2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
So war es gestern an der Neumünsteraner Geerdtsstraße: Wenn es einmal brenzlig zu werden schien, beförderte ein Akteur der verteidigenden Mannschaft den Ball aus der Gefahrenzone. Hier steigt Todesfeldes Dennis Studt am höchsten und köpft das Leder nach einem VfR-Eckstoß aus dem Gästestrafraum. Foto:Schmuck
So war es gestern an der Neumünsteraner Geerdtsstraße: Wenn es einmal brenzlig zu werden schien, beförderte ein Akteur der verteidigenden Mannschaft den Ball aus der Gefahrenzone. Hier steigt Todesfeldes Dennis Studt am höchsten und köpft das Leder nach einem VfR-Eckstoß aus dem Gästestrafraum. Foto:Schmuck

VfR Neumünster und SV Todesfelde trennen sich torlos

Ergebnis passt zum Verfolgerduell ohne Höhepunkt

Erstmals in der laufenden Saison blieb der VfR ohne Gegentor, doch zum vierten Heimsieg im vierten Heimspiel reichte es für die Lila-Weißen trotzdem nicht. Denn nach einer insgesamt niveau- und höhepunktarmen Partie trennten sie sich vor 283 zahlenden Zuschauern torlos vom SV Todesfelde. Rasensport-Coach Sven Boy setzte auf die gleiche Startelf, die am Spieltag zuvor beim 3:2-Derbysieg gegen den Lokalrivalen PSV begonnen hatte.

Diese kam aber – anders als in der Vorwoche – zunächst nicht so recht in die Partie. Das Zepter hielt der SV Todesfelde vom Anpfiff an mit dem Selbstbewusstsein eines Tabellenfünften in der Hand. Zwingendes erarbeiteten sich die überlegenen Gäste, die im ersten Viertel der Begegnung lediglich Halbchancen vorzuweisen hatten, allerdings auch nicht.

Interessant wurde es in der 17. Minute aber trotzdem: Bei dem Versuch, eine flache Hereingabe von Gästestürmer Morten Liebert abzugrätschen, bekam VfR-Verteidiger Maximilian von Randow das Spielgerät an die Hand. So mancher Schiedsrichter hätte in dieser Situation wohl auf den Punkt gezeigt, doch Referee Fynn Kohn (Husum) verweigerte den Gelb-Blauen den Elfmeterpfiff.

Die Kommentare von den Zuschauerrängen waren hinsichtlich des VfR sehr treffend. Denn es waren Sätze wie „kommt mal da hinten raus“ oder „spielt mal Fußball“ zu vernehmen. Rasensport machte in der Tat herzlich wenig nach vorne, einziger nennenswerter Abschluss war ein Distanzschuss von Rezan Acer ans Außennetz (22.).

Ab Mitte der ersten Halbzeit kam der VfR zwar besser ins Spiel, dies führte aber dazu, dass sich die beiden Teams nun komplett neutralisierten und Langeweile boten. Bis zum erlösenden Halbzeitpfiff leisteten sich die Mannschaften überdies zahllose Fehler im Aufbau, sodass es vom fußballerischen Niveau her nach dem Wechsel nur besser werden konnte.

Tatsächlich steigerten sich die Lila-Weißen nach dem Wiederbeginn und entfalteten mehr Offensivgeist und Zielstrebigkeit. Zunächst blieb ein schlecht platzierter Kopfball von Laurynas Kulikas, der nach einem weiten Einwurf von André Ladendorf aus guter Position die Kugel in die Arme von Gästetorwart Danny Schramm beförderte (52.), die einzige gute Chance der Hausherren, die ihren Kontrahenten nun in der Defensive aber deutlich mehr forderten und insgesamt eine klare Leistungssteigerung verbuchten.

Brenzlig wurde es allerdings erst einmal auf der anderen Seite. So warf sich von Randow in höchster Not noch in einen Flachschuss von Dennis Studt und klärte damit zur Ecke (55.). Nach einer solchen wurde es auch das nächste Mal gefährlich: Luca Sixtus brachte den Eckball herein, und plötzlich hatte Daniel Beyer das Kunstleder vor den Füßen. Der SVT-Akteur war aber so überrascht, dass VfR-Schlussmann Yilmaz Caglar die Gunst nutzten und den Ball aufsammeln konnte (67.).

Ebenfalls nach einem Standard verpasste Rasensport den Führungstreffer. Der eingewechselte Beytullah Bilgen hielt mit einem Freistoß von links außen einfach mal drauf, und die Kugel flog knapp an Freund und Feind sowie am langen Pfosten vorbei (77.). Dies war die letzte Möglichkeit in dieser höhepunktarmen Begegnung, die folgerichtig torlos endete.

„Wir hatten uns auf einen robusten Gegner eingestellt und damit offensichtlich völlig richtig gelegen. Todesfelde spielt über Jahre hinweg sehr kompakt, so auch heute. Also müssen wir mit dem Ergebnis leben“, konstatierte Rasensport-Trainer Sven Boy.

Seine Truppe sollte eigentlich die Zuspiele in der Todesfelder Vorwärtsbewegung verhindern. „Doch das ist uns vor der Pause nicht so gut gelungen“, sah auch der 40-Jährige so manch offenen Raum. Boy lobte sein Team für eine in der Tat starke Phase nach dem Wiederanpfiff („Die ersten 20 Minuten von uns waren gut.“), im weiteren Verlauf habe seine Mannschaft bei ein, zwei Standards nicht gut ausgesehen.

Gästecoach Sven Tramm sprach von einem „gerechten Remis“ und attestierte seiner Elf eine Leistung, mit der er „voll zufrieden“ war. Der 38-Jährige freute sich darüber, dass seine Mannschaft die Vorgaben zu 100 Prozent umgesetzt habe.Ein Erfolg war gestern die Zuschauer-Aktion des VfR (eine Vollzahlerkarte galt für zwei Personen).

So war die offizielle Besucherzahl mit 283 zwar niedrig, doch auf Grund des freien Eintritts dürften gut 400 Fußballfreunde die Partie verfolgt haben. Unter ihnen war mit Ansgar Brinkmann ein Spezi von VfR-Sportchef Thomas Möller. Der noch immer kultige Ex-Profi bilanzierte: „Das Ergebnis war gerecht, die Jungs auf dem Platz haben Gas gegeben. Für die Zuschauer und mich hätte ich mir jedoch lieber ein 2:2, also ein paar Tore, gewünscht.“

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

VfR Neumünster: Caglar – Momo, von Randow, Lindner, Heskamp – Claasen, Ladendorf – Hathat (84. Lorenzen), Acer, Dagli (71. Bilgen) – Kulikas (88. Igbokwe).

SV Todesfelde: D. Schramm – Lennard Koth, Schulz, Beyer – Chaumont, Stehnck (66. Bruhn), Sixtus, Szymczak – Bento (90./+2 Urbanski) – Studt (72. Krause), Liebert.

SR: Kohn (Husum).
Zuschauer: 283.
Tore: Fehlanzeige.
Aufrufe: 010.9.2017, 19:45 Uhr
SHZ / A. Schmuck/G. MalchowAutor