtenbummler, die am Abend mit den Münchnern geklönt hatten und sie am folgenden Morgen im Bruchwegstadion anfeuerten. Das 1:1 gegen den Bundesliga-Nachwuchs der Mainzer war ein Achtungserfolg.

Sogar ein Löwenstüberl - genau wie daheim

Das Dankeschön übers Gastgeschenk hinaus ließ nicht lange auf sich warten. Noch auf dem Heimweg schickte Jonas Schittenhelm, der Trainer der jungen 60er, eine Botschaft nach Weinheim, in der er für den netten Abend und die gute Unterstützung dankte.

Im Gespräch mit dieser Zeitung äußerte sich Schittenhelm, in Gau-Odernheim aufgewachsen und lange Jahre Leistungsträger beim TSV, angetan vom Ambiente, das sich seiner Mannschaft und ihm in Weinheim bot. „Sogar ein Löwenstüberl gab es. Genau wie bei uns. Da fühlte man sich fast wie daheim“, schwärmte der Petersberger. Sein Team, alles bodenständige und volksnahe Jungs, hätten den Zwischenstopp vor der Weiterfahrt ins Hotel genossen.

Von den glorreichen Zeiten der 60er erzählt

Für sie war es auch ein bisschen Geschichtsunterricht in Sachen 1860. Im gemütlichen Teil saßen die Fans mit den Spielern und dem Betreuerstab beisammen. „Ein Inhalt der interessanten Gespräche war, welcher frühere 60er Spieler auch schon hier zu Gast war“, schilderte Ursula Porth. In Anbetracht der langen und engen Verbundenheit, die die Rheinhessen-Löwen mit dem ehemaligen Deutschen Meister (1966) pflegen, war es eine lange Liste.

Stippvisiten von 60ern sind rar geworden in Weinheim. Letztes Mal war eine Jugendmannschaft 2016 bei den Rheinhessenlöwen zu Gast. Wiederaufgelebt ist die Tradition durch die Rückkehr des Nachwuchsteams in die Bundesliga. Nun führt der Weg wieder Richtung Rheinhessen – und damit übers Gasthaus Porth.

Aufrufe: 023.2.2023, 17:00 Uhr
Claus RosenbergAutor