2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
F: Bock
F: Bock

Viele Fußballplätze in schlechtem Zustand

Vereine sollen sich mit möglichen Absage gedulden

Viele Plätze in Brandenburg sind witterungsbedingt in einem schlechten Zustand. Ein normaler Trainingsbetrieb ist oft kaum möglich, an Spiele nicht zu denken. In der Vorbereitung konnte improvisiert werden, doch wenige Tage vor dem Rückrundenauftakt vergrößern sich bei vielen Vereinen die Sorgenfalten.

So auch beim Löwenberger SV. Der Kreisligist wollte am vergangenen Sonnabend das Nachholspiel gegen den 1. SV Oberkrämer austragen. Wollte. "Auf dem Platz sind große Eisflächen. Da kannst du Schlittschuh fahren, aber nicht Fußball spielen", berichtet Trainer Holger Bartel. Eine Prognose, ob in vier Tagen das Heimspiel gegen den SV Zehdenick II angepfiffen werden kann, traut sich der Coach nicht zu. "Aktuell ist nichts machbar. Wenn der Wind so bleibt und die Plusgrade anhalten, passiert aber vielleicht noch was."

Unter welchen Bedingungen dürfen die Gastgeber Spiele absagen? "Gar nicht", betont Steffen Misdziol. Der Vorsitzende des Spielausschusses beim Fußballkreis fügt an: "Absagen dürfen nur vom Staffelleiter oder am Spieltag vom Schiedsrichter vorgenommen werden." Vereine, die Probleme mit dem Platz haben, dürfen diese dem Staffelleiter am Freitag zwischen 14 und 18 Uhr erläutern. Ist der nicht erreichbar, steht Misdziol zur Verfügung.

Vereine, die heute schon Bedenken haben, was die Bespielbarkeit des eigenen Platzes betrifft, müssen sich gedulden. "Gerade bei der derzeitigen Witterung, wo binnen weniger Tage einiges passieren kann, reizen wir das Thema bis zum Ende aus." Wenn Vereinen schon heute eine Sperre des Rechtsträgers vorliegen sollte, müsse bis Freitag der Nachweis erbracht werden, "dass der Verein alles versucht hat, einen Ausweichplatz zu finden", so Misdziol. "Niemand soll freiwillig auf sein Heimrecht verzichten. Wir wollen aber schon sehen, dass sich die Vereine zumindest bemühen, um Möglichkeiten für die Austragung der Spiele zu finden."

Auch auf Landesebene ist der Weg zur Spielabsage klar geregelt. "Vereine haben in Eigenverantwortung die Bespielbarkeit aller Plätze auf der eigenen Anlage zu prüfen", bemerkt Ingo Widiger, Staffelleiter der Brandenburgliga. Die Entscheidung, ob ein Spiel abgesagt wird, müsse gemeinsam mit dem Rechtsträger getroffen werden. "Wenn nichts geht, muss durch den Rechtsträger der entsprechende Nachweis erbracht werden. Dabei sind alle gemeldeten Nebenplätze in Betracht zu ziehen." Ein Zeitfenster gibt es auf Landesebene nicht. Ab vier Stunden vor dem Anpfiff könne nur noch der Schiedsrichter über den Anpfiff entscheiden. Widiger: "Er kann sich dabei nicht über die Entscheidung des Rechtsträgers hinwegsetzen."

Die Verlegung einer Partie auf einen neutralen Platz sei kurzfristig möglich. "Wenn ein Verein in der begnadeten Situation ist und ausweichen kann, darf er das." Zunächst müsse dann die eigene Platzanlage gesperrt und die spielleitende Stelle informiert werden. "Von Seiten des Verbandes können wir dazu niemanden zwingen. Wir würden eine solche lobenswerte Eigeninitiative aber begrüßen. Die rechtlichen Sachen müssen die Vereine aber unter sich ausmachen."

Aufrufe: 021.2.2017, 16:05 Uhr
MOZ.de/ Stefan ZwahrAutor