
Die Bayern wollen vermehrt auf den eigenen Nachwuchs setzen. Das Juwel, das im DFB-Pokal im Kader stand, war dann aber doch eine Überraschung.
München/Wiesbaden – Beim FC Bayern will man in dieser Saison vermehrt auf den eigenen Nachwuchs setzen. Es ist auch eine klare Botschaft an Trainer Vincent Kompany, regelmäßig die Talente aus dem Campus spielen zu lassen – wenn sie sich denn auch aufdrängen. Das taten zuletzt vor allem Lennart Karl (17) und seine Youngster-Kollegen Jonah Kusi-Asare (18) und Wisdom Mike (16).
Das Trio erhielt von Joshua Kimmich ein Extra-Lob. „Aber jetzt haben wir wirklich Jungs, die Vollgas geben, die auch merken, dass auch wir ältere Spieler in jedem Training immer Vollgas geben müssen, weil es diese Prinzipien gibt. Jeder aus der Mannschaft weiß, dass er auch im Training mal ans Limit gehen muss“, sagte Kimmich über Karl und Co.
Es müssen allerdings nicht immer sofort Einsätze sein. Auch ein Platz im Kader kann der Lohn für gute Trainingsleistungen und ein Fingerzeig dafür sein, dass sich ein Nachwuchsspieler an die Profis heranpirscht. Daneben sind es auch personelle Probleme, die unverhoffte Chancen bringen können. Also verletzungsbedingte Ausfälle der etablierten Kräfte zum Beispiel.
Wie beim 16 Jahre alten Cassiano Kiala. Der Innenverteidiger saß beim glücklichen 3:2-Sieg der Bayern in der ersten Runde des DFB-Pokals beim SV Wehen Wiesbaden auf der Bank. Da beim FC Bayern in der Verteidigung aktuell Alphonso Davies und Hiroki Ito fehlen, kann der U16-Nationalspieler durch einen Platz im Kader Profiluft schnuppern.
Im Moment haben die Münchner in Jonathan Tah, Dayot Upamecano und Minjae Kim nur drei gesunde Innenverteidiger. Eingewechselt wurde Kiala gegen den Drittligisten aber nicht. Bei der Klub-WM stand Kiala bereits im Kader, wurde aber nicht eingesetzt. Bei den Tests gegen Olympique Lyon (2:0) und gegen die Tottenham Hotspur (4:0) kam er dann erstmals bei den Profis zum Einsatz.
Und deutete an, warum der Ex-Abwehrstar Kompany große Stücke auf Kiala hält. Er wechselte im Sommer 2024 aus der Hertha-Jugend nach München. Kiala überzeugt mit guten Trainingsleistungen, mit seiner Schnelligkeit und technischen Versiertheit. Gute Voraussetzungen, um womöglich bald wieder Profiluft schnuppern zu können. (anre)