Wuppertaler SV - SC Verl (Sa 14:00)
Die Zeiten an der Wupper sind stürmisch. Anfang Oktober feuerte der WSV Trainer Andreas Zimmermann nach nur drei Monaten im Amt. In der Folge machte sich unter den Fans ob dieser Entscheidung großer Unruhe breit. Sportchef Karsten Hutwelker wurde scharf kritisiert, dass der Ex-Profi als neu installierter Interimstrainer zwei weitere Niederlagen in der Liga und im Verbandspokal (gegen Oberligist Bocholt) zu verantworten hatte, trug nicht zur Entspannung bei. Es wird also eine spezielle Stimmung im Stadion herrschen, wenn der SC Verl zum Spiel antritt. „Das darf uns nicht beschäftigen, wir müssen das auszublenden und uns auf unser Spiel konzentrieren“, sagt Capretti.
Der hat gemeinsam mit seinem Trainerteam die nicht einfache Aufgabe, sein Team auf einen Gegner einzustellen, von dem man wegen des Trainerwechsels nicht genau weiß, wie er taktisch agieren wird. „Sicherlich wird Wuppertal eher abwartend spielen und auf Konter lauern“, erwartet der Verler Coach einen kompakt stehenden Gegner, der einfachen Fußball ohne viel Risiko praktiziert. Für den Sportclub bedeutet das, sich auf viele Zweikämpfe einzustellen, auch die zweiten Bälle zu erobern und dann ins Umschaltspiel zu kommen. Capretti: „Wir stellen uns auf ein Kampfspiel auf einem schwer zu bespielenden Rasen ein, in dem es auf die 1:1-Duelle ankommt.“
Mit der Entwicklung bei einem anderen krisenbehafteten Verein der Regionalliga hat sich Rino Capretti indes noch nicht beschäftigt. Gegen die SG Wattenscheid ist Anfang Oktober ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Weil das Geld fehlt, droht die Einstellung des Spielbetriebs, alle absolvierten SG-Spiele würden aus der Wertung genommen. Die Folge: Der SC Verl würde davon profitieren, weil er am 1. Spieltag gegen die SG mit 0:2 verloren hat, während RW Essen als Rivale von der Tabellenspitze die drei Punkte vom 2:0-Sieg vom Konto abgezogen würde. „Das interessiert mich nicht“, sagt Capretti, „gefühlt ist in Wattenscheid doch jedes Jahr Theater. Stand jetzt gehe ich davon aus, dass alles so bleibt. Wir haben damals zu Recht verloren.“