2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

Wuppertaler SV wird für großen Kampf belohnt

Regionalliga West: WSV gewinnt in Unterzahl bei Alemannia Aachen

Der Regionalligist Wuppertaler SV hat am Samstagnachmittag (9. März 2019) das Auwärtsspiel bei Alemannia Aachen mit 1:0 (1:0) gewonnen. Vor 5.200 Zuschauern auf dem Tivoli mussten die Bergischen mehr als 75 Minuten in Unterzahl agieren.

Der WSV startete mit vier Veränderungen im Vergleich zum 0:3 in Lippstadt: Gino Windmüller, Peter Schmetz, Jan-Steffen Meier und Phil Britscho rückten in die Anfangsformation, Mario Andric, Silvio Pagano, Kenan Dünnwald und Viktor Maier dafür nicht.

Das Team von Trainer Adrian Alipour begann konzentiert. Windmüller erarbeitete sich sogar die erste Torchance des Spiels. Dann aber die kalte Dusche: Nach einem Foul an Stipe Batarilo-Cerdic sah Peter Schmetz zunächst Gelb. Der Schiedsrichter entschied sich jedoch um, wertete die Attacke als Notbremse und zeigte Rot (14.). Windmüller, zuvor im Mittelfeld, rückte in die Innenverteidigung.

Aachen fiel zunächst aber nichts Besonderes ein. Der Schuss von Imbongo Boele landete in den Armen von Schlussmann Sebastian Wickl (22.). Der WSV versteckte sich dagegen nicht, hatte jedoch bei Abschlüssen von Windmüller und Kevin Hagemann (24./25.) noch nicht die Präzision. Die besaß dafür Tjorben Uphoff, der einen von Meik Kühnel getretenen Freistoß ins lange Eck köpfte - 0:1 (27.). Groß war der Jubel bei den rund 150 mitgereisten Fans.

Die Wuppertaler blieben auch in Unterzahl gefährlich. Erst hatte Alemannia-Keeper Daniel Zeaiter größte Mühe, einen Ball festzuhalten (30.), dann vergaben Enes Topal und Gaetano Manno (31.). Topal setzte kurz danach Zeaiter unter Druck, der sich bei seiner Abwehr eine Oberschenkelverletzung zuzog und durch Niklas Jakusch ersetzt wurde.

Glück hatten die Gäste, als Wickl zauderte und Vincent Boesen an die Latte köpfte (38.) - und als Batarilo-Cerdic vollkommen freistehend knapp über den WSV-Kasten schoss (39.). Aachen erhöhte den Druck weiter. Mehrfach rauschten Flanken gefährlich vors Wuppertaler Tor. Die Bergischen überstanden die Phase unbeschadet und gingen mit der 1:0-Führung in die Kabine.

Aus der kamen beide Teams zunächst unverändert. Die Alemannia bestimmte nun komplett die Partie, der WSV lieferte mit einem Mann weniger eine Abwehrschlacht. Dabei fehlte ab der 57. Minute Dennis Malura, der wegen einer Verletzung gegen Silvio Pagano ausgetauscht werden musste. Drei Minuten später kam Viktor Maier für Kevin Hagemann, der viel unterwegs war.

Entlastungsangriffe gelangen in der zweiten Halbzeit kaum noch. Einen von Uphoff abgefälschten Schuss von Robin Garnier sah Wickl noch rechtzeitig (64.). Der WSV geriet immer mehr unter Druck. Batarilo-Cerdic zielte aus 20 Metern vorbei (68.). Kühnel, Meier und Britscho liefen nicht mehr rund, mussten aber auf die Zähne beißen. Batarilo-Cerdic scheiterte derweil auch aus acht Metern (73.).

Eine Minute danach gelang Topal der erste Vorstoß in Hälfte zwei. Kühnel schoss den Freistoß aber schwach. Es wurde noch kurioser: Nach einem Zusammenprall mit Imbongo verletzte sich Wickl so stark, dass Youngster Niklas Lübcke ins Tor musste (80.). Die eigentlich geplante Einwechslung von Philipp Kenan Dünnwald für Topal war passé.

Die Stimmung heizte sich immer mehr auf. Schiedsrichter Jörn Schäfer unterbrach die Partie in der 82. Minute für insgesamt fünf Minuten, weil Gegenstände von den Tribünen flogen. Als es endlich weiterging, köpfte Garnier haarscharf am Pfosten vorbei (83.). Dennoch spielte die Pause dem WSV in die Karten. Der befreite sich nun wesentlich öfter.

Die Nachspielzeit betrug acht Minuten. Auch Maier wurde verletzt vom Platz getragen (90.+4.), das Wechselkontingent war erschöpft. Das Alipour-Team war nur noch mit neun Spielern unterwegs. Mahmut Temür vergab noch einmal (90.+9). Lübcke hielt alles. Nach 102 Minuten war der ebenso kuriose wie historische Sieg perfekt.

Die nächste Partie bestreitet der WSV am kommenden Samstag (16. März 2019). Zu Gast im Stadion am Zoo ist dann ab 14 Uhr die Reserve von Borussia Dortmund.

Aufrufe: 09.3.2019, 16:25 Uhr
Wuppertaler Rundschau / Koldehoff und SchumacherAutor