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FuPa Portrait
Jannik Schuster ist 16 Jahre alt, kommt aus Rögling und geht in die 11. Klasse des Gymnasiums Donauwörth. Eigentlich ein ganz normaler Jugendlicher, könnte man meinen. Doch Jannik ist in fußballerischer Hinsicht sehr erfolgreich und spielt in der B-Junioren-Bundesliga. 	F.: Alexandra Schneid
Jannik Schuster ist 16 Jahre alt, kommt aus Rögling und geht in die 11. Klasse des Gymnasiums Donauwörth. Eigentlich ein ganz normaler Jugendlicher, könnte man meinen. Doch Jannik ist in fußballerischer Hinsicht sehr erfolgreich und spielt in der B-Junioren-Bundesliga. F.: Alexandra Schneid

Zwischen Büffeln und Kicken

Jannik Schuster ist Kapitän bei den Bundesliga-B-Junioren des FC Augsburg ++ Der Weg zum Profi ist anstrengend, der Spagat zwischen Schule und Fußball auch

„Fußball war schon immer mein Leben.“ Diesen Satz sagt der 16-jährige Jannik Schuster. Mit drei Jahren begann er beim BC Blossenau zu Kicken. Inzwischen hat sich der Röglinger bis zum Mannschaftskapitän bei der U17 des FC Augsburg hinaufgearbeitet. Bei dem Bundesligisten spielt der Röglinger seit 2012 als Innenverteidiger – und das sehr erfolgreich. In der vergangenen Saison gelang ihm mit seiner Mannschaft der Aufstieg in die B-Junioren Bundesliga Süd/Südwest. „Ein toller Erfolg für uns Alle“, sagt Jannik.

Sein Vater, der beim BC Blossenau Trainer war, entdeckte schon bald Janniks Talent. 2008 wechselte der Röglinger als E-Jugendlicher in die D-Jugend der JFG Donauwörth, ein Partnerverein des Nachwuchsleistungszentrums des FCA.

Jannik zählte damals zu den Besten seiner Mannschaft und durfte deshalb im sogenannten Perspektivteam bei einem FCA-Trainer mitspielen. In der Mannschaft dürfen alle mittrainieren, die das Potenzial haben, Profi zu werden. „Das war eine gewisse Ehre für mich. Denn der FCA ist was Riesengroßes. Ich war sehr nervös vor dem Training“, erzählt Jannik heute. Alle drei bis vier Wochen habe er am Sonntag mit 25 anderen talentierten Fußballern aus Schwaben gekickt. 2012 wechselte Jannik zum FCA. „Man hat zwei Jahre darauf hingearbeitet und dann ein riesiges Ziel erreicht. Das war ein Ansporn“, erzählt der Röglinger. Der Anfang sei allerdings nicht so leicht gewesen, vor allem als neuer Spieler. Er sei nervös gewesen, doch das habe sich schnell gelegt.

Jetzt ist Jannik festes Teammitglied und sogar Kapitän der U17. „Für mich ist es eine Herausforderung, die Mannschaft zu führen – nicht nur, wenn es gut läuft“, sagt der 16-Jährige. Ihm sei bewusst, dass er große Verantwortung trage. Er sieht sich als Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft. Bereits bei der U15 war der Nachwuchsspieler Mannschaftskapitän.

Um auf dem Platz immer Leistung zeigen zu können, trainiert Jannik mit seiner Mannschaft vier Mal pro Woche. Findet am Sonntag ein Spiel statt, steht die U17 zusätzlich am Samstag auf dem Rasen. Eineinhalb Stunden dauern die Trainingseinheiten jeweils. Am Donnerstag und Freitag stehen die Vorbereitungen auf den nächsten Gegner auf dem Trainingsprogramm. Anhand von Videomaterial analysieren Trainer und Sportler die Spielweise des Gegners. „Dann trainiert man, was man am Wochenende umsetzen möchte“, erklärt Jannik.

Doch Fußball ist nicht alles, worauf sich der Röglinger konzentriert. Nächstes Schuljahr macht der Elftklässler sein Abi am Gymnasium Donauwörth. Der Spagat zwischen Fußball und Schule empfindet er als anstrengend. Dreimal in der Woche hat er Nachmittagsunterricht, am Dienstag und Donnerstag – seine „härtesten Tage“, wie er sagt – geht es gleich nach dem Unterricht mit dem Bus zum Fußballtraining nach Augsburg. Erst nach 21 Uhr kommt Jannik nach Hause.

Hausaufgaben, lernen, auf Klausuren vorbereiten – „es kommt auch schon mal vor, dass ich im Bus zum Training noch lerne“, erzählt Jannik. Auch in Freistunden oder in der Zeit, die ihm zwischen Schulschluss und Abfahrt zum Training bleibt, erledigt der 16-Jährige Schularbeiten. Hinzu kommt noch Fahrschul-Unterricht. „Man muss sich die Zeit gut einteilen“, sagt Jannik. Dennoch: Eine Sonderbehandlung in der Schule wolle und brauche er nicht. Lehrer und Mitschüler wüssten Bescheid, dass er beim FCA spiele. Neidisch seien sie aber nicht, glaubt der Gymnasiast. Man rede ja nicht nur über Fußball. Zeit für seine Freunde findet er trotz des hohen Arbeitspensums, aber eher an den Wochenenden.

Später einmal möchte Jannik sein Geld als Fußballspieler verdienen. „Deshalb bin ich ja hier, damit ich ganz nach oben komme. Ich würde das nicht auf mich nehmen, ohne ein Ziel zu haben“, sagt der 16-Jährige selbstbewusst. Wobei er zugeben muss, dass die Chancen relativ gering seien: „Das schaffen nur sehr wenige. Aber das macht für mich den Reiz aus, sportlich das Maximum zu erreichen.“ Auf dem Weg zum Profi-Spieler orientiert sich Jannik an seinen Vorbildern. Holger Badstuber vom FC Bayern spiele auf derselben Position wie er. „Da kann man sich als junger Spieler vieles abschauen“, sagt Jannik. Bastian Schweinsteiger „ist für mich der kompletteste Spieler, den es gibt“, sagt der Schüler. Schweinsteiger sei technisch gut und habe auch den Willen, jede Partie zu gewinnen. Auch Janniks Bruder Marco ist für den 16-Jährigen ein Vorbild. „Man sieht hautnah, dass man es schaffen kann“, erzählt Jannik über seinen Bruder, der in der Regionalliga-Mannschaft des FCA spielt und einen Profivertrag erhalten hat.

Sollte es mit der Profi-Karriere nicht klappen, könnte sich Jannik einen Beruf vorstellen, der mit Sport zu tun hat.

Aufrufe: 06.11.2015, 13:18 Uhr
Rieser Nachrichten / Alexandra SchneidAutor