2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Zu einem schweren Stück Arbeit für den VfR mutierte am Mittwoch das Nachholspiel gegen den TSV Kropp. Auf Marco Heskamp (links), hier im intensiven Duell mit Kropps Niklas Gillner, wartet nun mit Eutin 08 ein ganz dicker Brocken. Foto: Schmuck
Zu einem schweren Stück Arbeit für den VfR mutierte am Mittwoch das Nachholspiel gegen den TSV Kropp. Auf Marco Heskamp (links), hier im intensiven Duell mit Kropps Niklas Gillner, wartet nun mit Eutin 08 ein ganz dicker Brocken. Foto: Schmuck

VfR Neumünster: Klassiker und Topspiel zugleich

Der souveräne Spitzenreiter von Eutin 08 stellt sich an der Geerdtsstraße vor / Tribünenplan wird überdacht

Jetzt geht es ans Eingemachte. Ehe Fußball-SH-Ligist VfR gleich sechs (!) Auswärtsspiele hintereinander bestreiten muss, steht ein Highlight vor eigenem Publikum an. Am Sonntag um 14 Uhr empfängt der Tabellenvierte Rasensport (24 Spiele/50 Punkte/57:27 Tore) Spitzenreiter Eutin 08 (25/66/66:15).

Beide Clubs zählen zu den großen Traditionsvereinen im Norden, sodass sich die Zuschauer auf einen Klassiker freuen dürfen. Mehr noch: Das Zahlenmaterial der aktuellen Besetzungen ist beeindruckend. Lila-Weiß ist das zweitstärkste Heimteam der Liga und hat überdies zehn seiner bislang zwölf letzten Spiele gewonnen (ein Remis, eine Niederlage).

Eutin hält dagegen: In 21 von 25 Partien gingen die Ostholsteiner als Sieger vom Platz, nur ein einziges Mal wurde verloren. Auswärts wurden neun von elf Begegnungen gewonnen, nur in Todesfelde (1:2) und beim Polizei-SV Union (0:0) gab es keinen Sieg. Der Vorsprung vor dem Zweiten Holstein Kiel II beträgt satte acht Punkte – und das bei zwei weniger absolvierten Spielen.

Da ist es dann auch nicht verwunderlich, dass die Rosenstädter neben dem Gesamtklassement auch die Heim- und Auswärtstabelle anführen, ferner den stärksten Angriff und die beste Abwehr stellen. Auch in Sachen Zuschauer sind die Ostholsteiner top. Mit einem Schnitt von 385 Besuchern pro Heimspiel führen sie das entsprechende Ranking vor dem VfR (377) an.

Längst wird in Eutin für die Regionalliga geplant. Dafür wurde der ohnehin starke Kader von Trainer Hans-Friedrich Brunner in der Winterpause noch einmal deutlich verstärkt: Mit dem auf der rechten Außenbahn beheimateten Patrick Bohnsack (VfB Lübeck) sowie den starken Offensivkräften Benjamin Petrick (TSV Schilksee) und Jan Frederik Kaps (Oldenburger SV). „So ist das: Der eine holt drei Leute dazu, der andere verliert drei Leute“, merkt VfR-Trainer Thomas Möller an.

Bekanntlich musste der 49-Jährige mit Derek Cornelius, Clay Verkaj und Selcuk Tidim im Winter eine Achse aus seiner Stammformation ziehen lassen. Gerne hätte er dafür Eutins Kevin Hübner geholt. Der hatte sich bei Rasensport selbst angeboten, die Offiziellen dann aber gleich zwei Mal versetzt. „Er wollte sich melden, doch offensichtlich hatte er Probleme mit seinem Telefonnetz. Auch hat er auf mehrere Nachrichten meines Co-Trainers Sven Boy nicht mehr reagiert. Solche Typen mag ich nicht“, erinnert sich Möller und betont: „Wenn Hübner abgesagt hätte, gerne auch über eine dritte Person, dann wäre das okay gewesen. So aber ist das ein ganz mieser Stil.“

Und der Ex-Zweitligaprofi gießt weiteres Öl ins Feuer: „Hübner war in Eutin nach seinem Bekunden unzufrieden. Sich nach zwei Verhandlungsrunden mit uns dann aber nicht mehr zu melden, das geht gar nicht. Solche Leute werden es auch nie nach oben schaffen. Unzufriedene Spieler sollen uns zukünftig in Ruhe lassen und sich woanders anbieten.“

Am Mittwoch mühte sich der VfR – rund eine halbe Stunde lang in Unterzahl agierend – zu einem 1:0 gegen den TSV Kropp. „Wenn wir gegen Eutin genauso auftreten, werden wir Probleme bekommen“, weiß Möller. Immerhin könne seine Truppe am Sonntag befreit aufspielen, „denn die Last des Favoriten trägt eindeutig Eutin 08“.

VfR-Info am Rande: Die in Dithmarschen erworbene Sitzplatztribüne soll voraussichtlich nun doch nicht auf der Ostgeraden, sondern gegenüber (beim Sprecherturm) errichtet werden. Nachdem Clubboss Bernd Hagen am Mittwoch auf der Ostseite ein eisiger Wind ins Gesicht blies, hat – auch auf Wunsch vieler Stammzuschauer – ein Umdenkungsprozess bei Rasensport eingesetzt. Hagen und Co. wollen den Wind künftig lieber im Rücken haben – passt ja auch besser zu den Ambitionen des VfR.

VfR Neumünster: Caglar - Heskamp, Lorenzen, Balla, Genz - Dagli, Claasen, Falk, Barrie - Hathat, Bilgen. Auf der Bank: C. Newe - Gohrke, Momo, Rivera, Igbokwe, Khemiri.
Es fehlen: Alioua, Lawson-Body (beide im Lauftraining), Baese (Gelb-Rot-Sperre), Grothe (Einnahme von Antibiotika), Sältz (langzeitverletzt).
Schiedsrichter: Maschmann (Molfsee).
Hinspiel: In Eutin verlor der VfR mit 0:2 (Tore: Stahl/2).
Aufrufe: 07.4.2017, 09:30 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor