2024-05-02T16:12:49.858Z

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Fair geht vor! Beim FC Wörrstadt wird Fairness groß geschrieben. F: Wolff
Fair geht vor! Beim FC Wörrstadt wird Fairness groß geschrieben. F: Wolff

Vorbildlicher Fairplay-Verein

Fairness-Tabellenführer der C-Klasse +++ "Verhalten auf und um den Platz sowie dem Schiedsrichter gegenüber ist immer wichtig" +++ Sportlich eher unzufrieden

Wörrstadt. Schiedsrichter haben es immer schwerer. Trainer, Spieler, Zuschauer und in den Nachwuchsteams auch noch die Eltern, versuchen immer wieder, sich mit den Spielleitern anzulegen und diese in Diskussionen zu verwickeln. Die großen Vorbilder aus den Profi-Ligen sind auch keine Hilfe bei der Etablierung von Respekt gegenüber den Unparteiischen. Viel zu häufig sieht man Akteure, welche die Schiedsrichter verbal und gestenreich angehen, ohne dafür eine persönliche Strafe zu kassieren. Um so schöner ist es für uns, von einem Verein zu berichten, bei dem das Verhalten und der Respekt stimmt: Dem FC Wörrstadt.

Durchwachsene Leistung in der Hinrunde

Der FC Wörrstadt spielt in der C-Klasse Alzey und belegt dort zurzeit Tabellenplatz fünf. Schon im Vorjahr belegte man am Ende der Saison diesen Rang. Die Leistung von 31 Punkten und zehn Siegen aus 16 Ligaspielen ist demnach nichts, worüber wir normalerweise gesondert berichten würden. Das Besondere an dieser Mannschaft lässt sich an einer anderen Tabelle besser ablesen: Der Fairness-Tabelle.

Liga-Primus in puncto Fairness

In den angesprochenen 16 Ligaspielen mussten die verantwortlichen Schiedsrichter die Spieler des FC nur sieben Mal verwarnen und nicht ein einziges Mal des Platzes verweisen. Vor allem im Vergleich zu der Ligakonkurrenz wird deutlich, wie wenig alltäglich diese Werte sind: Kein anderer Verein der C-Klasse kam bisher ohne Platzverweis aus und die zweitniedrigste Anzahl Gelber Karten liegt schon bei 14. Angesichts dieser Auffälligkeit fragt man sich, worin dieses faire Verhalten des FC Wörrstadt begründet liegt.

Fair geht vor

Heiko Mazur, der Wörrstädter Trainer, bestätigte FuPa.net gegenüber, dass es für die Mannschaft und auch für ihn speziell sehr wichtig sei, "dass das Verhalten auf und um den Platz sowie dem Schiedsrichter gegenüber fair und diszipliniert ist." Trotz aller Vorbildlichkeit kann die Fairnesstabelle aber gegenüber dem Spielbetrieb keine Priorität haben, so der 37-jährige Übungsleiter. Mit Rang fünf in der sportlichen Tabelle ist man beim FC nicht zufrieden. "Wir hätten gerne so lange wie möglich um den Aufstieg mitgespielt", erklärt der ambitionierte Coach. Der Rückstand zu Tabellenplatz zwei beträgt nun aber schon neun Punkte.

Fehlende Aggressivität? Mitnichten!

Im Hinblick auf die geringe Anzahl an Verwarnungen könnte man dies auch schnell mit fehlender Aggressivität auf dem Platz in Verbindung bringen. Damit habe dieser tabellarische Rückstand auf die Spitzengruppe allerdings nichts zu tun. "Aggressivität kann ich in jedem Zweikampf haben, es kommt lediglich darauf an, wie sie ausgeprägt ist". In der Zielformulierung für die restliche Rückrunde taucht das Wort Aufstiegsrennen bei Mazur nun nicht mehr auf. Er wünscht sich für die restliche Saison eher gute und ansehnliche Spiele.

Hut ab, Wörrstadt!

Die faire Einstellung der Wörrstädter dürfte also auch bei den restlichen Saisonspielen erhalten bleiben. Auch die Schiedsrichter wird das freuen. Vielleicht merkt dann auch der ein oder andere Nachwuchskicker, dass Profis nicht immer die besten Idole sind und man echte Vorbilder auch in der C-Klasse finden kann.

Aufrufe: 02.3.2017, 10:45 Uhr
Tobias GlassAutor