2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Bei dem Regionalliga-Spiel 1. FC Schweinfurt gegen den SV Heimstetten ist es offenbar zu einer folgenschweren Manipulation gekommen.
Bei dem Regionalliga-Spiel 1. FC Schweinfurt gegen den SV Heimstetten ist es offenbar zu einer folgenschweren Manipulation gekommen.

Wettskandal in der Regionalliga? Anzeige erstattet

1. FC Schweinfurt - Kam es beim letzten Saisonspiel des 1. FC Schweinfurt zu einer einvernehmlichen Manipulation? Ein Verein hat Anzeige ersattet, es geht um 900.000 Euro.

Das letzte Spiel der Saison 2013/14 in der Regionalliga Bayern zwischen dem 1. FC Schweinfurt und dem SV Heimstetten (4:3) steht unter Manipulationsverdacht. Der davon betroffene Verein, Bayern Hof, hat nun vor dem Sportgericht Bayern Anzeige gegen beide Vereine erstattet.

Die Situation stellte sich wie folgt dar: Vor dem letzten Spieltag waren mit dem SV Heimstetten (Platz 14 / 38 Punkte), 1860 Rosenheim (Platz 15 / 36 Punkte), dem 1. FC Schweinfurt 05 (Platz 16 / 33 Punkte) und der SpVgg Bayern Hof (Platz 17 / 33 Punkte) noch vier Mannschaften im Bereich der Relegation beziehungsweise in der Gefahr des direkten Abstiegs. Am letzten Spieltag trafen mit dem 1. FC Schweinfurt und dem SV Heimstetten zwei der beteiligten Mannschaften aufeinander.

Um 14 Uhr wurden sämtliche Spiele der Regionalliga Bayern angepfiffen. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit war die Situation dann folgende: Während Rosenheim bei Bayern Münchens zweiter Mannschaft mit 0:1 hinten lag - also noch eine theoretische Chance auf den Sieg oder zumindest einen Punkt hatte, führte Heimstetten gegen Schweinfurt mit 3:1. Auch Bayern Hof lag in seinem Spiel mit 2:1 vorne. In dieser Situation wären die Schweinfurter also sicher abgestiegen.

Drei Minuten später wurde das Spiel zwischen Schweinfurt und Heimstetten wegen des Zündens von Pyrotechnik im Stadion unterbrochen. Währenddessen kamen die Endergebnisse aus den anderen Stadien an: Bayern München II und 1860 Rosenheim trennten sich 1:1, während Bayern Hof sein Spiel mit 3:1 gewann. Heimstetten wäre also auch im Falle einer beim Stande von 3:1 höchst unwahrscheinlichen Niederlage  sicher auf Platz 14, während die Schweinfurter Rosenheim wieder vom Relegationsplatz verdrängen würde (Aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz bei gleicher Punktzahl)

Das Schweinfurter Spiel wurde wieder angepfiffen - und das Wunder geschah tatsächlich: Innerhalb von drei Minuten erzielten die Franken drei Tore zum Endstand von 4:3. Dies hatte den direkten Abstieg von Bayern Hof sowie die Relegation für Schweinfurt zur Folge.

Dagegen erstattet Bayern Hof jetzt Anzeige, die unserer Onlineredaktion vorliegt. Laut Bayern Hof bestehe der begründete Verdacht einer Manipulation. Der BFV soll nach dem Willen der Hofer ein Sportgerichtsverfahren durchführen. Nicht unerheblich ist ebenfalls, dass nach Informationen der Hofer beim Stand von 1:3 in Schweinfurt in der 88. Minute eine Wette auf den Sieg der Schweinfurter gesetzt wurde. Bei einer Quote von 1:300 und dem Wetteinsatz von 3000 € würde dies einen Gewinn von 900.000 Euro bedeuten. Auch hierzu sollen Ermittlungen laufen.

Der Manager des SV Heimstetten, Michael Matejka, sagte auf Nachfrage unserer Onlineredaktiont: "Die Vorwürfe sind totaler Unsinn und an den Haaren herbeigezogen! Es gibt 100 Beispiele im Fußball dafür, dass solche Dinge passieren. Wir sind auch nicht glücklich darüber, dass wir dieses Spiel verloren haben. Die ganze Saison standen wir im Abstiegskampf und haben in der Nachspielzeit Spiele verloren. Und bis zur 85. Minute läuft in Schweinfurt alles super! Dann zünden irgendwelche "Fans" im Schweinfurter Block Pyrotechnik und beschimpfen Spieler und Trainer. Währenddessen bekommen natürlich alle das Ergebnis des Bayern-Spiels mit. Unsere Spieler standen schon auf dem Rasen und haben gejubelt. Dann wird das Spiel wieder angepfiffen und wir haben sogar noch die Chance auf das 4:1, leider ist unser Spieler aber knapp am Ball vorbeigeflogen."

Auch die Schweinfurter haben sich schon geäußert: Der 1. Vorsitzende Markus Wolf sagte dem Bayerischen Rundfunk: "Ich kann verstehen, dass Hof enttäuscht und auch sauer ist. Aber man sollte das Spiel nicht beurteilen, wenn man es nicht selber gesehen hat."

Aufrufe: 026.5.2014, 15:25 Uhr
Xaver Bitz - VorortAutor