1. FC Penzberg kassiert beim 2:2 gegen Neuhadern zwei Elfmeter-Tore. Penzberg-Trainer Wolfgang Krebs arbeitet die Tristesse auf.
Penzberg – Die nächste Aufgabe tauchte sehr schnell auf dem Radar von Wolfgang Krebs auf. Aubing heißt der Gegner, der seinen Penzbergern nun in der Fußball-Bezirksliga bevorsteht. Und nur allzu gerne wären sie dem Spitzenteam auf Augenhöhe begegnet. „In den anderen Bezirksligen wärst du nur ein paar Punkte weg“, hält Wolfgang Krebs fest. Aber in der starken Süd-Staffel wuchs der Rückstand nach acht Spielen nun schon auf elf Zähler zu Platz eins an. Das Penzberger Spiel gegen Neuhadern, das der weiteren Orientierung diente, endete mit einem doch enttäuschenden Ergebnis von 2:2. „Du hast die ganz Oberen und an die willst du dich dran hängen“, sagt der Coach. Nun aber droht der Kontakt frühzeitig abzureißen.
Statt süßer Sehnsüchte gab’s am Samstag Tristesse im Karl-Wald-Stadion. Als Auslöser machte der Coach mehrere Gründe aus. Da wären einmal die schwerwiegenden Ausfälle von Josef Siegert, Dominik Bacher und Marco Hiry, die teils verletzt, teils urlaubsbedingt fehlten. Wobei Krebs die angesichts des gerupften Haderner Kaders nicht zu hoch hängen wollte. Massiv stießen ihm dafür die Spielleiter auf, Schiedsrichter Mersad Bracinovic und seine Linienrichter. Die setzen ihren Fokus äußerst seltsam, verwiesen etwa FCP-Funktionäre von ihrem Stammplatz auf der Matte neben dem Tor oder bestanden auf Hütchen entlang der Coachingbox, wo auf der Penzberger Laufbahn doch eh eine großzügige Tartanbahn die Trainer vom Platz trennt. „War alles sehr kindisch“, sagt Wolfgang Krebs.
Der Spaß hörte spätestens im Spiel auf. Zwei Elfmeter pfiff Bracinovic für Neuhadern, wobei Krebs vor allem mit dem zweiten Pfiff nicht gut leben konnte. Direkt vor dem 1:0 der Gäste übersah der Schiri laut Krebs ein Foul an Franz Fischer im Strafrau. Der Stürmer musste mit blutiger Nase raus, der Gegner traf in Überzahl zur Führung.
Beim Rettungsversuch war Torwart Daniel Baltzer zwar mit seinen Händen als Erster am Ball, grätschte dann aber mit voller Wucht den Gegenspieler um. „Kann man geben“, urteilt Krebs. Ärger gab’s auch am Ende, als der Referee trotz minutenlanger Unterbrechungen nur fünf Minuten Nachspielzeit gab. „War alles sehr komisch“, fasst’s der FCP-Trainer zusammen.
Aus fußballerischer Sicht bestand das große Penzberger Problem darin, dass ein deutliches Übergewicht an Ballbesitz und Spielanteilen auch nur für zwei Tore reichte. Noch bitterer liest sich der riesige Aufwand, wenn man bedenkt, dass Neuhadern mit Ausnahme der zwei Strafstöße praktisch nicht vor das Tor von Daniel Baltzer kam. „Die anderen sind nicht spielbestimmend, aber effektiv“, sagt der Trainer.
In der umgebauten Mannschaft spielte sich – eine Woche nach seinem starken Auftritt – vor allem Jonas Kirschner wieder in den Vordergrund. Diesmal half er auf der ungewohnten Linksverteidiger-Position aus. Per Freistoß legte er das 1:1 auf, den zweiten Ausgleich in Minute 75 schoß er gleich selbst nach einer schönen Eckenvariante. „Sehr sehr gut gemacht“, lobt Wolfgang Krebs sein Arbeitstier. In der Nachspielzeit hatte Kirschner sogar die große Chance auf seinem Fuß, doch der Volleyschuss landete über dem Tor. „So muss man eine weitere bittere Pille schlucken“, sagt Wolfgang Krebs. Am Ende fehlen den Penzbergern wieder zwei Punkte, die sie nur zu gerne geholt hätten. (Andreas Mayr)