2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nachdenklicher Blick: Die konsequente Vorbereitung auf die letzten drei Spielen vor der Winterpause steht für Wormatia-Trainer Steven Jones nun erst mal im Mittelpunkt.	Foto:  Rudolf Uhrig
Nachdenklicher Blick: Die konsequente Vorbereitung auf die letzten drei Spielen vor der Winterpause steht für Wormatia-Trainer Steven Jones nun erst mal im Mittelpunkt. Foto: Rudolf Uhrig

Analyse erst in der Winterpause

Mögliche Veränderungen noch kein Thema / Mehrere Gastspieler im Training

Worms. Für einen Moment war mal Zufriedenheit bei den Verantwortlichen von Wormatia Worms zu erkennen. Mit 7:0 (4:0) hatten die Regionalliga-Fußballer des VfR die Oberliga-Truppe des SV Gonsenheim besiegt. Und nicht nur die Zahl der Tore hatte gefallen. Auch die Art und Weise, wie Florian Treske (9.) und Alper Akcam (13., 25., 28.) am Freitagabend die Pausenführung erspielt hatten, war prima anzusehen gewesen. Den standesgemäßen Sieg hatten am Ende Benjamin Maas (66.) per Freistoß sowie Sandro Loechelt (70.) und Fabio Schmidt (84.) herausgeschossen. Die Hoffnung: In der Liga soll's so weitergehen.

,,Wir haben jetzt noch drei Spiele, darauf liegt ganz klar der Fokus." Dies sagt Marcel Gebhardt. Der Sportliche Leiter möchte sich gar nicht erst darauf einlassen, vielleicht schon mal über die Heimspiele gegen Astoria Walldorf und 1. FC Kaiserslautern II sowie die Partie beim Bahlinger SC hinaus zu schauen. Erst danach soll Bilanz gezogen werden, sollen eventuelle Schritte hinsichtlich der restlichen Saison im neuen Jahr überdacht werden. Gebhardt: ,,Das machen wir jedes Jahr so." Und daran ändert sich auch nichts, da Wormatia Worms aktuell mit gerade mal einem Zähler Vorsprung auf den vorletzten Platz einen möglichen Abstiegsrang belegt.

Halt. Ein klein wenig tut sich doch. Mit Alexander Rodriguez-Schwarz kam in der zweiten Hälfte gegen Gonsenheim ein Gastspieler auf der Position des linken Verteidigers zum Einsatz, der vergangene Saison noch bei den A-Junioren von Eintracht Frankfurt gespielt hatte. Der Deutsch-Spanier war im Sommer zuvor vom FC Sevilla nach Frankfurt gekommen. Weil es bei der Eintracht allerdings keine U 23 mehr gibt, ist der 19-Jährige auf Vereinssuche. ,,Der Kontakt ist über Maximilian Mehring zustande gekommen", erzählt Steven Jones mit Blick auf seinen Co-Trainer, der ja selbst bei der Eintracht spielte. Jones verweist an diesem Punkt aber darauf, derzeit gleich mehrere Trainingsgäste zu haben. Dem Übungsbetrieb tut es gut, mussten doch neben den Langzeitverletzten Eugen Gopko (Kreuzband) und Fabian Eck (Bandscheiben) unter der Woche auch Ricky Pinheiro (Sprunggelenk), Enis Saiti (Zerrung) und Meik Karwot (Knie) sowie Rik Hiemeleers und Kevin Lahn (Adduktoren) pausieren. Der Kader war arg dünn.

Kündigen sich damit aber auch schon personelle Veränderungen in der Winterpause an? ,,Nein", sagt Tim Brauer. Der Wormatia-Vorsitzende möchte derlei Gedankenspielen gar nicht erst aufkommen lassen. Er sagt: ,,Neuverpflichtungen wird es keine geben." Zur Begründung verweist er auf die finanzielle Situation, sei der Etat doch ausgereizt. ,,Es ist nicht so, dass jetzt noch 50 000 Euro übrig wären", so der Vorsitzende. Auch ließe die sportliche Situation nicht erwarten, dass da ein interessierter Sponsor gleich um die Ecke kommt.

Überhaupt: Noch knabbert Wormatia an den Folgen der turbulenten Saison 2013/14. Weil sich damals mit Stefan Emmerling, Hans-Jürgen Boysen und Sascha Eller gleich drei Trainer versuchten, tat sich damals in der Bilanz ein Minus auf, das nun erst mal beseitigt werden soll. Ende der jetzt laufenden Saison werde das gelungen sein, hatte Brauer bei der Mitgliederversammlung vor vier Wochen angekündigt. Wobei die aktuellen Turbulenzen die Sache noch erschweren. So machen die Belastungen durch den Wegfall des Heimspielorts sowie den eigenen Anteil an den Baumaßnahmen im Stadion an der Alzeyer Straße eine aktuelle Bilanz schwierig. Und weil mit Steven Jones der beruflich mit den Finanzen Betraute (bekanntlich) kurz vor der Versammlung den Trainerpart übernommen hatte, war auch die Vorlage des Abschlusses für 2014 nicht möglich gewesen.

An Steven Jones wäre es jetzt auch, eventuelle Wünsche hinsichtlich des Kaders zu äußern. Er hält sich aber zurück, betont, dass er vom Charakter der Mannschaft überzeugt sei, auch wenn er den einen oder anderen Leistungsträger zuletzt nicht bei hundert Prozent sah. Und Marcel Gebhardt unterstreicht noch mal, dass es keine Besonderheit sei, da jetzt mal den einen oder anderen Gastspieler zu haben: ,,Wir schauen uns immer um, das ist doch ganz normal." Die Konzentration gelte, so zementiert der Sportliche Leiter, den letzten drei Spielen des Jahres: ,,Wir müssen schauen, dass wir da so gut wie möglich raus kommen."

Aufrufe: 016.11.2015, 07:30 Uhr
Carsten SchröderAutor