Plötzlich Sand im Getriebe

Eine Woche nach dem Coup beim Tabellenführer FC Speyer folgte die Ernüchterung. Die Enttäuschung stand den Landesliga-Kickern ins Gesicht geschrieben, nachdem sie eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben hatten. Die erste dicke Chance ging zwar auf das Konto der Gäste - Tom Ehrhardt fand in VfR-Keeper Timo Utecht seinen Meister (13.) - in der Folge dominierten die Platzherren aber das Geschehen. Schon zu Beginn hatten sie gute Ansätze gezeigt, Maximilian Schröhers Kopfbälle gerieten noch zu unplatziert (7., 10.). Mitte der ersten Halbzeit schien alles auf einen Sieg der Wormatia hinzudeuten, die sich durch schön herausgespielte Tore belohnte. Ein herrlicher Bullinger-Pass fand den eingelaufenen Ali Aslan, dessen Spannstoß im langen Eck einschlug (18.). Sechs Minuten später gelangte die Kugel über Aslan und Schröher zu Moh Amar, der auf 2:0 erhöhte (24.).

,,In dieser Phase waren wir zu passiv", ärgerte sich RWO-Coach Sascha Winsi. In Minute 30 hätte Aslan den Sack bereits zumachen können, scheiterte aber am Pfosten. Stattdessen kamen die Alzeyer plötzlich zurück ins Spiel. Vllaznim Dautaj durfte nach einem Freistoß unbedrängt einschießen (35.). Bei den Gastgebern kam nun Sand ins Getriebe, was sich nach der Pause noch verstärken sollte.

Die Wormaten leisteten sich jetzt zahlreiche Abspielfehler im Aufbau, immer wieder boten sich den Alzeyern Konterchancen. ,,Wir konnten es fußballerisch nicht mehr lösen. Damit haben wir den Gegner stark gemacht", konstatierte Wormatia-Coach Ay. Die ersten RWO-Chancen überstand der VfR unbeschadet, doch als Dautaj Sturmpartner Alexander Kinsvater bediente, war es passiert - 2:2 (58.). Auf der Gegenseite strahlten die Hausherren kaum mehr Gefahr aus, lediglich aus der Distanz durch Aslan (63., drüber) sowie Fabio Schmidt (81., Latte). Alzey versiebte dagegen mehrfach die Siegchance, erst kurz vor dem Abpfiff schob Björn Grimm nach erneuter Dautaj-Vorarbeit zum 3:2 ein (90.). Ay gab sich kämpferisch: ,,Eine Niederlage gegen Alzey ist kein Weltuntergang. Wir arbeiten weiter."

Wormatia Worms II: Utecht, Schmitt, Just, Thiel, Bullinger, Bach (61. Kraft), Schmidt, Meis, Moh Amar, Aslan, Schröher (77. Chehab).