VfR Neumünster erledigt Pflichtaufgabe beim TuS Hartenholm

So biss der angeschlagene Jacob Lübke auf die Zähne und hütete das Hartenholmer Tor. Ihm war es am allerwenigsten anzulasten, dass die Segeberger mit einem 0:3 ihre dritte Niederlage in Folge kassierten. Die Gäste gewannen die Seitenwahl und spielten in der ersten Halbzeit mit dem extrem starken Wind im Rücken. Nach einem schönen Spielzug über Martin Genz, Norman Baese sowie Beytullah Bilgen hatte Ugur Dagli freie Bahn und schoss zum 0:1 ein.

Zehn Minuten später fand „Betu“, wie Bilgen von seinen Mitspielern gerufen wird, erneut Dagli, der auf 0:2 erhöhte.Dank Daglis Doppelpack trotzten die Schwalestädter auch den „argen Personalproblemen“, die Heinrich-Wilhelm Genz beklagte. Zunächst musste der für die Start-Elf eingeplante Philipp Lorenzen musste beim Warmmachen mit muskulären Problemen passen.

Und die Pechsträhne setzte sich fort: Auch Fyn Classen, der daraufhin beginnen sollte, verletzte sich beim Aufwärmen. So rückte doch Marco Heskamp, der aufgrund seiner Muskelbeschwerden eigentlich geschont werden sollte, in die Startelf – und musste nach nicht einmal einer halben Stunde ausgewechselt werden. „So etwas habe ich auch noch nie erlebt“, gestand VfR-Coach Thomas Möller.

Den Ausgang der Partie indes beeinflusste die Verletzungsserie nicht. „Weil wir wieder einmal hinten zu anfällig und vorne nicht durchschlagskräftig genug waren“, so Pries, der zudem mit der Leistung von Schiedsrichter Malte Gerhardt nicht einverstanden war: „Seine Verteilung der Gelben Karten war nicht gerecht und hat den Handlungsspielraum unserer Mittelfeldspieler arg eingeschränkt.“

In den zweiten Durchgang starteten die Hausherren trotzdem mit neuem Mut ‒ und dem Wind im Rücken. Schüsse, die die Hartenholmer Mirco Schultz (47.) und Maximilian Kokot (52.) jeweils von halbrechts aus abgaben, parierte Newe aber sicher.

Auf der Gegenseite trat Bilgen zum Freistoß an und zirkelte diesen aus 22 Metern halbrechter Position in das rechte obere Eck – 0:3. „Auf der Bank waren wir vorher guten Mutes, dass er trifft“, gestand Heinrich-Wilhelm Genz. Derweil stellte Pries zufrieden fest, dass sich sein Team auch in der Folge „nicht aufgab, sondern es bis zum Ende weiter versuchte“.

Dafür hätten die Hausherren zumindest noch mit dem Ehrentor belohnt werden können. In einer Partie, die nicht auf allzu hohem Niveau stand, zielten die TuS-Akteure Kokot (75.) sowie zweimal Florian Wurst (78., 89.) aber jeweils knapp vorbei. Zudem parierte Newe, der unweit von Hartenholm in Fehrenbötel aufwuchs, gut gegen Wurst (65.).

Für VfR-Co-Trainer Sven Boy war es „eine schöne Begleiterscheinung, dass am Ende die Null stand“. Den von Baese, dessen Flugkopfball knapp über die Latte ging (62.) und Bilgen, der von halbrechts aus an Lübkes Fäusten scheiterte (74.), vergebenen VfR-Chancen trauerte Thomas Möller nicht hinterher: „Die Bedingungen waren nicht einfach – wichtig war, dass wir mit unseren Kräften richtig gehaushaltet und gewonnen haben“, sagte der VfR-Trainer. „Im Gegensatz zu uns haben die Neumünsteraner die Qualität, aus wenigen Chancen Tore zu machen, und deshalb verdient gewonnen“, lautete das Schlussfazit von Pries.

TuS Hartenholm: Lübke – Peters, Johannsson (69. Neubert), Bruhn, Wasner – M. Möller, Oldenburg – Ollenschläger (46. Steffens), Kuberka, Wurst – Kokot.

VfR Neumünster: Newe – Gohrke, Momo, Heskamp (29. Rivera), Balla – Falk (60. Hathat), Baese, Genz – Bilgen, Barrie – Dagli.

SR: Gerhardt (Kieler MTV).
Zuschauer: 120.
Tore: 0:1 Dagli (24.), 0:2 Dagli (34.), 0:3 Bilgen (56.).

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