2024-05-10T08:19:16.237Z

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Nur selten waren Umkirch und Buchholz (blau) auf gleicher Höhe. Meist hatten die Gäste die Nase vorn. | Foto: Benedikt Hecht
Nur selten waren Umkirch und Buchholz (blau) auf gleicher Höhe. Meist hatten die Gäste die Nase vorn. | Foto: Benedikt Hecht

Buchholz gewinnt Kellerduell in Umkirch

3:2-Erfolg für die Elztäler +++ VfR tritt nicht als Team auf

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Der VfR Umkirch taumelt dem Abstieg entgegen. Gegen den FC Buchholz setzte es im wichtigen Kellerduell eine 2:3-Niederlage. Dabei mussten sich die Gäste die Frage stellen, warum es überhaupt noch einmal eng werden konnte.
"Ich bin froh um die drei Punkte", lautete das knackige Fazit von Siegfried Karle. Der Sieg des FC Buchholz war dabei allerdings hochverdient gewesen. Doch das Kellerduell, es hätte für den Trainer weitaus nervenschonender laufen können. 3:0 lagen die Gäste in Führung, hatten alles im Griff und machten es am Ende doch noch spannend. "Es ist unverständlich, wie wir das sichere Ergebnis so aus der Hand geben konnten. Plötzlich herrschte bei uns das Vollchaos", wunderte sich Karle noch nach der Partie.


Keine drei Minuten waren gespielt, da lag Buchholz schon in Front. Ein Handspiel bescherte dem FC einen Elfmeter, Christian Hechinger netzte ein. Zwar hatte Umkirch über weite Strecken der Partie etwas mehr vom Spiel, doch entwickelte der VfR nur selten echte Gefahr. Mal verzettelten sich die Hausherren in Einzelaktionen, mal waren die Pässe zu ungenau. Nur zweimal hatte Umkirch einen Treffer auf dem Fuß. Nach 25 Minuten hätte Daniel Waltensberger den Ausgleich markieren müssen. Doch aus wenigen Metern traf er nur den Pfosten. Verzweiflung. Kurz vor der Pause war es erneut Waltensberger, dem der Torjubel verwehrt wurde. FC-Verteidiger Pierre Kuncikowski konnte den Schuss aus sieben Metern gerade noch abblocken.

Buchholz sorgt für Torgefahr

Es wäre der Anschlusstreffer gewesen. Denn kurz zuvor hatte Buchholz durch einen schnellen Angriff erhöht, Dennis Zerbe hob den Ball über den herausstürzenden VfR-Keeper Tobias Hartwein in die Maschen. Eine verdiente Führung, die Gäste erarbeiteten sich regelmäßig Chancen, spielten strukturierter nach vorne. Indes war es kein berauschender Fußball, schlicht ein Kellerduell, einzig die Punkte zählten an diesem Abend. "Das Spiel hatte Endspielcharakter, da waren die Spieler sicher etwas aufgeregt, die Anspannung war vorhanden", erklärte Karle. "Das hat man dann an vielen kleinen Fehlern gesehen."

Entscheidend: Seine Mannschaft machte weniger Fehler. Das größte Manko beim FC war letztlich der Umgang mit den eigenen Chancen. Erst setzte Matthias Hechinger den Ball über die Latte, dann knallte Pablo Fernandez Ruiz das Leder an den Außenpfosten. Matthias Zirlewagen kannte nach 56 Minuten dann aber kein Erbarmen mehr und köpfte nach einer Ecke zum 0:3 ein. Eigentlich die Entscheidung. Doch dann folgte der von Karle angesprochene Bruch. Ein Foulelfmeter bescherte Umkirch überraschend das 1:3, Sergej Schmidt verwandelte sicher. Noch eine halbe Stunde war zu spielen. Buchholz wirkte angeschlagen. Der VfR öffnete allmählich, konnte aber kaum Druck auf die gegnerische Defensive ausüben, münzte gute Angriffe nicht in Großchancen um.

Umkirch drei Wochen ohne Training

Und die Gäste? Stellten die Nerven ihres Trainers auf die Probe. Immer wieder griff Buchholz aussichtsreich an, doch regelmäßig vermasselte man den finalen Pass. Einmal reagierte Hartwein zudem überragend, stürzte nach einem Querpass bravourös in den Schuss von Zirlewagen aus fünf Metern und bewahrte seine Farben vor dem Knockout. "Wir hatten viele Chancen, vergeben sie aber teilweise kläglich ", bemängelte Karle. "So wurde das Spiel noch mal unnötig spannend." Denn Ali Yassin traf eine Viertelstunde vor dem Ende zum 2:3. Für mehr reichte es Umkirch allerdings nicht. Zu wenig zwingend war das eigene Spiel. Vielmehr dezimierten sich die Hausherren in den Schlussminuten nach einer Tätlichkeit und der folgenden Roten Karte noch einmal selbst. Buchholz brachte den knappen Vorsprung über die Zeit.

Ein wichtiger Sieg im Kellerduell für die Elztäler. Umkirch hingegen dürfte es nach diesem Auftritt äußerst schwer im Abstiegskampf haben. Das wissen auch Trainer Sedat Simsek und sein Assistent Rainer König. "Wir treten nicht als Team auf und sind undiszipliniert", sind ihnen die wiederkehrenden Probleme bekannt. Zu wenig Zusammenspiel, zu viel Einzelaktionen - auch das kommt nicht von ungefähr. "Wir konnten das erste Mal seit drei Wochen wieder ein Training durchführen", offenbart Simsek. Zuvor waren er und König immer vergebens zum Stadion gefahren. Doch wie soll man dann im Abstiegskampf bestehen? "Wir sind kein eingespieltes Team", lautet das treffende Resultat. Ein Nachteil, der gegen die Konkurrenz aus Buchholz auch an diesem Abend ein entscheidender Faktor gewesen ist.

VfR Umkirch - FC Buchholz 2:3 (0:2)
Umkirch: Hartwein, Stross, Waltensberger, Alihoxha, K. Mulliqi, Leka (63. Pehar), Grooten (32. M. Mulliqi), Nakano, Yassin, Schmidt, El Khalili.
Buchholz: Raufer, Heisler, M. Hechinger, Fernandez Ruiz, Käppele (61. Singler), Zirlewagen (66. Guerra), Weis, Klausmann, C. Hechinger (69. Dorer), Kuncikowski, Zerbe.
Tore: 0:1 C. Hechinger (HE/3.), 0:2 Zerbe (41.), 0:3 Zirlewagen (56.), 1:3 Schmidt (FE/60.), 2:3 Yassin (79.).
Rot: Pehar (89./Umkirch).
Schiedsrichter: Celestino Lisci.
Zuschauer: 30.
Aufrufe: 08.5.2014, 23:15 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor