2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Henry Heynen hat sich nach einer "Umschulung" in den Vordergrund gespielt.
Henry Heynen hat sich nach einer "Umschulung" in den Vordergrund gespielt. – Foto: Tobias Rink

1. FC Kleve: Ein Eigengewächs vor dem Durchbruch

Henry Heynen hat den Sprung ins Oberliga-Team des 1. FC Kleve geschafft. Von Trainer Umut Akpinar wurde der 19-Jährigezum Rechtsverteidiger umgeschult. Am Freitag steigt das Kellerduell gegen die Sportfreunde Hamborn 07.

Beim Oberligisten 1. FC Kleve steht endlich wieder ein Eigengewächs vor dem Durchbruch. Der 19 Jahre alte Henry Heynen war in den vergangenen Wochen als Rechtsverteidiger erste Wahl. Auch, weil Frederik Meurs langfristig verletzt ausfällt. Zuletzt spielte Youngster Heynen unter Trainer Umut Akpinar vier Mal von Anfang an. Und er hinterließ durchaus Eindruck. „Ich sammele gerade viele wichtige Erfahrungen im Senioren-Fußball, es macht richtig Spaß“, sagt Heynen.

Er habe aber selbst nicht damit gerechnet, nun bereits eine wichtige Rolle beim Oberligisten spielen zu können. „Es ging sehr schnell, vor wenigen Wochen habe ich noch für die zweite Mannschaft in der Bezirksliga gespielt“, sagt Heynen. Während der Sommervorbereitung habe er sich bei der ersten Mannschaft kaum zeigen können, aber: „Zuletzt habe ich die Chance bekommen und sie genutzt. Es ist ein tolles Gefühl, zumindest derzeit zur Startformation zu gehören.“

Umschulung vom Offensiv- zum Defensivspieler

Dafür war allerdings eine Umschulung notwendig. Henry Heynen kickte in den Jugendteams des 1. FC Kleve – in der vergangenen Saison bei den A-Junioren – in der Offensive, als Zehner oder auf der rechten Außenbahn. Nun ist das Eigengewächs defensiver unterwegs. „Die Rechtsverteidiger-Position ist für mich neu, aber ich fühle mich wohl. Ich spiele sowieso da, wo die Mannschaft mich braucht und wo ich dem Team helfen kann“, sagt er. Und seine Kollegen hätten ihm das Ankommen leicht gemacht. „Ich habe mich von Tag eins an wohlgefühlt. Auch wenn man Fehler macht, wird man aufgebaut, damit man an sich arbeiten kann. Und ich will an mir arbeiten“, sagt Heynen. Vor allem offensiv wolle er noch mehr Durchschlagskraft entwickeln, mit Flanken die Angreifer in Szene setzen.

>>> Henry Heinen bei FuPa

Am Sonntag durfte Heynen bei der 0:2-Niederlage gegen den KFC Uerdingen im altehrwürdigen Grotenburg-Stadion auflaufen. Defensiv hatte das Nachwuchstalent einige Schwierigkeiten. Die Erfahrung, vor fast 2000 Fans zu kicken, kann ihm aber niemand mehr nehmen. „Das war das größte Erlebnis meiner bisherigen Fußball-Laufbahn. Vor so vielen Zuschauern zu spielen, hat richtig Spaß gemacht“, sagt Heynen. Er stieß während der Wintervorbereitung zu einer Mannschaft, die in Abstiegsangst lebt. Und die jüngsten drei Niederlagen haben die Situation noch verschärft. „Wir haben im Hinterkopf, wo wir in der Tabelle stehen und dass wir punkten müssen. Aber wir sind alle davon überzeugt, ausreichend Qualität in der Mannschaft zu haben, sodass wir nicht mehr allzu lange unten mitspielen müssen“, sagt Heynen. Mit Blick auf die Partie gegen die Sportfreunde Hamborn 07 am Freitag, 19.30 Uhr, spricht der Newcomer von einem „Sechs-Punkte-Spiel“ vor heimischem Publikum: „Da müssen wir unbedingt gewinnen, um die Distanz zur Abstiegszone zu vergrößern.“

Schlüsselspiel für den 1. FC Kleve

Von einem „wichtigen Spiel gegen einen direkten Konkurrenten“ spricht Trainer Umut Akpinar. „Die Sportfreunde Hamborn und wir wollen und werden alles für den Klassenerhalt tun. Daher rechne ich mit einem intensiven Spiel. Wir müssen sehr bissig agieren, um drei Punkte zu holen“, sagt der Coach, der weiter auf die Langzeitverletzten Luca Thuyl und Frederik Meurs verzichten muss. Diwan Duyar ist gesperrt außen vor. Alfred Appiah ist in dieser Woche zwar ins Training zurückgekehrt, ein Einsatz am Freitagabend kommt aber wohl noch zu früh. „Mit einem Sieg können wir uns ein wenig von den Hambornern absetzen, das ist unser Ziel“, sagt Akpinar. Der 1. FC Kleve steht derzeit mit 23 Punkten auf Platz 13, der Gegner ist 18 Zählern Vorletzter. Im Hinspiel trennten sich die Mannschaften mit einem 1:1.

Doch was mussbeim 1. FC Kleve besser werden als in der Vorwoche? „Gerade im letzten Viertel müssen wir zielstrebiger und klarer in Richtung Tor agieren. Und Chancen, die wir herausspielen, müssen wir auch verwerten“, sagt Akpinar. Schließlich ist sein Team nicht nur seit drei Partien ohne Punkterfolg, sondern auch ohne Treffer. Im gegnerischen Strafraum strahlen die Klever kaum Torgefahr aus. 22 Tore in 21 Partien – eine schwache Bilanz. So ist der 1. FC Kleve in der Tabelle deutlich zurückgefallen. „Wir müssen nun einfach mal das erste Tor machen, dann wird der Knoten auch platzen“, sagt Akpinar.

Aufrufe: 015.3.2024, 08:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor