Zöllners Schachzug rettet Tarforst Remis

FSV Trier-Tarforst - SG 2000 Mülheim-Kärlich 1:1 (0:0)

Lange sah es in der Partie zwischen dem Tabellenfünften und dem Tabellenersten nach einem klassischen 0:0 aus. Tarforst kam lange nur durch Standards zu Torgelegenheiten. Die erste Gelegenheit hatte Hassani. Der seine Kopfball nach einer Ecke von Thorsten Oberhausen allerdings etwas zu hoch ansetzte (7.). Mülheim stand gut gestaffelt und kam erst nach mehr als 20 Minuten zu einer guten Gelegenheit. So senkte sich eine verunglückte Flanke über München hinweg an den langen Torpfosten, rollte allerdings vor einem heraneilenden SG-Stürmer ins Aus (25.). Die Torchance der Marke Zufallsprodukt entpuppte sich als Initialzündung für eine zwischenzeitliche Drangphase der Gäste.

Gleich mehrfach musste München im FSV-Tor sein Können unter Beweis stellen, als Wiersch (26.) und Ripplinger (33.) aus der Distanz abzogen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff antworteten die Gastgeber mit ihrer besten Phase. Als Spruck, der mit seinem Schuss an SG-Schlussmann Becker scheiterte und Herkenroth das Tor per sehenswertem Seitfallzieher verfehlte (43.).

Nach der Pause verflachte die Partie etwas. Die rund 100 Zuschauer, die bei eisigen Temperaturen ausharrten, wurden dafür durch eine turbulente und spannende Schlussphase belohnt. Zunächst traf Spruck aus der Drehung nach einem langen Einwurf von Hassani den Ball nicht richtig (75.). Als vieles auf eine Punkteteilung hindeutete, schlugen die Gäste zu: Ein Schuss von Mintgen aus halblinker Position wurde abgefälscht und landete bei Ripplinger, der am langen Pfosten einschob (83.). Tarforst ließ sich davon nicht beeindrucken. Andre Thielen trieb den Ball über die rechte Seite nach vorne und fand in der Mitte Herkenroth, der aber drüber köpfte (84.). Da Patrick Zöllner aufgrund einiger verletzungsbedingter Ausfälle die Stürmer ausgingen, beorderte er Innenverteidiger Hassani in die Spitze. Ein Schachzug, der sich postum auszahlen sollte. Mülheims Kaes brachte die Nummer drei des FSV im Strafraum zu Fall. Referee Mario Schmidt entschied auf Strafstoß. Nervenstark vollendete Herkenroth zum 1:1 (86.).

Doch Mülheim gab nicht auf. Beinahe sorgte eine Co-Produktion des 1:0 die erneute Führung der Gäste. Mintgen suchte per Flanke Ripplinger, der aus kurzer Distanz gegen die Laufrichtung von München zum Abschluss kam - der Tarforster Schlussmann parierte sehenswert (87.) In der Schlussminute scheiterte der quirrlige Jonas Simek nach starkem Solo am Außenpfosten. So blieb es am Ende bei einer Punkteteilung.

Patrick Zöllner war mit dem Ergebnis nicht unzufrieden: "Ich denke, dass jede Mannschaft heute eine stärkere Phase hatte. Wir hatten unsere vor dem Halbzeitpfiff. Da wir wenn möglich immer gewinnen wollen, haben wir nach dem Rückstand aufgemacht und Hassani nach vorne beordert. Ich bin froh, dass wir heute gegen einen besseren Gegner das Unentschieden geholt haben und nicht wie letzte Woche in Mayen ein spätes Tor über den Spielausgang entschieden hat."

Statistik

FSV Trier-Tarforst: Johannes München - Andre Thielen, Michael Hassani, Martin Gorges, Lauritz Meis - Thorsten Oberhausen, Bernhard Heitkötter, Lukas Herkenroth, Tobias Spruck (85. Philipp Hermes) - Fabrice Schirra (61. Matthias Johann), Benedikt Decker (75. Josef Schumacher). Trainer: Patrick Zöllner.

Tore: 0:1 Janek Ripplinger (83.), 1:1 Lukas Herkenroth (86./FE.)
Schiedsrichter: Mario Schmidt (Neunkirchen) - Zuschauer: 100

jak