2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Patten
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Umbau beim VfR Würzberg

B-Ligist verliert Leistungsträger und setzt nun vor allem auf mannschaftliche Geschlossenheit

Bei B-Ligist VfR Würzberg wird sich zur Spielzeit 2017/18 einiges ändern: Nachdem es in der abgelaufen Saison erneut nicht zum Aufstieg in die A-Liga reichte, werden nun drei absolute Leistungsträger nicht mehr zur Verfügung stehen: Mit Christopher Breitwieser (Karriereende), Alexander Bohländer (wechselt nach Vielbrunn) und Jens Waldhoff (tritt kürzer) gehen gleich drei Spieler von Bord, die landläufig als Korsettstangen bezeichnet werden.

Darüber hinaus droht auch Spielertrainer Jan Ballmert das vorläufige Aus als Spielgestalter auf dem Platz: „Ich wurde in der vergangenen Saison nie richtig fit. Wahrscheinlich muss ich erneut am Knie operiert werden, weil ich bei meinen Spielversuchen noch immer unter zu starken Schmerzen leide“, berichtet Ballmert, der aber zumindest als Coach zur Verfügung steht und dabei auch weiter auf seinen Co-Trainer Andreas Trunk zählen darf. Unter dem Trainer-Duo hatte der VfR Würzberg die vergangene Spielrunde mit Rang fünf abgeschlossen, allerdings mit 17 Punkten Rückstand hinter einem Aufstiegstabellenplatz.

Der Saisonstart ging völlig daneben

Gerade der Auftakt in die Spielzeit 2016/17 war seinerzeit alles andere als erfreulich für die Ballmert-Schützlinge verlaufen: Ein 0:3 in Hainstadt, ein 0:2 gegen die SG Sandbach II und ein 1:3 beim VfL Michelstadt II bescherten den Würzbergern einen klassischen Fehlstart. „Das war eine schwierige Zeit, weil viele Akteure noch im Urlaub weilten. Hinzu kamen zwei bitterböse Vorstellungen gegen Sandbach und in Michelstadt“, analysiert Jan Ballmert den schwachen Liga-Auftakt auf. Danach aber verlor der VfR bis zur Winterpause nur noch einmal. Und ausgerechnet diese vierte Niederlage im fünften Saisonspiel brachte den Umschwung, als die Ballmert-Elf ein Spiel beim späteren Meister TSV Seckmauern II nur denkbar knapp mit 4:5 abgab: „Trotz der Niederlage war das unser Schlüsselspiel, weil meine Mannschaft da sah, dass sie mit den Liga-Größen mithalten konnte, und das förderte natürlich ein neues Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Wir blieben bis zum Eintritt in die Winterpause ungeschlagen, auch das war eine positive Entwicklung, die so selbstverständlich nach dem schwierigen Saisonstart nicht unbedingt zu erwarten war“ resümierte der VfR-Spielertrainer.

Den Anschluss an die Spitzenplätze fanden die Würzberger allerdings auch in der Rückrunde nicht. Mit dem Ausfall von Ballmert ging auf dem Platz die Qualität im Spielaufbau und Ballsicherheit verloren. Damit lässt sich auch erklären, warum der VfR ausgerechnet gegen die Teams aus Kinzigtal (0:1) und Brensbach (1:2) wichtige Punkte herschenkte. Mit den Meisterschaftsfavoriten waren die Würzberger dagegen in direkten Duellen auf Augenhöhe, richtig in die Schieflage geriet die Spielzeit vor allem durch Niederlagen oder Punkteteilungen gegen die Formationen aus dem unteren Tabellendrittel. Negativer Höhepunkt war das indiskutable 0:3 beim abstiegsbedrohten FV Mümling-Grumbach II drei Spieltage vor Rundenschluss.

Jetzt wollen die Fußballer aus dem Höhenort aber nach vorne schauen, mit einem Umbau des Teams vielleicht noch einmal angreifen – denn die Liga ist nicht unbedingt stärker geworden: Viele Mannschaften müssen mit einem reduzierten Kader auskommen und wollen erst einmal kleinere Brötchen backen. Könnte damit die Stunde der Würzberger schlagen, denen in der vergangenen Saison die Beständigkeit abhanden gekommen war? „Für mich ist in der neuen Spielrunde wichtig, dass ich Spieler dabei habe, die konsequent ins Training kommen. Nur so kann ich gemeinsam mit Andreas Trunk und der Mannschaft etwas Tragfähiges erarbeiten“, sagt Jan Ballmert. Mit Cekola Abravci (vom FSV Erbach), Mirko Zellmer (KSG Vielbrunn), Peter Eidenmüller (TV Fränkisch-Crumbach) und Jan Haller (VfL Michelstadt) kann er gleich vier Neuzugänge begrüßen. Hinzukommen soll auch noch Fabian Weickart, der den Würzbergern in der Defensive weiterhelfen könnte.

„Natürlich ist ein Christopher Breitwieser vom fußballerischen Niveau und in seiner Position als hängende Spitze nicht so einfach zu ersetzen, aber wir wollen uns insgesamt als Mannschaft weiterentwickeln. Vor allem auch im Defensivbereich“, gibt der Trainer als vordringliche Ziele aus.


Vorbereitung

Im ersten Test dieses Sommers gewann der VfR beim A-Liga-Absteiger GSV Breitenbrunn mit 3:2- Bei der aktuell laufenden Würzberger Sportwerbewoche mit ihrem umfangreichen Spielprogramm ist auch die Ballmert-Elf am Ball, und zwar am Sonntag, 16. Juli (Anstoß 18 Uhr) gegen die klassenhöhere SG Rothenberg. Diese wird nach dem Weggang von Oliver Zeug jetzt von Reiner Hallstein trainiert. (nik)

Aufrufe: 015.7.2017, 16:30 Uhr
redAutor