2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Elf Minuten vor dem Ende schoss Sebastian Schmagt den Ausgleich. Doch der TSV Oldenburg antwortete, obwohl er in Unterzahl spielte.  Foto: Dieter Kremer
Elf Minuten vor dem Ende schoss Sebastian Schmagt den Ausgleich. Doch der TSV Oldenburg antwortete, obwohl er in Unterzahl spielte. Foto: Dieter Kremer

"Wir dürfen nicht die Nerven verlieren"

Spelle verpasst durch 1:3 gegen TSV Oldenburg Vorentscheidung im Aufstiegsrennen

Frustriert saßen die Speller Fußballer auf dem Rasen, während sich wenige Meter entfernt eine rote Jubeltraube bildete: Der Landesliga-Tabellenführer hat am Samstag im Rennen um den Aufstieg in die Oberliga eine Entscheidung verpasst und das „Aufstiegsendspiel“ gegen den TSV Oldenburg mit 1:3 (0:1) verloren.

Die Verantwortlichen des SCSV waren hinterher bemüht, das Resultat einzuordnen und nicht überzubewerten. „Wir dürfen nicht die Nerven verlieren“, betonte Jürgen Wesenberg. „Wir haben nur ein Spiel verloren“, so Spelles Fußballobmann sowie Trainer Siggi Wolters praktisch unisono. Wesenberg ergänzt: „Man konnte nicht erwarten, dass wir alle Spiele gewinnen. Wir wollen nach wie vor Meister werden und müssen weiter hart arbeiten.“
Anders als viele Gegner zuvor hatte sich der TSV Oldenburg am Samstagabend vor 406 Zuschauern nicht tief hinten reingestellt, sondern den ballführenden Spieler gleich in der Anfangsphase des Spiels permanent attackiert. Bereits nach einer Viertelstunde schimpfte Wolters „Lasst die Rückpässe sein!“ Praktisch mit dem Pausenpfiff folgte die kalte Dusche, als Marc Steinkraus einen langen Ball am herausstürmenden Speller Schlussmann Michael Gellhaus vorbeispitzelte – 0:1. „Das war eigentlich ein Pass ins Leere“, ärgerte sich Wolters.
Nach dem Wechsel drückte Spelle, spielte bissiger. Mit seinem 20. Saisontor belohnte Torjäger Sebastian Schmagt elf Minuten vor dem Ende das Anrennen. „Dann hat du das Glück, den Ausgleich zu machen, und es fliegt noch einer vom Platz. Dann willst du vom Kopf her auch alles“, haderte Wolters nicht damit, dass seine Mannschaft auf Sieg statt auf Ergebnishalten spielte. Obwohl die Gäste nach der Roten Karte gegen Marco Prießner am Ende in Unterzahl spielten, gewannen sie sogar noch. Zunächst verlängerte Melvin Lamberty einen Freistoß mit dem Kopf zum 1:2 in die lange Ecke. „Ein überflüssiges Foul“, ärgerte sich Wolters. In der Nachspielzeit schloss Wilke Epkes einen Konter zum 1:3 ab.
Wolters lobte den selbstbewussten Oldenburger Auftritt. Seine eigene Mannschaft habe nicht das Glück des Tüchtigen gehabt und sei nicht für den Aufwand belohnt worden. „In der ersten Halbzeit haben wir vielleicht sogar zu viel Angst gehabt und viel zu zurückhaltend gespielt. Mit angezogener Handbremse. Das war nicht gut.“ Natürlich sei es bitter, gerade gegen den Konkurrenten zu verlieren. „Aber es hat sich nicht viel getan. Wir müssen jetzt die Ärmel aufkrempeln, und dann geht’s weiter.“

Aufrufe: 026.4.2014, 20:20 Uhr
Dieter KremerAutor