2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines

Wenn die Kleinen wegbleiben

HINTERLAUFEN: +++ Gastautor Björn Watzke hinterfragt die schwindende Anzahl von Jugendteams +++ Wirklich nur Resultat des Überangebots an Alternativen? +++

Heute widme ich mich mal dem jüngeren Personenkreis, und zwar im Zuge des Jugendfußballs. Dieser wird von der G-Jugend, meist wild umherlaufende Blümchenpflücker, bis zur A-Jugend, wo man an die Tür des Seniorenbereichs klopft, gespielt. Unsere Perspektive, unser Lichtblick, unsere Zukunft. Nach aktuellen Zahlen aller Verbände, ist die Zahl der gemeldeten Mannschaften aber leider rückläufig.

Natürlich muss man den Wandel der Zeit betrachten. Es gibt für Kinder und Jugendliche ein viel breiteres Spektrum an Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten. Sportarten wie Basketball oder - gerade in Mittelhessen - Handball stehen dem Fußball als prominente Alternative zur häufig und gerne genutzten Alternative. Auch Judo oder Schwimmen sind attraktiv. Und diese Liste könntem an agesichts des riesigen Angebots beliebig fortführen, bis hin zu Unterwasser-Rugby oder Quiditch. Kritisch sehe ich dagegen - und da unterscheide ich deshalb auch klar - wie manche Spiele auf der Konsole schon als E-Sport deklariert werden. Für mich unfassbar. Vor dem TV sitzen und Sport treiben. Naja, wenn man es so nennen mag.

Ich stelle mir trotzdem die Frage: „Warum spielen Kinder weniger Fußball“? Es ist doch irgendwie viel zu einfach, anderen Gegebenheiten wie oben beschrieben alleine die Schuld zu geben.

Wir müssen uns als Verantwortliche in meinen Augen die Frage stellen „ist der Jugendfußball in unserem Verein attraktiv“? Und: „Warum sollen Kinder bei uns spielen“!? „Machen wir genug“? Dort kann man auch immer die Schuldzuweisungen verteilen. Ich kann mir zum Beispiel an die eigene Nase fassen, denn bei uns wurde die Jugend vernachlässigt. Theoretisch müsste ich nicht so hart mit uns selbst ins Gericht gehen. Ich denke nämlich, dass es bei jeden zweiten Verein mit Blick auf den Nachwuchs so ist. Klar kann man es nicht pauschalisieren, es ist aber anhand der sinkenden Zahlen der Jugendteams Fakt!

Heute reicht es einfach nicht mehr, dass der Trainer den Ball in die Mitte wirft. Da es genügend Alternativen gibt, muss jedes Training durchdacht werden. Kinder und Eltern müssen wieder viel mehr miteinbezogen werden. Und generell müssen wir aufhören, nur rumzujammern. Früher war alles besser....es war definitiv nicht so! Die Probleme sind die gleichen, doch der Personenkreis, der es vermittelt bzw. lebt ist kleiner geworden. Fußball verbindet Menschen. Daher kommt aus euren Schneckenhäusern und treibt den Jugendfußball wieder nach vorne. Ich habe für mich eingesehen, dass es besser geht, und jetzt bin ich gefordert, den Worten Taten folgen zu lassen. Das macht nicht immer Spaß und der Erfolg ist nicht grantiert. Aber von nichts kommt nichts. Wie bei so vielen Dingen: Man muss einfach in die Gänge kommen!

Bevor wir abschließend zum neuen Voting kommen, für euch noch das Ergebnis der Abstimmung vom letzten "Hinterlaufen"-Text:

Die Frage war: "Was haltet ihr von Strafenkatalogen?"
74 Prozent halten ihn für richtig ("Macht Sinn und Spaß"), 11,4 Prozent sagten, es sei ein überholter Brauch. Während 7,5 Prozent die humorvolle Antwort "Danke Merkel" wählten, bekannten 4,5 Prozent, leider kein Geld mehr für die ABstimmung zu haben. 2,5 Prozent (5 Personen) war das Thema völlig egal.

Jetzt zur neuen Abstimmung!

Aufrufe: 011.2.2020, 08:00 Uhr
Dennis BellofAutor