Die Warbeyenerinnen zeigten von Beginn an einen bemerkenswerten Auftritt. Der Aufsteiger spielte vor 150 Zuschauern mutig nach vorne und hatte deutlich mehr von der Partie. Der erfahrene Regionalligist Alemannia Aachen postierte sich mit einer defensiven Fünferkette tief in der eigenen Hälfte – und lauerte vergebens auf Konter. Warbeyens Schlussfrau Judith Thieme erlebte einen ereignisarmen Sonntagnachmittag. So war die Führung des VfR Warbeyen nach 18 Minuten folgerichtig. Mit einem gefühlvollen Schuss von der Strafraumkante überlistete Jule Dallmann, vor der Saison vom Bundesligisten SGS Essen an den Duvenpoll gewechselt, Aachens Schlussfrau.
Nachwuchsspielerin Sophie Schneider (37.) baute den Vorsprung aus. Vorbereitet wurde der Treffer von Kira Zemlin, die sich trickreich auf der rechten Außenbahn durchgesetzt hatte und Schneider zentral bediente. Die 17-Jährige musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben. Kurz vor der Pause hätte Julia Hülsken frei vor dem Tor bereits für die Entscheidung sorgen können. „Wir hatten noch drei, vier Hundertprozentige übers gesamte Spiel verteilt“, sagte Übungsleiter Scuderi.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die eigentlich hoch gehandelten Alemannen überraschend blass. Warbeyens Mittelfeldspielerin Jule Dallmann (53.) hatte das 3:0 auf dem Fuß. Angreiferin Julia Hülsken war es, die in der 68. Minute im Strafraum unsanft zu Fall gebracht wurde. Der Schiedsrichter zeigte zurecht auf den Elfmeterpunkt, Jule Dallmann verwandelte souverän ins linke Eck. Auch der zwischenzeitliche Anschlusstreffer der Gäste (73.) konnte die Stimmung der Scuderi-Elf nicht trüben.
Nach einem sehenswerten Tempolauf über die linke Seite legte Selina Grabbe zentral für Mariken Kroon (81.) auf. Sie aber verpasste den Pass. Stattdessen stolperte eine Aachener Verteidigerin den Ball zum 4:1-Endstand ins eigene Tor. „Das war heute wieder Werbung für den Frauenfußball. Einen tolleren ersten Spieltag in der Regionalliga hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich habe bei den Mädels diesen unendlichen Willen gesehen, der uns auszeichnet“, sagte Trainer Scuderi. Die nächste Partie wartet am Sonntag, 4. Oktober, auf den Aufsteiger VfR Warbeyen. Dann geht es vor heimischem Publikum gegen den GSV Moers.