2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
Haakon Pomorin macht seine Sache als Taner-Vertreter im Tor bislang gut.
Haakon Pomorin macht seine Sache als Taner-Vertreter im Tor bislang gut. – Foto: Christoph Thyssen

1. FC Kleve: Der Ersatzkeeper bekommt seine Chance

Haakon Pomorin wechselte im Sommer zum Oberligisten 1. FC Kleve. Weil Stammtorwart Ahmet Taner gesperrt außen vor ist, steht der 21-Jährige zwischen den Pfosten. Und er hat Großes vor. Am Sonntag geht es gegen Germania Ratingen.

Als Torwart Ahmet Taner Mitte März im Spiel gegen die Sportfreunde Hamborn 07 kurz vor Schluss wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah und seiner Mannschaft, die sich in Unterzahl mit einem 1:1 gegen den direkten Konkurrenten abfinden musste, damit einen Bärendienst erwies, waren viele Anhänger des Oberligisten 1. FC Kleve besorgt. Ist der Routinier, der seit 2017 bei den Rot-Blauen zwischen den Pfosten steht, überhaupt zu ersetzen?

Mittlerweile ist klar: In Haakon Johannes Pomorin hat Trainer Umut Akpinar einen zuverlässigen Ersatz. Zwei Mal stand der 21-Jährige zuletzt in der Startelf.

Gutes Gefühl auf dem Platz

Der junge Mann, der im Sommer vom Oberhausener Landesliga-Klub Sportvereinigung Sterkrade-Nord an den Bresserberg gewechselt war, gibt sich im Gespräch bescheiden. „Es fühlt sich gut an, wieder zu spielen. Darüber freue ich mich sehr. Aber entscheidender ist der Erfolg der Mannschaft“, sagt der Youngster. Zwei Partien ist Taner noch außen vor. So lange ist Pomorin gesetzt. „Ich bin nicht unzufrieden mit meinen Leistungen. Aber es geht auch noch mehr, natürlich fehlt mir ein wenig die Praxis“, sagt der junge Mann, der in dieser Saison erst in vier Pflichtspielen auf dem Platz stand. Vor allem an der Sprungkraft und dem Flankenspiel wolle Pomorin noch arbeiten, so sagt er. „Und ich muss mir mehr zutrauen auf dem Platz. Aber dieses Selbstbewusstsein kommtauch mit der Spielpraxis“, sagt der Torwart.

Mewes wusste um das Talent

Die Spvgg Sterkrade-Nord habe er im Sommer unbedingt verlassen wollen. Georg Mewes, heute Sportlicher Leiter beim 1. FC Kleve, war bis zur vergangenen Saison noch Kaderplaner bei dem Oberhausener Klub. Und der 75-Jährige weiß, dass Pomorin Talent hat. So machte er ihm ein Angebot. „Georg Mewes hat mich überzeugt, dass ich mich in Kleve sportlich und menschlich weiterentwickeln kann, zumal ich jetzt mit Tobias Schulte-Mattler einen richtig guten Torwarttrainer habe, der auch auf Details achtet“, sagt der 21-Jährige. Und: „Von Ahmet Taner kann ich auch unheimlich viel lernen.“

Offenkundig war aber auch, dass es an dem 31-Jährigen in dieser Spielzeit kaum ein Vorbeikommen geben würde. Schließlich ist Taner schon seit Jahren absoluter Leistungsträger bei den Rot-Blauen. „Es war klar, dass Ahmet Taner als Nummer eins in die Saison gehen würde“, sagt Pomorin. „Nun kann ich mich aber zeigen, schließlich will ich langfristig Stammtorwart in der Oberliga werden.“ Ausgebildet wurde der Torhüter übrigens in den Nachwuchsleistungszentren von Fortuna Düsseldorf und Rot-Weiß Oberhausen. In der Landeshauptstadt spielte der junge Mann, der Betriebswirtschaftslehre studiert, auch mit Jamil Siebert zusammen. Der Innenverteidiger ist nicht nur bei der Fortuna in der zweiten Bundesliga gesetzt, sondern auch ein wichtiger Faktor in der deutschen U21-Nationalmannschaft. Und Pomorin sagt: „Natürlich träumt man insgeheim auch immer noch von einem solchen Weg in Richtung Profifußball.“ Zunächst aber will er weiterhin beim abstiegsbedrohten 1. FC Kleve überzeugen. Am Sonntag, 15 Uhr, geht es auswärts gegen den Tabellenzweiten Germania Ratingen 04/19. „Die Ratinger stehen natürlich nicht ohne Grund da oben. Aber kein Team ist unschlagbar“, sagt Pomorin. Seine Kollegen müssten den Willen an den Tag legen, den sie auch bereits beim überzeugenden 4:1-Erfolg gegen den TVD Velbert in der Vorwoche gezeigt hätten. „Wenn wir diese Mentalität an den Start bringen, werden wir auch den Klassenerhalt schaffen. Immerhin steckt mehr als ausreichend Qualität in der Mannschaft“, sagt Pomorin.

Umut Akpinar, Trainer des 1. FC Kleve, findet reichlich lobende Worte für den nächsten Gegner. „Wer auf der Zielgeraden der Saison auf Tabellenplatz zwei und im Halbfinale des Niederrheinpokals steht, spielt eine bärenstarke Saison. Und sie stehen zurecht da oben“, sagt der Coach. Und: „In meinen Augen haben die Ratinger verdammt gute Chancen, den Aufstieg zu schaffen.“ Daher sei es eine große Herausforderung, bei der Germania zu punkten. Chancenlos aber sei man nicht. „Wir konzentrieren uns auf uns. Wenn wir alles abrufen, ist gegen jeden Gegner etwas möglich“, sagt Akpinar, der am Wochenende nicht nur auf seinen gesperrten Stammkeeper, sondern verletzungs- oder krankheitsbedingt auch auf Alexander Basalo, Marvin Müller, Alfred Appiah, Frederik Meurs und Luca Thuyl verzichten muss.

Aufrufe: 06.4.2024, 21:30 Uhr
Maarten OversteegenAutor