2024-05-16T14:13:28.083Z

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Kommt aus der Deckung: Reisinger.
Kommt aus der Deckung: Reisinger. – Foto: imago

1860-Präsident Reisinger erklärt die Sportchef-Posse und kritisiert HAM: „Wurden leider enttäuscht“

Werner hängt weiter in der Luft

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Die Vakanz in der sportlichen Geschäftsführung des TSV 1860 München bleibt bestehen. Reisinger positioniert sich und schießt gegen die HAM-Seite.

München – Eigentlich hätte vor gut einer Woche alles klar sein können. In einer virtuellen Sitzung sollte der Beirat der Geschäftsführung GmbH am 22. Dezember darüber abstimmen, ob Kandidat Christian Werner den Job als Sportgeschäftsführer antreten darf. Der Termin sollte das Ende einer rund sechsmonatigen (!) Vakanzzeit besiegeln, in der die Löwen nach dem Abgang von Günter Gorenzel im Sommer nach Klagenfurt ohne sportliche Führung wirtschaften.

Das Ende ist bekannt. Weil die HAM-Seite um Investor Hasan Ismaik den Termin – wohl auch krankheitsbedingt – platzen ließ, hängen Werner und auch 1860 weiterhin in der Luft. Und das kurz vor dem Trainingsstart am 2. Januar, vor dem der Club – Stand jetzt – auch noch ohne Trainer dasteht. Die Zeit drängt. Weshalb sich jetzt Robert Reisinger aus der Deckung wagt und Druck aufbaut.

TSV 1860 München: Reisinger mit Stellungnahme zur Sportchefsuche

Auf der Homepage des e.V. veröffentliche der Präsident am Donnerstagabend eine Stellungnahme mit Fragen und Antworten zur Sportchefposse. „Wir waren davon ausgegangen, dass dieser Kandidat zwischen den Gesellschaftern konsensfähig sein würde“, schreibt Reisinger und nimmt damit Bezug auf die Tatsache, dass auch die Investoren-Seite Werner gerne verpflichten würde – allerdings nicht als Geschäftsführer, sondern „nur“ als sportlichen Leiter unter Noch-Finanz-Boss Marc-Nicolai Pfeifer.

Das lehnt der e.V. wiederum ab, da das Präsidium „aufgrund vielfältiger Erfahrungen der vergangenen Jahre und der speziellen Gesellschafterkonstellation in der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA“ zur festen Überzeugung gelangt sei, dass nur ein sportlicher Leiter im Rang eines Geschäftsführers über „die erforderliche Handlungsautonomie“ verfüge.

Im Klartext: Es geht um Macht und Einfluss auf Werner. Unabhängig der grundverschiedenen Ansichten darüber, in welches Amt denn Werner nun gehöre, sollte einer „raschen Entscheidung“ nichts im Wege stehen, zumal auch die Trainerfrage nach einer „tragfähigen Lösung“ verlange, formuliert Reisinger einen frommen Wunsch. „Doch leider wurden wir enttäuscht“, schreibt der Präsident weiter – und wirft HAM gleichzeitig eine Blockadehaltung vor.

Reisinger: "Wir tun als Vereinsvertreter alles, um Schaden von der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA abzuwenden“

„Mittlerweile drängt sich der Eindruck auf, der Club soll aus politischem Kalkül bewusst in einem künstlichen Zustand der Agonie gehalten werden. Das können wir nicht hinnehmen.“ Weil die Investoren-Seite nach der geplatzten Sitzung einer Entscheidung per Umlaufbeschluss nicht zugestimmt habe und auf einer formale Ladungsfrist zu einer neuen Sitzung bestehe, müsse 1860 nun geduldig bleiben. „Wir tun als Vereinsvertreter alles, um Schaden von der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA abzuwenden“, verspricht Reisinger.

Aufsichtsrats-Boss und HAM-Vertreter Saki Stimoniaris wehrt sich gegen den Reisinger-Vorwurf. „Ich finde es bedauerlich, dass jetzt wieder in einer öffentlichen Erklärung längst widerlegte Behauptungen wiederholt werden. Jeder konnte sehen, wie sich die öffentlichen Anschuldigungen von Herrn Reisinger Anfang September negativ auf die Mannschaft ausgewirkt haben. Welches Kalkül steckt dahinter, diese Angriffe in der Winterpause erneut zu starten?“, sagte er unserer Zeitung

Aufrufe: 02.1.2024, 08:42 Uhr
Johannes OhrAutor