05-Frauen: "Wollen jedes Spiel gewinnen"

Besondere Torgefahr nach Standards

Mit der 26-Jährigen als Torjägerin? Obwohl ihr eigentlicher Job in der Innenverteidigung liegt? „Das ist lustig“, lacht sie, „alle erwarten jetzt Tore von mir nach Ecken.“ Denn nach Standards hat sie alle Treffer erzielt – per Kopf oder Fuß. „Fünf Tore nach fünf Spielen sind natürlich nicht selbstverständlich. Das finde ich mega-cool.“ Dann fügt sie hinzu: „Es wundert mich nicht, um ehrlich zu sein. Weil ich, wenn ich vor dem Tor bin, das Ding reinmachen will.“

Dieser Wille, aber auch ihr Einsatz und ihre Präsenz machen Ebru Uzungüney zu einer wichtigen Stütze im Team von Trainer Takashi Yamashita. Kein Wunder, dass sie Heidrun Sigurdardottir als Kapitänin vertritt. „Ich rede viel und gerne auf dem Platz“, sagt Uzungüney, „es macht natürlich Extra-Spaß, bei Mainz 05 die Binde zu tragen.“ Seit 1. Juli spielen die Mainzerinnen nicht mehr für den TSV Schott, sind in der Kooperation der beiden Vereine komplett zu 05 gewechselt. Der Unterschied ist auch im Alltag zu merken. „Wenn man in der Bahn mit 05-Kleidung sitzt, mit den Öffentlichen ins Training fährt, dann lächeln dich die Leute an. Das ist ein anderes Gefühl. Bei Schott haben wir alle sehr gute Erfahrungen gemacht, Mainz 05 ist aber nochmal sehr viel präsenter für uns Spielerinnen.“

2022 kehrte die gebürtige Kasselanerin vom FC Ingolstadt zu Schott zurück. In der Jugend spielte sie für deutsche U-Nationalmannschaften, als Erwachsene kam sie auf acht Länderspiele für die Türkei. Gerne sollen noch mehr hinzukommen: „Wenn ich es mir verdiene, werde ich die Chance nochmal kriegen.“

In Mainz war der Aufstieg schon in der vergangenen Saison das Ziel. Die Erfahrung durch die Rückschläge – auch Verletzungen – will Ebru Uzungüney jetzt in einen Vorteil wandeln: „Dass wir zusammen was erlebt haben, dass wir dadurch mit der Zeit gewachsen sind.“ Plus: „Wir hatten eine lange Vorbereitung, haben viel an uns gearbeitet.“ Trotz der Siegesserie seien alle hungrig: „Wir sagen immer, dass es ausbaufähig ist – nach jedem Spiel. Wir wollen immer weiter lernen. Das zeigt unseren Charakter.“ Das Ergebnis von alledem: „Wir wollen wirklich jedes Spiel gewinnen. Deshalb sind nicht nur Spitzenspiele wie am Sonntag gegen Saarbrücken wichtig.“

Zum Begrüßungsspiel am Bruchweg kamen 1200 Zuschauer. „Da haben wir uns gesagt: Das kann jetzt gerne jeden Sonntag so sein“, blickt Ebru Uzungüney zurück. Aber: Bei den anderen Partien waren es weitaus weniger. „Wir freuen uns über jeden Fan, der da ist“, sagt die Spielführerin. Sie ist sicher: „Wenn wir aufsteigen, dürften es mehr werden. Da müssen wir erst mal liefern.“ Gegen Saarbrücken, den Regionalliga-Meister von 2022, soll der nächste Schritt gelingen. Ebru Uzungüney empfiehlt jedem, am Sonntag zur Bezirkssportanlage nach Mombach zu kommen: „Es wird ein enges, hitziges Spiel. Mit hoffentlich vielen Toren.“ Vielleicht auch wieder von ihr.

Bitterer Kreuzbandriss

Schock für das gesamte 05-Team: Leistungsträgerin Lisa Gürtler fällt lange mit einem Kreuzbandriss aus- 16 Treffer hatte die Offensivspielerin in der vergangenen Saison für das Team erzielt.

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