Die Überlegungen sind in dem Ort schon lange bekannt. Edeka Brüggemeier möchte seinen Markt in Winnekendonk gerne verlagern. Der Markt dort an der Kevelaerer Straße sei zu klein und entspreche nicht mehr den heutigen Standards, heißt es. Im Auge hat Brüggemeier das Gelände des alten Sportplatzes von Viktoria Winnekendonk. Eigentümer des Areals ist die Kirche, die den Platz an die Stadt verpachtet hat.
Jetzt werden die Pläne für einen Neubau auf diesem Gelände konkreter. Tancu Mahmout von der VDH Projektmanagement-Gesellschaft stellte im Ausschuss erste Überlegungen vor. Er nannte die Pläne, die er präsentierte, einen „Vor-Vor-Entwurf“. Nichts sei festgezurrt, erklärte er den Politikern.
Zum Konzept gehört, den Edeka-Markt umzusiedeln. In den Neubau soll dann auch die Verwaltung von Brüggemeier einziehen. Der neue Markt soll eine Zufahrt über die Kevelaerer Straße bekommen, die Anlieferung des Supermarktes soll über den Heiligenweg erfolgen.
Der neue Markt soll eine Verkaufsfläche von 1000 Quadratmetern bekommen, der jetzige Markt in Winnekendonk hat rund ein Drittel Fläche weniger. 131 Parkplätze sieht das erste Konzept vor. Zusätzlich soll im neuen Komplex die Verwaltung von Brüggemeier untergebracht werden. Das Unternehmen hat schließlich mehrere Märkte in der Region, die Fäden laufen in Winnekendonk zusammen. Denn hier liegen die Wurzeln von Brüggemeier. Die Verwaltung soll ebenfalls eine Fläche von 1000 Quadratmetern bekommen, verteilt auf Erdgeschoss und erstes Obergeschoss.
Die Sportplatzfläche ist allerdings zu groß für den reinen Supermarkt und die Parkplätze. Daher ist sie in zwei Teilbereiche unterteilt worden. Auf einem soll eben der Markt entstehen, auf dem anderen wäre Wohnbebauung auf zwölf Grundstücken von 450 bis 600 Quadratmetern denkbar. Zudem sind in die Grobplanung auch weitere Flächen drumherum einbezogen worden. Daher hat es auch bereits eine Information der betroffenen Grundstückseigentümer gegeben. Die Meinung da sei geteilt gewesen, hieß es von der Verwaltung. Grundsätzlich habe es wohl Interesse gegeben, aber nicht von allen. Ein Thema seien vor allem die Erschließungskosten der möglichen neuen Baugrundstücke gewesen.
Ulrich Hünerbein-Ahlers von den Grünen findet es positiv, dass die Eigentümer der umliegenden Grundstücke beteiligt werden. Er hätte sich allerdings schon im Vorfeld der Sitzung eine Mitteilung über den Grundtenor der Betroffenen gewünscht. Willi Gerads (FDP) sah bei der ganzen Sache noch dringenden Beratungsbedarf und hätte sich früher Einblick in die Planunterlagen gewünscht. Als nächster Schritt im Verfahren stehen jetzt Gutachten an. Experten sollen untersuchen, welche Auswirkungen ein neuer Markt auf Schallschutz und Verkehr hat.
Die Politiker fällten keinen Beschluss. Man vereinbarte, die Sache in den Fraktionssitzungen zu besprechen und der Verwaltung bis Mitte der Woche ein Signal zu geben, wie die Parteien jeweils zu den Plänen stehen.
Mietvertrag am alten Standort läuft bis 2021Zeitplan Wunsch von Brüggemeier ist, dass der neue Markt 2021 eröffnet werden könnte. Dann wäre es nämlich möglich im fließenden Übergang den bestehenden Markt zu schließen und in den neuen einzuziehen.
Hintergrund Der Mietvertrag von Brüggemeier am alten Standort läuft noch bis 2021. 2020 müsste dort die gesamte Kühltechnik ausgetauscht werden. Eine Investition, die in einem alten Markt nicht rentabel sei. Daher gibt es auch aus wirtschaftlichen Gründen den Wunsch, einen neuen modernen Markt in Winnekendonk zu eröffnen.