2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Verhielten sich jederzeit friedlich: die Anhänger von Hannover 96, deren Zahl gestern offiziell auf 260 taxiert wurde. Foto : Schmuck
Verhielten sich jederzeit friedlich: die Anhänger von Hannover 96, deren Zahl gestern offiziell auf 260 taxiert wurde. Foto : Schmuck

Viele umstrittene Entscheidungen - 96-Ultras fair

Nach dem Unentschieden zwischen VfR Neumünster und Hannover

Verlinkte Inhalte

Die Situation des VfR Neumünster in der Regionalliga hat sich nicht wirklich verbessert. Das vierte Heimremis in Folge (1:1 gegen Hannover 96 II) hat Rasensport nicht wirklich vorangebracht. Gleichwohl wussten die Lila-Weißen nach einem schwachen Beginn letztlich doch wieder zu überzeugen und wehrten sich besonders in Unterzahl nach der Gelb-Roten Karte für Christopher Kramer wegen Handspiels (65.) wie die Löwen.

Kramer selbst beteuerte seine Unschuld. ,,Ich habe den Ball an die Brust bekommen", sagte er und zeigte auf einen deutlichen Abdruck auf seinem Trikot. ,,Der Elfmeter und somit auch der Platzverweis waren unberechtigt", pflichtete ihm selbst Hannovers Trainer Sören Osterland bei. Der 96-Coach lobte seine eigene Mannschaft (,,Die Truppe lebt."), sprach von ,,emotionalen 90 Minuten" und hatte auch für den VfR warme Worte übrig: ,,Wenn Neumünster mit dieser Leidenschaft weitermacht, wird es am Ende über dem Strich stehen."


"Hier hat mich der Ball getroffen", zeigt der vom Platz gestellte VfR-Angreifer Christopher Kramer auf den Schmutzabdruck auf seinem Trikot.Schmuck


Kritisiert wurde vom jungen Gästecoach der in der Tat nicht überzeugende Schiedsrichter Tim Skorczyk. ,,Der hat für beide Seiten konfus gepfiffen. Und unser Abseitstor drei Minuten vor Schluss war ein regulärer Treffer. Das hat die Videoaufzeichnung klar belegt", tadelte Osterland den Unparteiischen.

Derweil ärgerte sich VfR-Trainer Uwe Erkenbrecher über das zwölfte Heimspiel ohne Sieg. ,,So blöd es sich nach einer solchen Partie auch anhören mag: Wir können uns über den einen Punkt nicht freuen." Der 60-Jährige sah einen Stotterstart (,,Unser Motor kam nicht richtig in Fahrt."), aber nach rund 20 Minuten eine deutliche Leistungssteigerung seines Teams: ,,Wir hatten den dritten und vierten Gang dann irgendwann gefunden." Auch Erkenbrecher stimmt in die Kritik an Skorczyk mit ein. Zumal Osterlands Verbannung aus dem Innenraum kurz vor Schluss ebenfalls äußerst umstritten war. Einige andere auf und neben der Gästebank hatten deutlich energischer protestiert. ,,Vielleicht hätten ja noch mehr Leute auf die Tribüne gehört. Doch der, der heute gepfiffen hat, hätte nicht auf dem Platz stehen dürfen", merkte Erkenbrecher süffisant an.

Jederzeit fair verhielten sich die Ultras von Hannover 96, deren Zahl von der Polizei und den VfR-Sicherheitskräften auf 260 taxiert wurde. Sie sorgten mit ihrem Erscheinen dafür, dass Rasensport eine Saisonrekordkulisse vermelden durfte: 725 Zuschauer toppten die Marke aus dem Oldenburg-Spiel am 3. August des Vorjahres (703). Keinen Zutritt erhielten zehn Gästeanhänger, die mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt sind. Sie machten aus der Not eine Tugend und schauten sich nebenan das Verbandsligaderby FC Torpedo gegen TSV Wankendorf (3:3) an.

Info am Rande: Als neueste Trainerkandidaten beim VfR gelten der frühere St. Pauli-Torwart Patrik Borger sowie Ex-Erstligaprofi Dietmar Hirsch.
Aufrufe: 030.3.2015, 08:30 Uhr
SHZ / sasAutor